Starke Rückenschmerzen nach kurzer Übe-Zeit!

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Xenon224

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24. Feb. 2013
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Hallo,

Wie ihr oben schon lesen könnt, hab ich nach ca. 20-30 Minuten üben immer sehr starke Rückenschmerzen, welche hauptsächlich mittig, aber auch im unteren Teil des Rückens auftreten. Vor einem Jahr konnte ich noch 5-6 Stunden am Stück spielen und ich hatte keine Beschwerden und ich sitze auch bestimmt nicht aufeinmal anders als damals.

Ich bin knapp 1,90m groß und sitze auf einer ganz normalen Klavierbank, welche aber immer ganz ausgefahren ist, weil es mir sonst zu niedrig ist und spiele auf ganz normalen Klavieren (von der Höhe her).

Vielleicht ist das hier ja ein allgemeines Problem unter den etwas größeren Pianisten?

Was mache ich falsch? Brauche ich eine höhere Bank/Klavier, oder vielleicht niedriger?

Ich brauche unbedingt Hilfe, weil 20-30 Minuten üben am Stück natürlich nicht reicht, um richtig voran zu kommen oder vorzuspielen. :l

Vielen Dank
 
da du recht groß bist, könntest du es mal mit einer niedrigeren Sitzhöhe probieren: dann spielt du nicht zu sehr von oben auf den Tasten und kannst mit geradem Rücken sitzen (falls du dich bisher beim spielen etwas noch vorn/unten gekrümmt haben solltest) -- probier halt mal so zu sitzen, dass die Ellenbogen ungefähr auf Tastenhöhe sind.
wär´n Vorschlag.
 
Ich bin knapp 1,90m groß und sitze auf einer ganz normalen Klavierbank, welche aber immer ganz ausgefahren ist, weil es mir sonst zu niedrig ist und spiele auf ganz normalen Klavieren (von der Höhe her).

Vielleicht ist das hier ja ein allgemeines Problem unter den etwas größeren Pianisten?
Hallo Xenon224,

spontane Reaktion meinerseits in Form einer Gegenfrage: Noch nie eine andere Sitzhöhe ausprobiert? Ich selbst bin 1,82 m groß und spiele niemals auf einer komplett nach oben ausgefahrenen Klavierbank. Gelegentlich wähle ich eine höhere Sitzposition bei pianistisch eher ungewöhnlichen Aufgaben: Avantgarde-Literatur mit "Inside-playing"-Aktionen (Hineingreifen ins Instrument während des Spielens, zeitweilig auch im Stehen) - oder Pianodirektion bei der Aufführung einer Operette mit Solisten auf der Bühne plus Leitung eines Salonorchesters vom Flügel aus. Der Grund für die erstgenannte Positionswahl ist die Minimierung von Spielproblemen bei ansonsten zu hoch gehaltenem Handgelenk. Im letztgenannten Falle ist die visuelle Verständigung mit den Mitsängern und Mitspielern entscheidend, die einen während der Aufführung ja sehen können müssen. Schließlich muss man hier ja zugleich spielen und dirigieren.

Für solistische Aufgaben, Liedgestaltung oder Kammermusik ist diese besondere Sitzposition jedoch nicht relevant. Auch wenn's zunächst ungewohnt ist: Es empfiehlt sich die Wahl einer deutlich niedrigeren Sitzposition und Selbstbeobachtung, was dann passiert. À propos Selbstbeobachtung: Aus eigener Erfahrung erinnere ich mich, dass sich Fehlhaltungen nicht sofort mit spürbaren Schmerzen bemerkbar machen müssen - das kann bei an und für sich belastbarer Rückenmuskulatur eine ganze Weile dauern...!

Also: Unterschiedliche Sitzpositionen auch entgegen langjähriger Erfahrungswerte ausprobieren.

Alles Gute und schmerzfreies Spiel wünscht
Rheinkultur
 
Danke schonmal für die schnelle Antworten!

Also sitze ich wohl nicht wie ich dachte zu niedrig, sondern zu hoch, muss ich dann wohl mal ausprobieren...

Ich sitze halt gerne weiter oben, weil ich das gefühl hab viel besser an die Tasten zu kommen und auch schneller spielen zu können. Und da das meiste was ich spiele Liszt/Chopin ist, ist das schnelle Spiel ja auch wichtig...

Muss ich mich dann wohl mal versuchen umzugewöhnen.

Nochmals danke für die schnellen Antworten :)
 
Irgendwann fängt es eben an... Trainiere Deine Rückenmuskulatur!!! Ich empfehle wärmstens "Kieser-Training".
 
Auch ich habe diese Probleme schon seit Jahren, ebenfalls mittig des Rückens. Nehme an, dass es sich um selbe Schmerzen handelt!
Ich bin ja noch recht jung, 24, aber auch recht klein. Sitze aber so, dass meine Arme rechtwinklig sind und an die Pedale komm ich auch noch. Diese Schmerzen bringen mich leider immer wieder dazu Übesessions zu unterbrechen.
 
Auch ich habe diese Probleme schon seit Jahren, ebenfalls mittig des Rückens. Nehme an, dass es sich um selbe Schmerzen handelt!
Ich bin ja noch recht jung, 24, aber auch recht klein. Sitze aber so, dass meine Arme rechtwinklig sind und an die Pedale komm ich auch noch. Diese Schmerzen bringen mich leider immer wieder dazu Übesessions zu unterbrechen.

Liebe shari,

die Arme sollten einen größeren Winkel als 90 Grad aufweisen. Es könnte also sein, dass du zu nah am Klavier sitzt. Wenn du weiter weg nicht mehr an die Pedale kommen solltest, könntest du vielleicht den Kauf einer Pedalbank in Erwägung ziehen.

@Xenon224: wie bereits hier angemerkt, sitzt du viel zu hoch. Ich bin selbst gute 1,80m und habe die Klavierbank ganz unten. Dann fragt es sich, WIE du auf dem Hocker sitzt. Bitte nicht voll drauf, sondern weiter vorne, ungefähr auf der vorderen Hälfte. Wenn du sitzt, kippe doch mal dein Becken nach vorne und zurück. Finde da deine Mitte und spüre deine Sitzknochen. Manche sitzen nämlich mit rundem Rücken volle Kanne auf dem Sitz, da sind Rückenschmerzen kein Wunder. Wo sind denn deine Füße? Guter Kontakt (verwurzelt) der Füße mit dem Boden ist wichtig - manche schlingen gern ihre Füße um die Stuhlbeine. :p

Vielleicht hilft dir auch dieses weiter:

https://www.clavio.de/forum/klavier...l-langsames-und-leises-uben-2.html#post258281

Ansonsten: evtl. zum Arzt gehen - es könnte ja sein, dass deine Rückenschmerzen mit dem Klavierspielen nichts zu tun haben. Und Sport bzw. spezielles Training und Dehnübungen sind auch wichtig.

Liebe Grüße

chiarina
 
Mir hilft es, die Sitzposition zwischendurch etwas zu variieren. Dann hat man nicht über Stunden statisch dieselbe Haltung. Setze mich auch gerne mal zwischendurch auf einen Gymnastikball (ja, vor das Klavier!). Das ist etwas gewöhnungsbedürftig, weil man weniger Halt hat. Aber diese Dynamik ist genau das, was einer zu einseitigen, statischen Belastung entgegenwirkt. Auch kleine Lockerungsübungen für den Rücken vorher und zwischendurch machen für mich einen großen Unterschied.
 
Nun, Ferndiagnosen sind problematisch, man müßte Dich mal in Aktion sehen, um Näheres dazu sagen zu können.

Ich denke jedoch, daß Sitzhöhe etc. zwar auch eine Rolle spielen können, primär aber geguckt werden muß, was Du mit Deinem Oberkörper während des Spielens anstellst.

a) Atmest Du während des Spielens frei und ungehindert durch, oder stockt der Atem immer wieder, z.B. weil Du irgendwas Schwieriges hinkriegen willst? Atmest Du in den Bauch hinein?

b) Ist Dein Oberkörper stets in alle Richtungen frei beweglich, und ist er am Spiel voll beteiligt? Oder hast Du mehr das Spielkonzept "ich sitz so ruhig da, und Arme und Hände machen die Arbeit"?

c) Sitzt Du eher im Hohlkreuz oder eher entspannt aufgerichtet oder eher Bill-Evans-mäßig zusammengesunken?

d) Sind beim Spielen die Muskeln Deiner Oberschenkel stets entspannt?

Gäbe noch ein paar andere Punkte, dies aber mal als erste Checkliste. Wie sieht's aus?

LG,
Hasenbein
 
a) Also in die Richtung Atmen, habe ich eigentlich nie Probleme, da ist alles wunderbar.

b) Bei der Frage denke ich mal, dass ich viel zu nah dransitze, denn ich bin nicht sehr frei beweglich und benutze aufjedenfall das Spielkonzept "ich sitz so ruhig da, und Arme und (vorallem) Hände machen die Arbeit".

c) Ich dachte ich sitz eher gerade, aber habs vorsichtshalber nochmal ausprobiert und ich sitze ziemlich im Hohlkreuz, ist mir vorher garnicht so aufgefallen...

d) Da weiß ich nicht so richtig eine Antwort drauf, inwieweit du das meinst mit entspannt..

Ich merk schon ich hab überhaupt keine Ahnung von "Klavierhaltung". Meine Eltern sind beides studierte Musiker, die eine Orgel und der andere Klavier. Von denen lässt man sich ja aber leider natürlich nichts sagen...

Aber ich hab gerade ein bisschen Gitarre gespielt und da bekomme ich auch ganz schnell dieselben Rückenschmerzen und da sitze ich auch im Hohlkreuz. Vielleicht doch mal lieber beim Arzt fragen? Man will aber natürlich auch nicht wegen jedem kleinen Weh-wehchen gleich zum Arzt..

Nochmal danke für die vielen Antworten!
 
Wenn das bislang alles ging, brauchst Du jetzt keine Variationen, keine Sitzschule, und keinen Arzt. Was Du brauchst, sind Muskeln - und zwar die tiefliegenden, kleinen, die Dein Skelett tragen. A... hoch!!! Damit tust Du Deinem Klavierspiel mehr Gutes als mit dem Nur-Üben.
 

Ich hatte krankheitsbedingt auch einen großen Gewichtsverlust von 112 kg auf nun 92kg in ca. 5 Monaten. (Ist auch nicht alles nur Fett. Ich bin schon ziemlich stämmig gebaut, ein paar Muskeln sind da schon vorhanden..) Sofort danach haben die Schmerzen dann angefangen. Könnte es damit vielleicht auch zusammenhängen? Vielleicht wurden dabei ja auch wichtige Muskeln abgebaut (was ich aber eigentlich eher bezweifle..).
Logischer wäre es ja eigentlich, dass wenn man zunimmt, man durch das größere zu tragende Gewicht Schmerzen bekommt.
 
Ich hatte krankheitsbedingt auch einen großen Gewichtsverlust von 112 kg auf nun 92kg in ca. 5 Monaten. (Ist auch nicht alles nur Fett. Ich bin schon ziemlich stämmig gebaut, ein paar Muskeln sind da schon vorhanden..) Sofort danach haben die Schmerzen dann angefangen. Könnte es damit vielleicht auch zusammenhängen?.

Ja - der Schwerpunkt des Körpers verschiebt sich, das hat mit dem
Klavierspiel nicht notwendigerweise etwas zu tun.

Sehr hilfreich kann sein regelmäßiges Unterwasser - Schwimmen
in warmem Wasser.

gruß

stephan
 
a) Also in die Richtung Atmen, habe ich eigentlich nie Probleme, da ist alles wunderbar.

b) Bei der Frage denke ich mal, dass ich viel zu nah dransitze, denn ich bin nicht sehr frei beweglich und benutze aufjedenfall das Spielkonzept "ich sitz so ruhig da, und Arme und (vorallem) Hände machen die Arbeit".

c) Ich dachte ich sitz eher gerade, aber habs vorsichtshalber nochmal ausprobiert und ich sitze ziemlich im Hohlkreuz, ist mir vorher garnicht so aufgefallen...

d) Da weiß ich nicht so richtig eine Antwort drauf, inwieweit du das meinst mit entspannt..

Ich merk schon ich hab überhaupt keine Ahnung von "Klavierhaltung". Meine Eltern sind beides studierte Musiker, die eine Orgel und der andere Klavier. Von denen lässt man sich ja aber leider natürlich nichts sagen...

Aber ich hab gerade ein bisschen Gitarre gespielt und da bekomme ich auch ganz schnell dieselben Rückenschmerzen und da sitze ich auch im Hohlkreuz. Vielleicht doch mal lieber beim Arzt fragen? Man will aber natürlich auch nicht wegen jedem kleinen Weh-wehchen gleich zum Arzt..

Nochmal danke für die vielen Antworten!

Da haben wir's doch schon. Unbeweglicher, vermutlich bei "Hinkriegenwollen" sogar angespannter Oberkörper plus Hohlkreuz, und dann noch stundenlang spielen - wäre eher ein Wunder, wenn da KEINE Rückenschmerzen entstünden.

Teures und überflüssiges Krafttraining ist NICHT eforderlich - Deine Gesamt-Koordination und Beweglichkeit und Dein Körperbewußtsein müssen gestärkt werden,

Magst Du Deinen Körper eigentlich?

Schwimmen ist sehr gut, sofern man es nicht mit einem Power- und Leistungs-Ansatz betreibt, sondern mit dem Ziel, den Körper als ganzes zu bewegen, zu energetisieren und geschmeidiger zu machen. Richtig geschwommen bist Du, wenn Du nicht erschöpft aus dem Schwimmbad kommst, sondern tatendurstig und gleichzeitig relaxt den Heimweg antrittst.

LG,
Hasenbein
 
Gibt es nicht vielleicht Alternativen zum Schwimmen? Meinetwegen auch gerne eine etwas schlechtere, aber schwimmen würde ich nicht so gerne. Sehr beweglich bin ich ja eigentlich ziemlich, also liegt es wohl eher an der Gesamt-Koordination.

In der Schule bekomme ich auch keine Rückenschmerzen und da sitz ich von 8 Uhr morgens bis teils 16 Uhr eigentlich immer nur rum, würde meine Sitzposition da aber auch eher schon fast als liegend bezeichnen. Zuhause am Klavier/Gitarre/PC gehts dann gleich los..
 
Gibt es nicht vielleicht Alternativen zum Schwimmen? Meinetwegen auch gerne eine etwas schlechtere, aber schwimmen würde ich nicht so gerne. Sehr beweglich bin ich ja eigentlich ziemlich, also liegt es wohl eher an der Gesamt-Koordination.

In der Schule bekomme ich auch keine Rückenschmerzen und da sitz ich von 8 Uhr morgens bis teils 16 Uhr eigentlich immer nur rum, würde meine Sitzposition da aber auch eher schon fast als liegend bezeichnen. Zuhause am Klavier/Gitarre/PC gehts dann gleich los..

Stundenlanges unbewegliches Sitzen im Hohlkreuz = Rückenschmerzen. Peng, aus.

Hohlkreuz bedeutet ja Dauer-Kontraktion der Rückenmuskeln.
 
Welche wären denn gesunde Alternativen zum Schwimmen?

Merken kann ich mir ja jetzt schonmal, dass ich aufjedenfall mich weiter weg von dem Klavier setze und mir die Bank viel niedriger einstelle und aufpasse, kein Hohlkreuz zu machen.
 
Welche wären denn gesunde Alternativen zum Schwimmen?

Sehr, sehr langsames Laufen auf weichem Waldboden, am Besten warm und windgeschützt
eingepackt, damit Du gefahrlos ins Schwitzen kommen kannst.
Dehnen, Athmen, auch das Klavierspiel selbst (All das aber nur, wenn mans "richtig" macht,
und das kann ich Dir hier schlecht vermitteln, leider....)

Es gibt tatsächlich viele Möglichkeiten - aber das kann man, ohne sich zu kennen,
nicht entscheiden.

gruß

stephan
 

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