Flügelkauf

  • Ersteller des Themas Viertelpfünder
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Sind ein guter Vergleich, weil auch die größtenteils handgefertigt sind. Der Arbeitsaufwand für eine 20-Fuß-Yacht ist nur wenig kleiner als für eine 40-Fuß-Yacht, die Zahlungsbereitschaft der (meisten) potentiellen Käufer einer 20-Fuß-Yacht weicht aber sehr, sehr deutlich ab von dem, was potentielle 40-Füßer-Käufer auszugeben bereit sind. Man kann 20-Fuß-Yachten nicht zu marktgerechten Preisen herstellen. Baut man sie hingegen kostendeckend (klein aber fein), kann man nur sehr wenige absetzen.

Deshalb gab es in den letzten 30 Jahren auch nur sehr sehr wenige Neuentwicklungen im Bereich der 20 ... 25-Fuß-Yachten. Und die wenigen Versuche wurden alle wieder eingestampft (Etap 21, Etap 24, First 210, ...). Ein Anbieter wie Dehler (Dehler 21 und so was) schlitterte von einer Pleite in die nächste. Der Markt an kleinen Yachten besteht fast ausschließlich aus 30jährigen und älteren Schiffen, weil seitdem nix mehr hergestellt wurden.

Und wie bei Flügeln kommen jetzt die Osteuropäer - hier speziell Polen. Die können auf Grund ihres Lohngefüges endlich wieder attraktive kleine Yachten anbieten. War eine Etap 24i segelfertig vor 10 Jahren für ca. 70.000 Euro zu haben, kriegt man heute eine ganze Auswahl an polnischen Neukonstruktionen mit attraktivem Innenausbau für etwa die Hälfte.

Ähnlich beim Flügel. Ein Bösendorfer 155 oder auch so ein kleiner STeinway sind absolute Nischenprodukte, wohingegen man einen 10.000 Euro 158er Flügel schon eher in nennenswerten Stückzahlen absetzen kann. Und Kawai oder Yamaha geben sich mit Nischen einfach nicht ab.

Ciao
- Karsten
 
Ich hab den Yamaha GB1 ausprobiert, weil ich früher mal einen Yamaha hatte und wg Budget. Aber: o weia. Ging gar gar gar nicht.
 
Gibt es auch Konzerter, die unbesehen gekauft werden? :denken:
Gab es wohl - in teils nicht geringen Mengen..

Eine sehr lange Zeit hinweg war es möglich, dass Händler ein vereinfachtes Setting bei Steinway bestellten, wenn sie z.B. genau wussten, dass ein Flügel nicht gespielt werde. Um dann den Preis zu senken, bestellten sie nur das "Basis-Paket".,.. In den USA war es daher jahrzehntelang gang und gäbe, dass die letztliche Qualität eines neuen Steinway-Flügels eminent von den Befähigungen der Techniker des Händlers abhängen konnte.... Das ging aber mit einem derartigen Abrutsch der werksverfügbaren Qualität einher, dass Steinway selber gegenan steuerte und nunmehr auch personelle und organisatorische sowie technische Konsequenzen (u.a. Einführung Polyester in NYC) gezogen hatte, die Abläufe und Personen an den Hamburger Standard heranzuführen.

Plus roundabout 35% Geld für Hamburger Instrumente in den USA - das musste einfach unendlich nerven...

"Billig-Packages" nur zum Vorzeigen eines klanglich nicht ausgefuchsten Flügels sollte es lange bereits wohl nicht mehr geben bei Steinway.

Immer noch aber klingeln mir die Worte eines ehemaligen Clavioten aus Berlin in den Ohren, der von seinem Stimmer hörte, dass rund Berlin buchstäblich hunderte Flügel, Steinway, stünden, die stets gut gewartet und gestimmt, nie aber bespielt würden..
 
@Tastenscherge und fisherman, dass wird so von Steinway behauptet, dass das Konzertklavier k-132 generell mehr Feinarbeit und Abstimmung erfährt, als das z.B. k-125.
 
Andererseits gibt es auch Gegenbeispiele:
  • Bösendorfer hat gerade einen 155er rausgebracht, den ich zwar nicht gespielt habe, der aber zumindest seinen Listenpreis nach alles andere als ein Einsteigerflügel ist.
  • Auch der kleinste Blüthner (Modell 11) liegt bei 40.000 Euro Listenpreis und ist somit gewiss kein Billiginstrument.
Der Steingräber A 170 mit Phoenix-Ausstattung steht mit 63.000 in der Liste. "Gespart" ist da nirgendwo, im Gegenteill.
 
Korfu!!!! Ach, da gibt es Traumstrände, die erreicht man nur per Boot (wenngleich in meinem Fall ganz stillos mit Leih-Kahn und Motor). Seufz.
Bin leider von Korfu so verwöhnt, dass ich da nicht mehr hin kann. Das Hotel, in dem ich immer war, hat "meinen" Bungalow für Russen umgebaut und verlangt nun pro Tag/Person den bishergen Wochenpreis.
 
Und wer sich z.B. einen Yamaha GB1 zulegt, ist wahrscheinlich kein Musikkenner mit kleinem Budget, der großen Wert auf Spielbarkeit und Klang legt, sondern sucht eher etwas Dekoratives fürs Wohnzimmer, auf dem der Nachwuchs dann sein Pflichtpensum absolvieren darf. Die anderen Instrumente, die du erwähnt hast, sprechen vermutlich eine völlig andere Käuferschicht an.
Dazu muss ich mich nun einmaleinschalten: Bei uns war völlig klar: Wir wollten kein "Heiligtum" im Wohnzimmer stehen haben. Dann würden wir ja nie wieder Familien mit kleinen Kindern einladen. Ich habe ja schon eine Krise bekommen als wir während der Fußball-WM Freunde eingeladen hatten und unglaublicherweise auf einmal ein Bierglas auf dem Flügel stand. Ein Steinway oder Bechstein wäre aber so ein "Heiligtum". Und was soll ich in unserem Wohnzimmer einen riesigen Konzertflügel stehen haben? Wieviel Quadratmeter Klang soll der denn ausfüllen? Außerdem ist Yamaha auf dem Vormarsch an Silent-Systemen, und dass ich ein Silent-System brauche, war auch klar. Den harten Yamaha-Klang höre ich durchaus. Ich lege keinen Wert auf Spielbarkeit? Ohje, da werde ich ja ganz traurig. Es war zwar eine Vernunft-Entscheidung, keine Liebes-Entscheidung. Dennoch, jetzt da er mir gehört, liebe ich ihn trotzdem!
 

Ich würde auch Viertelpfünder widersprechen wollen. Ich denke, die Deko-Flügel haben in der Regel sehr wohlklingende Namen! Und fürs kleine Deko-Budget nimmt man halt dann einen schnörkseligen, aber eigentlich defekten Blüthner, Bechstein o.ä.
 
@Symphonia : was folgt, ist un poco scherzando zu lesen :-):drink:
Den harten Yamaha-Klang höre ich durchaus. Ich lege keinen Wert auf Spielbarkeit? Ohje, da werde ich ja ganz traurig. Es war zwar eine Vernunft-Entscheidung, keine Liebes-Entscheidung. Dennoch, jetzt da er mir gehört, liebe ich ihn trotzdem!
ja, so ähnlich machten Johann Buddenbrook und seine Gemahlin der Toni (Antonie) den findigen und regen Benedix Grünlich schmackhaft - auch Vati und Mutti Briest brachten ähnliches vor, als sie die Effie mit dem Instetten vermählten...
"das ist ein weites Feld" (Fontane)
 
Und wer sich z.B. einen Yamaha GB1 zulegt, ist wahrscheinlich kein Musikkenner mit kleinem Budget, der großen Wert auf Spielbarkeit und Klang legt, sondern sucht eher etwas Dekoratives fürs Wohnzimmer, auf dem der Nachwuchs dann sein Pflichtpensum absolvieren darf. Die anderen Instrumente, die du erwähnt hast, sprechen vermutlich eine völlig andere Käuferschicht an.

Wo hast Du denn diese Weisheit aufgeschnappt ? Ich denke mal daß jeder 2. dieser kleinen Yamaha- und Kawai-Flügel im professionellen Bereich als zuverlässige Übungsflügel über viele Jahre genutzt werden.
 
@Symphonia : was folgt, ist un poco scherzando zu lesen :-):drink:

ja, so ähnlich machten Johann Buddenbrook und seine Gemahlin der Toni (Antonie) den findigen und regen Benedix Grünlich schmackhaft - auch Vati und Mutti Briest brachten ähnliches vor, als sie die Effie mit dem Instetten vermählten...
"das ist ein weites Feld" (Fontane)
Also zwischen einer Vernunft-Ehe und einer Vernunft-Kaufentscheidung bestehen für mich aber schon noch Unterschiede ;-)wenn es Dich beruhigt: Geheiratet habe ich aus Liebe:-)
 
Das kann ich mir nun nicht vorstellen und glaube es auch nicht.
Fakt ist, je kürzer (kleiner) ein Flügel ist, um so dünner wird der Klang, genau wie bei einem Klavier.
Fakt ist auch, dass mein Steinway Konzert-Klavier einen viel besseren Klang hat, als ein Steinway-Flügel mit 170 cm länge, ja sogar besser als ein B-Flügel, den ich damals auch probierte. Muss aber nicht bei jedem B so sein, dass weiss ich auch. Das sind eben auch Zufälle.


Grüsse Jörg

Dein Klavier hat kürzere Saiten als jeder 170er Flügel vom gleichen Hersteller und klingt aber besser, dann sollte sich Steinway wohl lieber auf Klaviere konzentrieren.
 
Klavierbauermeister, hier gibts irgendwo ne "Untersuchung" zu den Saitenlängen...

Und: Wenn Saitenlänge = Klang wäre, dann wärs ja einfach... Nenene, so ein V-125 oder K hat schon was, wenn alles stimmt.
 
Naja, 1/4-Pfünder; grade wenns um Prestige geht, reicht Yamaha ned aus. Da stehen dann andere Namen darn.
 
Nenene, gegenüber dem Chef oder gegenüber Kunden. Und dann gibts Smalltalk über die Marken, ohne jegliches Wissen ;-) Just: Blahblahgackergacker
 
Hallo Symphonia,

es tut mir leid, wenn ich dir mit meiner ungelenken Ausdrucksweise auf die Füße getreten bin, das war ganz sicher nicht meine Intention. Dieses "Love the one you're with" habe ich mit meinem Digi auch lange Zeit so gehandhabt, aber inzwischen weiß ich recht genau, weshalb ich davon abgegangen bin. Aber wo du dich schon mal zu Wort gemeldet hast: Welche Gründe bewogen dich denn dazu, dem GB1 den Vorzug gegenüber Klavieren in ähnlicher Preislage zu geben? Der pianistische Anspruch?




Vielleicht sollte Yamaha dies dann werbetechnisch ausschlachten? Da fallen mir spontan etliche Slogans ein..
Hallo @Viertelpfünder ! Danke für Deine Antwort :super: und dass Du mir so schnell von den Füßen wieder runtergestiegen bist :-D. Es war tatsächlich auch so gewesen, dass ich mich viel umgehört hatte, immer mit der Fragestellung "ist ein kleiner Flügel schlechter als ein gutes Klavier?" Da gab es so viele Meinungen wie Menschen, die ich gefragt hatte. Es wurde aber auch nie definitiv mit "Ja" beantwortet. Kann man es überhaupt vergleichen? Die Mechanik ist ja ein andere! Also kam es letztlich darauf an, was mir selbst wichtig ist. Sicher war das auch die Erfüllung eines Kindheitstraumes. Dass für Yamaha auch das Silent-System sprach, habe ich ja schon erwähnt. Also hätte ich bei den Klavieren wahrscheinlich ja auch ein Yamaha genommen, und DA fiel mir die Entscheidung dann nicht mehr schwer. ;-)
 

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