REE-Verfahren

Hallo zusammen,

in einer der letzten Pianonews war ein Artikel darüber. Hat da irgendjemand Erfahrung mit?
Ist das Hokuspokus? Oder wie schätzt Ihr das ein?
http://www.ree-verfahren.de/


Wie witzig, ich hatte neulich auch den Gedanken hier mal diesbezüglich nachzufragen, da mir mein Bruder den Klavierbauer der dahintersteckt empfohlen hatte und ich dann über REE gestolpert bin. Ich hatte überlegt, ob ich mir das mal anschaue und ein paar Instrumente dort anspiele, bin aber noch nicht dazu gekommen...
 
Wenn ich es gemacht habe, dann erfahrt ihr es natürlich sofort. ;-)
 
Eine überzeugender Test kann nicht darin bestehen, dass jemand zu denen fährt und irgendein REE-Klavier anspielt. Die werden sich ganz sicher nicht ein Klavier mit Klangdefiziten hinstellenn sondern eines, was prima klingt.

Ein Test kann nur darin bestehen, dass ein Instrument mit klanglichen Fehlern angespielt wird und dann mit den Gewichten versehen wird. Und jetzt muss es deutlich besser klingen, und zwar soviel, dass auch der 08/15-Amateur das sofort hört.

Alles Andere ist Mumpitz. Irgendwelche beigeisterten Schreiben von Testimonials wie Susanne Z. aus P. oder William D. aus Oklahoma sind reine Poesie.

Aber eigentlich muss man nur feste daran glauben. Das hilft.

CW
 
Och @cwtoons jetzt sei doch mal nicht so...
Natürlich ist das Klavier in seiner jetzigen Konstruktionsweise perfekt und muss nicht mehr optimiert werden, aber man kann sich doch mal so eine "Technik" anschauen, sie sich erklären lassen und Klaviere anspielen...
Ich jedenfalls würde da mit Null Erwartungen hin fahren sondern einfach mal aus Neugier.
 
Doch, warum soll ich nicht so sein? Die versprechen eine Verbesserung. Dann sollte die auch im Vergleich zu beweisen sein.

CW
 
Naja, vielleicht ist sie das ja. Im Vergleich zu beweisen.
Aber darum geht es mir persönlich gar nicht. Ich bin neugierig auf diese "Technik" und würde das gerne hören und mir genauer erklären lassen. Ob es einem selbst etwas bringen könnte, kann man ja danach entscheiden...
 
er hat anscheinend ein "Klangortungsmesssystem" entwickelt und gebaut. Was auch immer das sein mag.
Ich kenne Vergleichbares aus dem medizintechnischen Sektor bzw. Biotechnologie. Auch hier werden immer wieder mal neue Instrumente / Geräte oder Techniken vorgestellt mit dem Anspruch, die Welt umzukrempeln. Die allermeisten führen ein Nischendasein und verschwinden nach kurzer Zeit vollkommen in der Versenkung. Allerdings finden auch einige wenige Neuerungen Eingang in die Routine und sind nun nicht mehr wegzudenken, wie z.B. das Endoskop.
 

Ich meine, von REE bereits von einigen Jahren Jahren im Zusammenhang mit den damals noch Wendl & Lung heißenden FeuLich-Flügen gelesen zu haben. Die haben sich ja also Innovator profilieren wollen, mit einem neuen Pedal und so.
Richtig. Die Geschäftsadresse in Burscheid ist die, die als Nachfolge nach der Aufkündigung der Zusammenarbeit der damaligen Wendl & Lung mit Herrn Feurich als Ersatz für Gunzenhausen benannt gewesen war: wo dann die Manufakturflügel der Marke W &L herkommen sollten.
 
Richtig. Die Geschäftsadresse in Burscheid ist die, die als Nachfolge nach der Aufkündigung der Zusammenarbeit der damaligen Wendl & Lung mit Herrn Feurich als Ersatz für Gunzenhausen benannt gewesen war: wo dann die Manufakturflügel der Marke W &L herkommen sollten.

Interessant, dann ist es also nur die Lösung schrottige Chinaböller zu entschärfen, damit sie am besten nach garnichts mehr klingen? :rauchen:
LG
Alb
 
Was man mit solchen Gewichten tut, ist eine andere "Stimmung" des Gesamtsystems, man verändert die partialen Resonanzfrequenzen des Resonanzbodens. Das kann durchaus etwas bringen, aber wie schon der Agraffentoni kundigerweise anmerkte, man muss dasselbe Klavier bzw. denselben Flügel mal mit, mal ohne solche Gewichte horchen können. Dürfte nicht gehen.

Mich persönlich würde das Berechnungsverfahren hierzu interessieren. Denn mit meinem Wissen über Maschinendynamik und Schwingungslehre ist mir klar, dass man mit eingespannten Resonanzböden vielfach "überbestimmte" Systeme von Plattenschwingern vorliegen hat, die sich einer einfachen analytischen, rechnerischen Bestimmung sehr weitenteils entziehen. Ich wäre insbesondere an der Expertise des Kollegen Hoehue unteressiert, der hierzu Expertise haben wird.

Klangoptimierung an Resonanzböden scheint mir die GANZ hohe Kunst. da geht noch was, insofern d'accord zu so Sachen wie Gewichtsstimmereien. Aus der Vergangenheit einer gewissen Fa. in den Staaten (...) ist klar, dass man ein ganzes Arbeitsleben von Genies aufwenden kann, um herausragende Ergebnisse am Resonanzboden zu erzielen. Prototypisch hierzu sind mir die 220er "Parlor Grands" der Firma, in denen sich die beiden Henrys, Senior und Junior, austobten. Die zu jener Zeit (ab 1858) den absoluten Weltstandard an Verarbeitungs- und wohl auch Klangqualität setzten und den Grund lieferten zu einer außerordentlichen Nachfrage vielleicht just eben in den ausgefeilten Resonanzböden. Deren Urheber, Henry Junior, ich als Genie dieser Bauteile ansehe.
 
Interessant, dann ist es also nur die Lösung schrottige Chinaböller zu entschärfen, damit sie am besten nach garnichts mehr klingen? :rauchen:
LG
Alb
Manufakturware. ... Neue Flügel unter dem Label Feurich, aus Burscheid. statt aus Gunzenhausen. Abseits Chinaware. Wer also Feurich-Flügel wollte, aber China nicht wollte, hätte in Burscheid kaufen sollen.

Ich kenne aber den jetzigen Stand nicht, ob man Feurich-Flügel in Burscheid baute oder baut. Habe oft schon überlegt, abzubiegen und nachzusehen.
 
Absoluter Humbug. Um so schwerer der Resonanzboden wird, desto weniger schwingt er. Mit solcherart Eingriffen haben wir eher eine Klangverschlechterung.
LG
Alb

Schon mal drüber nachgedacht, dass mehr (Bewegung) nicht immer besser (Klang) bedeutet, sondern dass der Klang sich vielleicht sogar verbessert, wenn die Impedanz des Resonanzbodens lokal abgeändert wird?

Wegen solch pauschaler Abkanzlungen und kategorischer Vereinfachungen hat es mir vor etlichen Jahren schon keinen Spaß mehr gemacht, hier mitzuschreiben. Nun dachte ich mir, wo ich grad mal wieder hier bin, schau ich halt in einige Fäden... Aber es hat sich nichts geändert.

Ciao,
Mark
 
Schon mal drüber nachgedacht, dass mehr (Bewegung) nicht immer besser (Klang) bedeutet, sondern dass der Klang sich vielleicht sogar verbessert, wenn die Impedanz des Resonanzbodens lokal abgeändert wird?

Tja, eben nur vielleicht - bei saumäßig schluderhaft und schlecht gearbeiteten Instrumenten kannst freilich auch mit überflüssigen Gewichten am Resonanzboden nix falsch machen, bei solchen Instrumenten kannst aber auch nix falsch machen wennst mal kräftig in den Resonanzboden trittst.
Aber ich würde mich sträuben solche Gewichte bei hochwertigen Instrumenten wie S&S, Steingräber, Förster, Bechstein usw. anzubringen - hier ist eine gewaltige Klangverschlechterung durch diese Gewichte garantiert.
LG
Alb
 

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