Raumklang

Nachhallzeit ist die Zeit, die es benötigt bis das Ursprungssignal nicht mehr gehört werden kann. Gezählt wird ab dem Zeitpunkt ab dem die Signalquelle beendet ist. Ein Echo sind starke Reflexionen innerhalb der Nachhallzeit. Hier sollte man unterscheiden zwischen reinem Hall (ausklingen eines Tones) und dem wiederkehrendem Erkennen des Ursprungssignals innerhalb der Nachhallzeit.
Es gibt unterschiedliche Ansichten, ob die Nachhallzeit ab der ersten Reflexion oder ab verstummen des Direktschalls gezählt wird. Das Bild erklärt den Unterschied zwischen Echo und Nachhall.

raumakustik114.gif
 
Ich verstehe Dich so, dass Diffusoren (Bücherregale :-) den Schall ähnlich gut reduzieren wie Absorber.
Mit Diffusoren begünstigt man das Chaos der Schallwellen, mit Absorbern nehme ich gezielt Energie aus dem Schall, genau an den Stellen die ich haben will.
Ich vermute mit Absorbern kann man gezielter umgehen.
Ich denke die Wahrheit liegt in der Mitte. Ein ordentlich eingerichteter Raum hat per se schon mal eine Akustik die wir gewohnt sind. Nicht sehr hallig oder überbedämpft. Sollten dann noch Schwachstellen existieren kann man gezielt mit Absorbern Abhilfe schaffen.
 
Lieber Karsten... mach einmal bitte folgendes: mach den Flügel auf und tritt das linke Pedal ein gaaanz winziges Stück. Nicht die volle Verschiebung, sondern nur gerade soweit, dass der Hammer nicht mit der ursprünglichen "Rille" auf die Saite trifft, sondern knapp daneben. Er sollte aber immer noch alle drei Saiten voll treffen... und dann spiel... wenn er dann Deiner Meinung nach viel schöner klingt, dann wird es Zeit für eine kleine Nachintonierung und er wird wieder so sein, wie er anfangs mal war ;)
LG Georg
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Ihr Lieben,

ich gebe zu, ich habe Geogs Tipp (mal mit halbem Una Corda, also außerhalb der eingespielten Rillen zu spielen) noch gar nicht in Ruhe ausprobiert (obwohl es ja schnell geht).

Aber einen Raumakustiker habe ich kontaktiert. Weil das so schön vom Schreibtisch aus geht. Nach Ansicht von Fotos und Skizzen des Zimmers vermutet der eine Raumakustik, die den Mittenbereich betont, was sich ja mit meiner Wahrnehmung deckt. Als Vorgehen bietet er zu einem - naja, angemessenen Preis - eine Messung an. Als Lösung vermutet er (ohne vorherige Messung), dass Absorber unterzubringen wären. Leider solche ganz erheblicher Dicke. Ma kucken.

Stimmer/Klavierbauer sollte vielleicht trotzdem vorher noch mal kommen.

Das nur zum Wasserstand. Ciao. Karsten
 
Lieber Karsten... mach einmal bitte folgendes: mach den Flügel auf und tritt das linke Pedal ein gaaanz winziges Stück. Nicht die volle Verschiebung, sondern nur gerade soweit, dass der Hammer nicht mit der ursprünglichen "Rille" auf die Saite trifft, sondern knapp daneben. Er sollte aber immer noch alle drei Saiten voll treffen... und dann spiel... wenn er dann Deiner Meinung nach viel schöner klingt, dann wird es Zeit für eine kleine Nachintonierung und er wird wieder so sein, wie er anfangs mal war ;)
LG Georg

Kurzer Einwurf: Bei mir passiert erst - ganz winzig etwas - wenn ich das linke Pedal voll durchdrücke..
 
ohhh - dann muss aber wirklich viel passieren, wenn Du das linke Pedal durchtrittst. Bei mir ist das dann ein völlig anderes Instrument - die Töne kommen wie von weit her, durch Nebel..., also nicht nur eine Dynamikänderung, sondern eine ausgeprägte Klangänderung!

Vor zwei Wochen hätte ich noch gesagt: Lass mal Micha ran...

Sch...
 
@Curby so soll es ja auch sein... wenn du das linke Pedal voll durchdrückst und alles richtig eingestellt ist, dann trifft der Hammer nur noch zwei anstatt drei Saiten (bei den drei-chörigen). Dadurch wird der Ton leiser und hat deutlich weniger "Attack", weil die dritte Saite von allein einschwingt... klingt halt alles ein wenig "sphärischer"
 
@GSTLP : Hast Du überlesen, dass Curby bei vollem Durchtreten nur eine WINZIGE Veränderung bemerkt? So soll es eben nicht sein. Denn der Hammer trifft nun idealerweise nicht einfach nur eine Seite weniger (das wäre dann ja nur ein dünnerer Klang!), sondern er trifft diese beiden Seiten mit "jungfräulichem" Filz. Oder hab ich Micha falsch verstanden?
 
@GSTLP : Hast Du überlesen, dass Curby bei vollem Durchtreten nur eine WINZIGE Veränderung bemerkt? So soll es eben nicht sein. Denn der Hammer trifft nun idealerweise nicht einfach nur eine Seite weniger (das wäre dann ja nur ein dünnerer Klang!), sondern er trifft diese beiden Seiten mit "jungfräulichem" Filz. Oder hab ich Micha falsch verstanden?

Bitte zurück zu dilettants Raumklang. Ein Wort noch: NUR bei VOLLEM Durchdrücken habe ich eine MINIMALE Änderung des Klanges. Klavierbauer ist aber schon onformiert.
 

Theoretisch sollte es so sein... praktisch gibt es aber immer kleine Veränderungen... und je "jungfräulicher" die Hammerköpfe sind, desto weniger ausgeprägt ist die Klangveränderung, weil der Filz auf der gesamten Hammeroberseite gleich ist... bei eingespielten Rillen sind kleine Abweichungen von Aufschlagpunkt schon dramatischer, was die Klangveränderung angeht.
 
mach den Flügel auf und tritt das linke Pedal ein gaaanz winziges Stück. Nicht die volle Verschiebung, sondern nur gerade soweit, dass der Hammer nicht mit der ursprünglichen "Rille" auf die Saite trifft, sondern knapp daneben.
Danke Georg. Das hab ich jetzt ausprobiert und ja, es klingt deutlich besser und angenehmer. Man sieht ja auch, dass die Hämmer schon deutlich eingespielt sind. Also muss erst mal nachintoniert werden. Na gut, dann gehe ich das mal als erstes an, vielleicht zusammen mit der Frühjahrsstimmung im März oder so.

Nun hatte unser Micha den Flügel vor ca. einem Jahr nachintoniert. Muss man wirklich so oft nachintonieren? Und ist eigentlich jedes Mal ein Abziehen fällig, oder reicht in der Regel ein "Aufstechen" ohne Materialabtrag?

Ergänzend muss man natürlich wissen, dass die Hämmer bei der Restaurierung meines Flügels nicht getauscht oder neu befilzt wurden. Es ist also weniger Filz drauf, als bei einem neuen Instrument, was sicher einen Einfluss darauf hat, wie schnell der Flügel "hart" klingt. Vielleicht ist es auch zu wenig, wobei noch keiner der drei Klavierbauer, die den Flügel bisher betreut haben, eine Neubefilzung vorgeschlagen hat.

Er wird in der Woche schätzungsweise zwischen 3 und 5 Stunden bespielt, das müsste so ein Instrument ja schon aushalten, aber es ist sicher deutlich mehr, als z. B. bei einem Bühnenflügel.

Meine Sympathien für Digis steigen, wenn die mechanischen Instrumente tatsächlich derartige Groschengräber sind <duckflitzundweg>.

Ciao
- Karsten
 
Danke Georg. Das hab ich jetzt ausprobiert und ja, es klingt deutlich besser und angenehmer. Man sieht ja auch, dass die Hämmer schon deutlich eingespielt sind. Also muss erst mal nachintoniert werden. Na gut, dann gehe ich das mal als erstes an, vielleicht zusammen mit der Frühjahrsstimmung im März oder so.

Nun hatte unser Micha den Flügel vor ca. einem Jahr nachintoniert. Muss man wirklich so oft nachintonieren? Und ist eigentlich jedes Mal ein Abziehen fällig, oder reicht in der Regel ein "Aufstechen" ohne Materialabtrag?

Ergänzend muss man natürlich wissen, dass die Hämmer bei der Restaurierung meines Flügels nicht getauscht oder neu befilzt wurden. Es ist also weniger Filz drauf, als bei einem neuen Instrument, was sicher einen Einfluss darauf hat, wie schnell der Flügel "hart" klingt. Vielleicht ist es auch zu wenig, wobei noch keiner der drei Klavierbauer, die den Flügel bisher betreut haben, eine Neubefilzung vorgeschlagen hat.

Er wird in der Woche schätzungsweise zwischen 3 und 5 Stunden bespielt, das müsste so ein Instrument ja schon aushalten, aber es ist sicher deutlich mehr, als z. B. bei einem Bühnenflügel.

Meine Sympathien für Digis steigen, wenn die mechanischen Instrumente tatsächlich derartige Groschengräber sind <duckflitzundweg>.

Ciao
- Karsten

Mein Stimmer hat bei meinem Yamaha noch umsonst bei der Stimmung nachintoniert - was sehr viel gebracht hatte. Du musst ja nicht ständig eine neue Grundintonierung machen.
 
Nun hatte unser Micha den Flügel vor ca. einem Jahr nachintoniert. Muss man wirklich so oft nachintonieren? Und ist eigentlich jedes Mal ein Abziehen fällig, oder reicht in der Regel ein "Aufstechen" ohne Materialabtrag?
Lieber Karsten,

mein Flügel z. B. muss auf jeden Fall einmal jährlich nachintoniert (zuerst die Stimmung, dann die Intonation) werden, ja. Eigentlich spielt er sich schon nach einem halben Jahr "runter", also der Klang wird dabei schon merklich härter, mit holzigen Nebengeräuschen. Nun liegt es immer auch mit am Instrument bzw. dem Hersteller und natürlich hängt es davon ab, wie viel und was Du übst. Yamaha ist ja dafür bekannt, dass die Hammerköpfe recht hart klingen nach einer Weile. Daher folge ich eher der Devise, den Flügel rechtzeitig "warten" zu lassen, dann ist er immer gut in Schuss. Die Hammerköpfe musste ich vor 2 1/2 Jahren abziehen lassen. Das darf man aber (laut meinem Klavierbauer, denn ick null Ahnung hab) nicht oft machen, denn dann ist ja der Filz weg. Soweit ich weiß macht man das nur, falls die Hammerköpfe einer Standardintonation nicht mehr zugänglich sind (zu starke Rillen). Aber das hätte Dir Micha bestimmt gesagt, wenn das bald ansteht. Da kannst Du Dir zwei Meinungen von Klavierbauern einholen, denn das Filz abziehen ist sehr teuer und damit lässt sich gut Geld machen.
Ich würde - bevor ich in den Raum investiere - erst einmal stimmen und intonieren lassen. Es steht eigentlich bei Dir an, meine ich.
Auch ich spiele übrigens mit komplett geschlossenem Deckel.

Grüße!
 
So eine Nachintonation ist schnell gemacht... das wird Dir nicht die finanzielle Grundlage entziehen ;)
Im Rahmen einer Stimmung ist das fix mitgemacht
 
Eben. Stimmen und Intonieren sind nicht so teuer, vor allem, wenn es regelmäßig erfolgt und daher die Arbeiten nicht so knifflig sind.
 
Micha hat doch grundsätlich eine kleine Nachintonation gemacht ... ;-(
 
Hm. Offenbar braucht man als Klavierbesitzer einen Führerschein. Ich bin ja total unbedarft.

Das Klavier, auf dem ich das Klavierspiel erlernt habe, wurde in 10 Jahren schätzungsweise ein einziges Mal gestimmt und vermutlich nie intoniert. Und da hab ich in einer Woche mehr drauf gespielt als jetzt an meinem Flügel. Eigentlich eher so 1,5 Stunden am Tag ...

Aber ja, ich kümmer mich drum. Wollte nur noch warten, bis die Heizperiode vorbei ist. Naja, ist ja eigentlich schon ...
 
Wenn niemand im Haushalt Deiner Eltern ein Augenmerk darauf hatte, dann passiert es eben, dass es vergessen wird.
Aber nun bist Du ja stolzer Blüthi-Besitzer :blume:!! Da würde ich schon denken, eine regelmäßige Wartung sei sinnvoll. Also hier bei uns kostet das zwischen 180 und 280 Euro. Aber doch günstiger, als in diese Absorber zu investieren.
 

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