Seehund im Klavier

Opus10

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Hallo liebe Experten hier,

es ist ein wenig schwierig den "Klang" eines Anschlags zu beschreiben - ich versuche es trotzdem, auf dass ihr alle darüber schimpfen könnt ;-)

Beim Probespielen diverser Pianos habe ich bei einigen einen "Seehund im Klavier" bemerkt. Das heißt, es heult ein wenig. Ähnlich wie ein Seehund. Nun sind die Instrumente ja häufig nicht ganz perfekt intoniert und gestimmt, wenn sie in dem Laden stehen. Mir ist aber aufgefallen, dass es fast immer das d vor den Basssaiten ist, was jault.

Mich würde mal interessieren ob das tatsächlich öfter so ist und wenn ja, wieso das so ist und ob man (ein Klavierbauer) etwas dagegen unternehmen kann?
 
Was meinst du mit Klang des Anschlags ? Der Anschlag macht ein Geräusch, das Tastengeräusch, der Klang kommt doch dann von der Saite. Du meinst, während der Hammer Richtung Saite fliegt, aber bevor er sie trifft, heult es ? Wie bei einer Granate kurz vorm Einschlag ? Die Zeit ist so kurz, das kann man doch nicht hören, oder ?
 
Hehe, nee.
Ich meinte ganz simpel den Klang des Tons. Entschuldige meine gewohnt unpräzise Ausdrucksweise.

Ihr baut hier aber auch immer einen Druck auf.. das macht mich ganz wuschig! :blöd:
 
Jaulen ist doch für jeden Stimmer ein Begriff. Das lässt sich beheben. Zuerst mal über ordentliche Stimmung und wenn das nicht hilft, muss man die Saite(n) ansehen. Vor dem Bass? Also am sogenannten Übergang? Das ist nicht selten und bei manchen Instrumenten nicht 100%-ig in den Griff zu kriegen, ohne den Ton zu "töten".
 
Jaulen ist doch für jeden Stimmer ein Begriff. Das lässt sich beheben. Zuerst mal über ordentliche Stimmung und wenn das nicht hilft, muss man die Saite(n) ansehen. Vor dem Bass? Also am sogenannten Übergang? Das ist nicht selten und bei manchen Instrumenten nicht 100%-ig in den Griff zu kriegen, ohne den Ton zu "töten".

Übrigens nichts, was nur bei schlechten Klavieren auftritt. Mein S&S ist an der Stelle auch nicht top!
 
Ich hatte jetzt nicht den Eindruck, dass es von der Marke @joeach oder irgendwelchen Dingen, die in den jeweiligen Verkaufsräumen vorhanden waren @Bernhard Hiller, abhängt.

Das Feurich sieht super aus! :super:

@fisherman : ja genau, das d am Übergang meinte ich. Woher kommt das denn? Also hängt das mit der Schallausbreitung an dieser Stelle zusammen oder schwingen immer andere Saiten mit?
 
Ich weiß nur, dass der Übergang eine konstruktive Schwachstelle ist, bei der Tone gerne mal anders klingen, als sie sollten. Die Hersteller versuchen auf unterschiedlichste Weise, das zu beheben - S&S hat dort z.B. noch kleine Zusatzdämpfer. Allerdings würde ich die Tonalität eher nicht als Jaulen bezeichnen - da vermuten die Fachleute eher was anderes, soweit ich weiß. Ab hier übergebe ich gerne an Fachleute, z.B. @klaviermacher
 
Danke für die Erklärung @fisherman ! :-)Ich bin gespannt, ob die Klavierbauer hier etwas dazu sagen können.
 

Das entsteht durch 2 Effekte:

1. das Steg-Ende: am Ende schwingt der anders als in der Mitte

2. ein Kompromiss in der Mensur: eigentlich müsste der Steg dort weiter unten sein, um eine gleichmäßige Mensur zu haben. Die Saiten werden nach unten hin ja immer länger, je tiefer der Ton ist. Aber das geht dort nicht, weil der Steg sonst irgendwann zu nahe am unteren Ende des Resonanzbodens wäre und ihn dadurch am Schwingen hindern würde.
 
@Tastenscherge "Jaulen" aber ist doch nichts "Übergangs-spezifisches" - ist das nicht nur eine Stimm/Saitenproblem? Oder? Danke für Aufklärung!
 
"Jaulen" aber ist doch nichts "Übergangs-spezifisches" - ist das nicht nur eine Stimm/Saitenproblem? Oder? Danke für Aufklärung!

Tja, mit Worten ist das so eine Sache. Wenn Stimmer untereinander reden, dann ist damit meistens Choirunreinheit gemeint. Aber wenn es speziell um die letzten Blanksaiten vor den umsponnenen Saiten geht, dann würde ich schon von dem Übergangsproblem ausgehen.
 
@Tastenscherge
Danke, das hatte ich auch im Kopf, hab mich aber als Laie ned getraut, hier "Wahrheiten" zu verkünden.

@Opus10
Jetzt kannst Du noch mal über die Wortwahl nachdenken. ICH unterscheide zwischen Quaken und Jaulen - ersteres wäre für mich das Übergangsproblem ;-)
 
Übergangsproblem klingt ziemlich logisch und beschreibt meine Wahrnehmung glaub ich ganz gut. Die Beschreibung eines Klanges ist wirklich nicht leicht. Würde ich es mit Buchstaben ausdrücken müssen, würde ich schreiben: "BEÄAOUUU" :blöd:

Der Thread auf pianoworld trifft es genau und ist sehr interessant und gut zu verstehen, wenn man einige "Fachwörter" nachschlägt. Vielen lieben dank für den Hinweis und die vorherigen Erklärungen!
Es ist schon interessant: Ich nehme den Sound von akustischen Klavieren gerade total extrem wahr, da ich ja sonst die ganze Zeit auf einem Digi gespielt hab.. ich vermisse es überhaupt nicht. :-D
 

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