Tiefergelegte Notenpulte für Flügel

Gernot

Gernot

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Liebe Leute

Angeregt von einem kurzen Beitrag Im letzten PianoNews über das Ruckpult,

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(ruckpult.de)

das mir von der Idee und seiner Ausführung her sehr gut gefällt, mit 1000 € aber doch zu teuer ist, habe ich ein bisschen herumgegooglet und bin dabei hierauf gestoßen:

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Das Ding wird auf einer Auktionsplatform unter der Bezeichnung "Yamaha grand piano piano assistance music stand" angeboten. Auf der Yamaha-Homepage habe ich dazu nichts gefunden.

Habe den hiesigen Yamaha-Händler kontaktiert, der mir versprochen hat, sich zu erkundigen. Ihm war das Teil bisher nicht bekannt.

Weiß von Euch jemand Näheres dazu?

Liebe Grüße
Gernot
 
Ist sicher ein total nützliches Teil. Ich finde die Notenständer an Flügeln auch zu hoch.

Aber der Preis ist absurd für so etwas. Da fängt man lieber selbst an zu basteln. Außerdem gibt es ja noch die Schreinerwerkstatt um die Ecke.

CW
 
Ein Update dazu:

Die Auskunft der Yamaha-Vertretung war negativ. Der Händler hat mir aber folgendes Teil angeboten, das bei ihm schon länger herumlag:

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Er konnte mir nicht mehr sagen, wo er das herhatte, vielleicht eine Anfertigung für einen Kunden. Das eigentliche Pult ist mit zwei einfachen Scharnieren an der Bodenplatte befestigt und bleibt schwerkraftbedingt ohne Stütze in der aufgeklappten Position, solange man nur Noten drauflegt. Wollte man z.B. eine Notenpultleuchte

GALLERY_PIA0000084-001_1_images390.jpg

draufsetzen, müsste man das Pult von hinten stützen, damit es nicht zuklappt.

Ich durfte es in den letzten Tagen zuhause ausprobieren, werde es aber wieder zurückgeben. Ich kann (aufgrund fehlender natürlicher Linsen) nicht akkomodieren und die Arbeitsdistanz, die sich sich mit diesem Pult ergibt, passt nicht ganz zu meinen "Klavierbrillen". Außerdem ist mir das Pult bei manchen Spielbewegungen im Weg. Damit hätte ich eigentlich am wenigsten gerechnet. Auf einem anderen Flügelmodell würde es wahrscheinlich passen.

Also vielleicht doch selbst was basteln. :denken:

Liebe Grüße
Gernot
 
Man sollte vor einem Kauf mal ein Notenheft in dieser Position halten oder besser halten lassen. Der Blickwinkel erzwingt evtl. ein Kopfschwenken besonders bei Trägern von Gleichsichtbrillen. Auch der kurze Abstand könnte auch ein Problem sein, wenn die Noten nicht mehr ermüdungsfrei scharf zu sehen sind, weil die Brille nicht dafür korrigiert ist. Die Tasten sind zwar genauso nah aber auch viel größer und da spielt es nicht so eine große Rolle.
Mir wäre das viel zu nah, und weiter weg auf gleicher Höhe geht ja nicht.

Gruß
Manfred
 
Man sollte vor einem Kauf mal ein Notenheft in dieser Position halten oder besser halten lassen. Der Blickwinkel erzwingt evtl. ein Kopfschwenken besonders bei Trägern von Gleichsichtbrillen. Auch der kurze Abstand könnte auch ein Problem sein, wenn die Noten nicht mehr ermüdungsfrei scharf zu sehen sind, weil die Brille nicht dafür korrigiert ist. Die Tasten sind zwar genauso nah aber auch viel größer und da spielt es nicht so eine große Rolle.
Mir wäre das viel zu nah, und weiter weg auf gleicher Höhe geht ja nicht.

Deshalb muss man so etwas auch direkt am eigenen Instrument ausprobieren. Es geht da letztlich um ein, zwei Zentimeter oder ein paar Grad, die den Unterschied ausmachen. Dazu kommt, dass man sich bewegt. Der Händler hat mir angeboten, es mitzunehmen und auszuprobieren, war also völlig risikofrei.

Liebe Grüße
Gernot
 
Ich habe mir heut zum Herumexperimentieren aus einem hölzernen "Book Chair", den ich schon hatte, einem Karton, den ich an eine Holzleiste getackert habe, folgendes gebastelt:

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Was man auf dem Bild wegen der Aufhellung durch den Blitz nicht so gut sieht, ist der Schlagschatten, den die Holzleiste auf die Tastatur wirft, wenn das Pultlicht an ist. Ist abhängig davon, wie tief die Holzleiste runterhängt und wie steil der "Book Chair" aufgerichtet ist. Da muss ich noch herumspielen.

Liebe Grüße
Gernot
 
Lieber Gernot,

exakt dieses Drumm habe ich auch; aber ist das für Noten nicht ein bisserl klein? Ich habe allerdings noch etwas anderes, das Dich interessieren könnte, und das Du sozusagen vor Deiner Haustür finden kannst. Vor vielen Jahren hat der damalige Leiter der Buchrestauration an der UB Graz ein rundum solides Bücherpult für alte Bücher konstruiert. Durch Vermittlung eines hiesigen Bibliothekars hat er mir bei seinem Schreiner ein für meine Bedürfnisse angepaßtes (mit weiterem Öffnungswinkel) machen lassen, das aus meinem Arbeitsleben nicht mehr wegzudenken ist. Die Originalversion ("Bücherpult Papilio") ist in der Broschüre der UB Graz abgebildet (zu ergoogeln mit "Bücherpult Papilio Universitätsbibliothek Graz") Schau Dir doch mal das Original an, vielleicht taugt es Dir, wenn es der gutmütige Schreiner entsprechend anpaßt. Billig war es nicht (um die 300 E. mit Zuschlag für Sonderwünsche, wenn ich mich recht erinnere), aber es ist so solide, daß noch meine Kindeskinder Freude dran haben können.

Schöne Grüße,

Friedrich
 
Wenn man die gängige Positionierung des Notenpults umgehen möchte, wäre folgende Variante eine Überlegung wert: Ein neben das Instrument gestelltes Stativ mit Galgen, an dessen Ende das Notenpult befestigt ist, das natürlich in einer variablen Position und Neigung eingeschwenkt werden könnte, einem Mikrofonstativ durchaus vergleichbar. In vielen Büros haben sich Konzepthalter bewährt, die man in die gewünschte Position schwenken kann, ohne sich beim Lesen von Papierdokumenten neben dem PC dauernd den Hals verrenken zu müssen. An den Galgen eines Mikrofonstativs ein Klemmpult statt eines Mikrofons anzubringen, dürfte allerdings nur eine Lösung für das Auflegen von Einzelblättern sein. Dicke Notenbände oder gar einen ganzen Notenordner (in der Popularmusik nicht unüblich) kann so eine einfache Konstruktion vermutlich nicht tragen.

Ob es das allerdings zu kaufen gibt oder man sich so etwas für einigermaßen "kleines Geld" anfertigen lassen kann - keine Ahnung. Hat hier irgend jemand eine Idee dazu?

Fragende Grüße von Rheinkultur
 
Lieber Friedrich

exakt dieses Drumm habe ich auch; aber ist das für Noten nicht ein bisserl klein?

Ja das Lesepult ist relativ schmal, für ein normales Notenheft reicht es gerade. Das Problem dabei ist eher, das die Noten, wenn man sie auf die ausklappbare Halteleiste (im Bild eingeklappt) viel zu hoch stehen würden. Das wäre auch beim "Papilio" das Problem, aber Danke für den Hinweis.

Die Niveau des Flügeldeckels in geschlossenem Zustand ist für mich die Obergrenze um Noten aufzustellen. Bequemer wäre es aber, wenn die Unterkante der Noten tiefer liegen würde.

Mir geht es um eine möglichst einfache Lösung für Phasen wie jetzt, in denen ich lieber am geschlossenen Flügel übe. Ein paar Hunderter sind mir da zu viel. Das Geld würde ich dann lieber in eine bessere Klavierbank investieren. Ich spüre schon wieder das Holz unterm Sitzpolster durch...

Meine Konstruktion ist natürlich nur ein Provisorium, um auszuprobieren, was eine für mich ideale Leseposition wäre. Ich habe auch noch keine Tests mit schwereren Notenbänden gemacht und wenn ich das Pult steiler stelle, um den Schlagschatten zu reduzieren, kippt mir der Turm wahrscheinlich Lampe über vom Flügel... :angst:

Liebe Grüße
Gernot
 

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. An den Galgen eines Mikrofonstativs ein Klemmpult statt eines Mikrofons anzubringen, dürfte allerdings nur eine Lösung für das Auflegen von Einzelblättern sein. Dicke Notenbände oder gar einen ganzen Notenordner (in der Popularmusik nicht unüblich) kann so eine einfache Konstruktion vermutlich nicht tragen.

Nette Idee. Würde bei der notwendigen Länge des Galgens aber wohl sehr stark wackeln, sobald man dran ankommt.

Liebe Grüße
Gernot
 

Mir ist das Notenpult am Flügel auch immer etwas zu hoch. Noten und Tasten sind so weit auseinander. Dieses neue Pult schafft da wohl echt Abhilfe. Und man kann offenbar den Neigungswinkel verändern durch diese flexible Halterung. Leider nicht ganz billig :-(
Dafür sieht es edler aus als diese selbstgebastelten Teile ;-)
 
Hallo Gernot,

steht das Pult auf dem geschlossenen Flügeldeckel nicht höher als das Originalpult bei aufgeklapptem Flügeldeckel?
Ich habe bei meinem Flügel das Originalpult herausgenommen, habe den Flügel immer zugeklappt (schon wegen der "Klimaanlage" drin), eine Decke über das gute Möbel gelegt und das Original-Flügel-Notenpult darauf aufgestellt. Das ist tatsächlich etwas höher als die ursprüngliche Position des Notenpults, ist also für Dein Anfangspost OT.
Für ein niedrigeres Pult sehe ich keine andere Möglichkeit als eine in den Spielbereich "hineinhängende" Version.
Diese Variante macht vermutlich bei Kindern Sinn, ich kann mich daran erinnern, dass ich das hohe Notenpult in der Klavierstunde immer gehasst habe. - Sogar heute finde ich das immer noch lästig, aber es führt für uns Große kein Weg daran vorbei, die Instrumente sind nun halt mal so.
Zum Einüben von neuen Stücken bevorzuge ich allerdings immer noch mein E-Piano mit voller Bewegungsfreiheit, auswendig gelerntes kann ich auf dem Flügel "ohne Noten" üben.

Viel Glück mit den Notenpulten!

Walter
 
Mir ist das Notenpult am Flügel auch immer etwas zu hoch. Noten und Tasten sind so weit auseinander. Dieses neue Pult schafft da wohl echt Abhilfe. Und man kann offenbar den Neigungswinkel verändern durch diese flexible Halterung. Leider nicht ganz billig :-(
Dafür sieht es edler aus als diese selbstgebastelten Teile ;-)

Aber geh, was hast Du gegen a Bisserln Heimwerkerästhetik ;-)


Hallo Gernot,

steht das Pult auf dem geschlossenen Flügeldeckel nicht höher als das Originalpult bei aufgeklapptem Flügeldeckel?
Ich habe bei meinem Flügel das Originalpult herausgenommen, habe den Flügel immer zugeklappt (schon wegen der "Klimaanlage" drin), eine Decke über das gute Möbel gelegt und das Original-Flügel-Notenpult darauf aufgestellt. Das ist tatsächlich etwas höher als die ursprüngliche Position des Notenpults, ist also für Dein Anfangspost OT.
Für ein niedrigeres Pult sehe ich keine andere Möglichkeit als eine in den Spielbereich "hineinhängende" Version.

Ja, klar. Ich möchte letztlich etwas, was ich sowohl auf den geschlossenen Deckel stellen kann, als auch – bei offenem Deckel und entferntem Originalpult – "in" den Flügel . Ich habe nämlich festgestellt, dass das Originalpult einiges an Klang wegnimmt. Das Pult müsste dann zumindest zum Teil auf den Stimmnägeln oder den Streben des Gussrahmens aufliegen.

Das wird aber noch etwas warten müssen, habe momentan dafür zu wenig Zeit und Muße.

Liebe Grüße
Gernot
 
Lieber Gernot,
könntest du mir bitte mitteilen, welchen Handler das Notenpult bietet, das in deiner Nachricht von 14.04 steht. Dieses würde ich genauer ansehen. Vielen Dank!
 
Anlässlich dieser Diskussion habe ich darüber nachgedacht, dass man sich aus einem Notenpult zum Anklemmen mit etwas Geschick so ein tiefer gelegtes Notenpult basteln kann. Und da ist mir ein Teil eingefallen, dass seit Jahren sein Dasein im Schrank fristet. Es ist von IKEA und eigentlich für Kochbücher gedacht. Vorhin habe ich ausprobiert ob es am Flügel brauchbar ist:

DSC00005.JPG
DSC00007.JPG

Die Optik täuscht, der Abstand von der Auflage zu den Tasten beträgt etwa 15 cm. Wie man sieht habe ich ein recht leichtes Notenheft draufgestellt, bei höherem Gewicht wird es wohl instabil. Aber vielleicht ist es eine Anregung zum Basteln.
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch diese anderen Lösungen, Geld hin oder her, haben mir den eklatanten Nachteil, dass sie nur funzen, wenn sowohl der große Deckel als auch der Vorderdeckel geschlossen sind. Ich habe den Vorderdeckel eigentlich immer offen, und öfter auch mal den großen Deckel.

Ich habe mein Provisorium auch schon bei offenem Flügel verwendet. wenn ich auch das originale Notenpult entferne, muss ich meines hinten mit Büchern beschweren. Der Karton bzw das Holzbrett liegt dann auf den Stimmnägeln auf. Da die Streben des Rahmens in dem Bereich ungleich geformt sind, kann ich nicht einfach eine Leiste quer drüberlegen, auf der dann meine Bastelei aufliegen könnte.

Im Moment übe ich aber ganz gerne mit geschlossenem Deckel.

liebe Grüße
Gernot
 

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