Tschaikowski Wettbewerb 2015

Um 18:00 h wird der Gewinner bekanntgegeben.

Danke, dass ich doch noch eine Rückmeldung bezüglich meiner Frage erhalten habe. George Li hat mir ja auch sehr gut gefallen.

edit: Das Preisträgerkonzert wird morgen um 18:00 h stattfinden.
 
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Klar, man muss Masleev gratulieren.
Aber, das darf man hoffentlich sagen: mir hätte ein anderes Ergebnis besser gefallen. Insbesondere den 4. Preis für Lucas Debargue fand ich nicht seiner Gesamtleistung entsprechend.
 
Er ist Franzose. Das passt putin nicht...
 
Insbesondere den 4. Preis für Lucas Debargue fand ich nicht seiner Gesamtleistung entsprechend.

Aber anscheinend hat sich sein Spiel im Finale in den Köpfen der Juroren festgesetzt. Medtner und Ravel wurden überschattet von der nicht so guten Leistung im Finale. Und: Leider lassen sich Menschen in ihrer Urteilsfindung durch „Nebensächlichkeiten“ beeinflussen. Debargue hat immer wieder – auch während der Akkordgewitter des b-moll Konzerts – seine absolut korrekt sitzende Brille zurechtgerückt oder sich im Gesicht berührt. Vielleicht hat man ihm das Gefummel als Überheblichkeit (nach der Devise: „Och, den Sieg habe ich schon in der Tasche“) ausgelegt. Möglicherweise hatte dieses Gehabe - neben der abgefallenen Leistung - auch einen Einfluss auf die Bewertung. Der Mensch tickt nun mal leider so und auch Profis in der Jury sind wohl nicht immun dagegen.

Er ist Franzose. Das passt putin nicht...

Und was ist mit George Li? Er ist Amerikaner. Sein zweiter Platz hat meine hier anscheinend übersehene Frage beantwortet. ;):)
 
Es gibt ein Experiment, wo das Finale eines Wettbewerbes ohne Ton Laien und Profis vorgelegt wird. Auch da wird ein Klavierkonzert gespielt. Man erkennt ohne Ton, wer gewonnen hat - das habe auch ich gesehen!
 
Leider habe ich keine Auflistung der Stücke des Galakonzerts gefunden. Weil ich vorhin etwas wichtiges erledigen musste habe ich leider George Li verpasst und nur das Ende des Stückes gehört, das er gespielt hat. Hat es jemand von Euch gesehen? Was hat er gespielt?
 
Marlene, das Galakonzert der Preisträger ist aber auf der Internetseite von Medici zu sehen unter Programm - Gala - Moscow Great Hall... George Li hat laut Liste den 3. Satz des 3. Klavierkonzertes von Prokofiev gespielt.
 

Ich finde es nur grausam, und mit so etwas Sterilem gewinnt man????



und hier das eingebettete Stück hört sich für mich als Laie, wie gefühlloses Geklimpere an

http://www.classicfm.com/music-news...ikovsky-competition-2015/#21Y2oExD7luqMsgF.97

http://slippedisc.com/2015/07/dreary-outcome-at-the-tchaikovsky-competition/

"There were four exciting finalists in the piano contest, the only one that really matters.

The winner was not one of them. He ticked all the boxes, was a safe choice, and Russian besides. He never set the hall or the audience alight."
 
Zuletzt bearbeitet:
Debargue hat immer wieder – auch während der Akkordgewitter des b-moll Konzerts – seine absolut korrekt sitzende Brille zurechtgerückt oder sich im Gesicht berührt. Vielleicht hat man ihm das Gefummel als Überheblichkeit (nach der Devise: „Och, den Sieg habe ich schon in der Tasche“) ausgelegt.
Das "Gefummel" ist mir bei Debargue auch aufgefallen. Ich glaube aber kaum, dass das als Arroganz interpretiert wurde. Es war halt schon so, dass sein Finale nicht ganz so gut war wie bei seinem Medtner und vor allem seinem Ravel.
Bei Li wars umgekehrt: ich fand ihn in den Runden zuvor nicht so besonders, aber dafür im Finale sehr gut.

Ich finde es nur grausam, und mit so etwas Sterilem gewinnt man????
Mir ist Masleev während des ganze Wettbewerbs nie besonders aufgefallen. Er hat meistens nicht schlecht gespielt, aber auch nicht irgendwie bemerkenswert. Manche seiner Interpretationen fand ich misslungen, aber das ging mir bei vielen so mit einzelnen Stücken.
Als Gewinner des Wettbewerbs hätte ich Masleev mit als letztes gesehen. Dass Debargue nicht gewinnt, war schon zu erwarten. Auch, dass Li und Geniusas wahrscheinlich weit oben stehen.

http://slippedisc.com/2015/07/dreary-outcome-at-the-tchaikovsky-competition/

"There were four exciting finalists in the piano contest, the only one that really matters.

The winner was not one of them. He ticked all the boxes, was a safe choice, and Russian besides. He never set the hall or the audience alight."
Na, da wird ja heiß diskutiert auf dieser Webseite... :-)

Grüße von
Fips
 
Zitat von norman lebrecht:
He never set the hall or the audience alight.

Hmmm, in welcher Veranstaltung mag sich Norman Lebrecht aufgehalten haben, frage ich mich aufgrund dessen Äußerung. Die Reaktionen des Auditoriums (auch bei den anderen Finalisten) kann man kurz und knapp benennen: Begeisterung! Und die Reaktionen der Jury waren ebenfalls nicht zu übersehen (besonders die von Denis Matsuev bei Masleev). Einzig Boris Beresovsky hat beim Applaus (auch beim Vorstellen der Jury) durchweg mit den Unterarmen am Tisch geklebt und auf mich einen etwas gelangweilten Eindruck gemacht. Vielleicht hätte er die Zeit lieber auf seiner Datscha verbracht. ;)

Aber was solls: Viele halten z.B. Grigory Sokolov für einen herausragenden Pianisten (ich gehöre dazu), andere finden ihn überbewertet und sein Spiel uninspiriert. Das gleiche habe ich schon bei András Schiff erlebt, den ich ebenfalls sehr schätze. Selbst die Kritiker urteilen bei ein und dem gleichen Konzert völlig unterschiedlich.

Mir hat der Wettbewerb viel Freude gemacht (besonders Medtners Sonate op. 5, die ich mir von Debargue immer wieder gerne anhöre). Das Wichtigste ist meiner Ansicht nach, was in der Animation zu Beginn des Preisträgerkonzerts sehr eindringlich gezeigt wurde und was Valery Gergiev (etwas ausführlicher als nachstehend) gesagt hat:

Die Musik!
 
Hmmm, in welcher Veranstaltung mag sich Norman Lebrecht aufgehalten haben, frage ich mich aufgrund dessen Äußerung. Die Reaktionen des Auditoriums (auch bei den anderen Finalisten) kann man kurz und knapp benennen: Begeisterung! Und die Reaktionen der Jury waren ebenfalls nicht zu übersehen (besonders die von Denis Matsuev bei Masleev). Einzig Boris Beresovsky hat beim Applaus (auch beim Vorstellen der Jury) durchweg mit den Unterarmen am Tisch geklebt und auf mich einen etwas gelangweilten Eindruck gemacht. Vielleicht hätte er die Zeit lieber auf seiner Datscha verbracht. ;)

Aber was solls: Viele halten z.B. Grigory Sokolov für einen herausragenden Pianisten (ich gehöre dazu), andere finden ihn überbewertet und sein Spiel uninspiriert. Das gleiche habe ich schon bei András Schiff erlebt, den ich ebenfalls sehr schätze. Selbst die Kritiker urteilen bei ein und dem gleichen Konzert völlig unterschiedlich.

Mir hat der Wettbewerb viel Freude gemacht (besonders Medtners Sonate op. 5, die ich mir von Debargue immer wieder gerne anhöre). Das Wichtigste ist meiner Ansicht nach, was in der Animation zu Beginn des Preisträgerkonzerts sehr eindringlich gezeigt wurde und was Valery Gergiev (etwas ausführlicher als nachstehend) gesagt hat:

Die Musik!

Wie gesagt kann ich als Laie nicht beurteilen, ob und wie perfekt er spielt.
Es hört sich bloß für mich völlig kalt, völlig emotionslos ( was ich bisher von ihm auf youtube gehört habe an).
Ich sehe eine Roboter der Musik nach Noten spielt, aber keinerlei Emotionen, bei mir auslöst.
 

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