Rat erbeten

Hallo Jübi,

wenn es platzmässig irgendwie geht, würde ich das Digi behalten und ein normales Klavier dazu nehmen. Das erschließt Dir viel größere Freiheiten bei der Auswahl, und das Nachrüsten ist auch ziemlich teuer. Ich habe seinerzeit (ich wusste es nicht besser) unbedingt ein Silentklavier haben wollen, was die Wahlmöglichkeit natürlich enorm eingeschränkt hat. Es ist schön, ich spiele es auch gern, aber es hat mir seinerzeit halt alle anderen Möglichkeiten, tolle normale Klaviere zu entdecken, verbaut.

Und noch ein Gedanke: Silent ist Technik, und die veraltet unglaublich schnell. Weil Du auch den Wiederverkaufswert thematisiert hast.

Gruß und viel Spaß beim Suchen

lavendel
 
Und noch ein Gedanke: Silent ist Technik, und die veraltet unglaublich schnell. Weil Du auch den Wiederverkaufswert thematisiert hast.

Unglaublich schnell ist natürlich relativ. Versuch mal gebraucht ein günstiges Silentklavier zu bekommen. Die sind sehr rar und innerhalb der ersten Jahre sicher nicht schlechter im Werterhalt als rein akustische Klaviere. Nach 10 Jahren bringt es wahrscheinlich keinen hohen Mehrwert mehr, aber da ist jedes Digi auch auf 0.
 
Ich würde sogar noch weitergehen, jedes KLavier/Piano hat seine Eigenheiten, auf die man sein Anschlagstechnik immer wieder neu ausrichten muss. Und der Mensch ist eben nicht so veranlagt, dass er nicht flexibel wäre und sich anpassen könnte. Viel wichtiger ist, dass sich das Gehör gut ausbildet, nicht nur Tonhöhe, sondern Dynamik und Tonfarbe (wobei ich jetzt mal alle verschiedenen Anschlagsarten, legato usw. mit darunter fasse) Letztendlich bildet sich mit dem Können eben eine nach Gehör funktionierende Motorik aus, d.h. auf unterschiedlichen Instrumenten wird sich die Motorik so anpassen, dass das gewünschte Hörergebnis erzielt wird. Das gilt auch für Tonsprünge, wer einmal gelernt hat, motorisch Tonsprünge nach Gehör auszurichten ist frei, wer nur mit Haptik hantiert, hat eben noch nicht die Musik verinnerlicht.

Lange Rede kurzer Sinn, Digital Pianos sind sehr wohl geeignet um Klavierspielen zu erlernen, für eine Klassik-Pianisten-Berufsausbildung ist da nichts verbaut, wie immer gern suggeriert wird-man gehe nur in ein Konzert und höre von Leuten die kein Klavier spielen vom Anschlag rumfaseln: wie hat mal ein Musiklehrer es auf den Punkt gebracht, ob ein NIchtklavierspieler oder ein hochgradig ausgebildeter Pianist auf die Taste "schlagen" ist egal, ein Ton kommt immer, den macht nämlich der Hammer.
Liebe Elli,

Du machst da sehr starke Staments. Darf ich fragen, was DEIN pianistischer Hintergrund ist? Bist Du Pianistin? Klavierlehrerin? Oder nur Rechthaberin?
 
Liebe Elli,

Du machst da sehr starke Staments. Darf ich fragen, was DEIN pianistischer Hintergrund ist? Bist Du Pianistin? Klavierlehrerin? Oder nur Rechthaberin?

Ich diskutiere gerne in der Sache. Heutige Digitale Pianos sind durchaus geeignet das Klavierspielen zu erlernen.

Für den LIebhaber, Profi usw. sieht die Sache dann anders aus, das bestreite ich nicht. Aber keiner wird verdorben, wenn er auf einem Digitalen Piano, das anständig einen Flügel imitiert - auch mit entsprechender Pedalausrüstung (da ist es schonmal dem Klavier überlegen!!!) lernt. Ich meine, ich habe hier von Flügelspielern lesen können, dass das Digi eher als Ersatz taugt als das Klavier.
 
Ich diskutiere gerne in der Sache. Heutige Digitale Pianos sind durchaus geeignet das Klavierspielen zu erlernen.

Für den LIebhaber, Profi usw. sieht die Sache dann anders aus, das bestreite ich nicht. Aber keiner wird verdorben, wenn er auf einem Digitalen Piano, das anständig einen Flügel imitiert - auch mit entsprechender Pedalausrüstung (da ist es schonmal dem Klavier überlegen!!!) lernt. Ich meine, ich habe hier von Flügelspielern lesen können, dass das Digi eher als Ersatz taugt als das Klavier.

Na, Du gerierst Dich hier als Alleswisser, scheinst aber Deinen Hintergrund nicht preisgeben zu wollen. Diskutieren wollen viele, die von der Sache keine Ahnung haben.

Viele Grüße
Manfred
 
Zuletzt bearbeitet:
Die werden ja auch noch nicht so lange gebaut. Später, wenn Silentsysteme dann irgendwann Standard sind, werden die ersten Silentpianos dann ähnlich gefragt sein, wie heutzutage Oberdämpferklaviere. ;-)
Na ja, ca. 15 Jahre. Wenn man das Silent ausbaut ist es übrigens ein völlig normales Klavier. Warum sollte das weniger wert sein als ein Klavier ohne Silent? Zudem muss man es ja nicht benutzen.
 
Eben, wie lange werden schon Klaviere gebaut?
Wenn man das Silent ausbaut ist es übrigens ein völlig normales Klavier. Warum sollte das weniger wert sein als ein Klavier ohne Silent? Zudem muss man es ja nicht benutzen.
Das kommt drauf an, was Privatleuten ein Klavier ohne vernünftige Stummschaltung drin künftig wert sein sollte. Im Neugeschäft sind wohl schon 70-80 % der verkauften Tasteninstrumente Digitalpianos.
 
@elli
Nun, ich denke auch, dass heute keiner durch ein SEHR GUTES Digi verdorben wird. Beim Umstieg aufs Klavier muss er halt erst mal mit den erweiterten (!!!) Möglichkeiten zurechtkommen, aber das ist wohl zu schaffen (auf Amateuerniveau). Aber DAS hier würde ich nun wirklich nicht unterschreiben wollen:
auch mit entsprechender Pedalausrüstung (da ist es schonmal dem Klavier überlegen!!!)
 
hi juebixxx,

Ein 8 jähriges Kind braucht keine Stummschaltung. Nachts soll es schlafen und nicht Klavier spielen. Wenn die Wohnung so hellhörig ist, dass man eine Stummschaltung auch fürs Üben tagsüber braucht, ist es besser, gleich ein leiseres Klavier zu kaufen.

Clavinova ist doch schon vorhanden, falls sie unbedingt sonntags um 6 Uhr üben muss.

(Vario baut Bechstein nur in Klaviere der Bechstein-Familie. Schimmel kommt ab Werk mit dem Yamaha Silent System. Für ein gebrauchtes Grotorian kommt nur ein Nachrüstsystem in Frage.)
Das 8-jährige Kind wird dann älter und ist ganz plötzlich 14 oder 16 und hat keinerlei Bock, sich um die Nachbarn zu scheren. Ärger ohne Stummschaltung vorprogrammiert, es gibt hier auch schon genügend Fäden, wo das Klima im Haus schlecht ist, weil manche Nachbarn halt empfindlicher sind als es das Gesetz vorsieht - und dann ? Für ambitioniertes Klavierspiel in einem Mehrfamilienhaus ist die Investition in eine gute Stummschaltung immer lohnenswert.

Gruß
Rubato
 
Ich würde mal behaupten, dass auch 14 oder 16 jährige nicht uuuuunbedingt sonntags um 12 Uhr mit allerschönstem Forte Klavierüben müssen....
 

Hi,
Aber DAS hier würde ich nun wirklich nicht unterschreiben wollen:
... auf einem Digitalen Piano, das anständig einen Flügel imitiert - auch mit entsprechender Pedalausrüstung (da ist es schonmal dem Klavier überlegen!!!)

das würde ich nicht nur nicht unterschreiben, das ist einfach falsch (oder ich habe es falsch verstanden). ;-)
Gerade die echte Pedalisierung kann bisher keine Klaviersimulation (=Digi-Piano).

Noch was wichtiges:

Hier muß mMn keiner seinen Hintergrund offenlegen, um an einer Diskussion teil nehmen zu dürfen.

Gruß
 
Das 8-jährige Kind wird dann älter und ist ganz plötzlich 14 oder 16 und hat keinerlei Bock, sich um die Nachbarn zu scheren. Ärger ohne Stummschaltung vorprogrammiert, es gibt hier auch schon genügend Fäden, wo das Klima im Haus schlecht ist, weil manche Nachbarn halt empfindlicher sind als es das Gesetz vorsieht - und dann ? Für ambitioniertes Klavierspiel in einem Mehrfamilienhaus ist die Investition in eine gute Stummschaltung immer lohnenswert.
Sehr richtig Rubato - aber in die andere Richtung! ;-)

1) KANN, aber MUSS das nicht eintreffen - dann ist die Stummschaltung rausgeworfenes Geld.
2) FALLS es eintrifft, dann in 4-8 Jahren. Bis dahin ist die Stummschaltung (halb) veraltet und Digis mit einer Leistung X, die heute 2.000,- kosten, gibts dann für die Hälfte... oder aber zum gleichen Preis mit mehr "Leistung".

Spricht also alles dafür, ZUNÄCHST ein Klavier OHNE zu kaufen.

Das Gesagte gilt natürlich NICHT, wenn aufgrund bekannter Nachbarschaftsanimositäten der Krawall quasi vorprogrammiert ist.
 
Ich würde mal behaupten, dass auch 14 oder 16 jährige nicht uuuuunbedingt sonntags um 12 Uhr mit allerschönstem Forte Klavierüben müssen....

Hallo Lanka,

Personen jedes Alters, die sich mit Freude und Motivation am Klavier betätigen, sollten zu jeder Tages- und Nachtzeit nach Belieben am Instrument sein können und spielen. Beschränkungen sind da kontraproduktiv und eventuell schädlich, denn es könnte der Eindruck in dieser motivierten und begeisterten Person erweckt werden, es gäbe Wichtigeres.

Was nat. nicht der Fall ist, schon allein aus rein persönlicher Sicht einer Person, die etwas tut, gibt es nichts wichtigeres, als das, was sie im Moment gerade tut. Und beim Klavierspielen, wenn man es tut, gilt dies natürlich in besonderem Maße, und zwar bei Personen jeglichen Alters, WENN sie vielversprechend, gut, und motiviert sind.

( Lerngeklimper, unnötige Etüden, unnütze Fingerübungen usw. 6 Stunden täglich ist natürlich Unsinn, bringt nix und dann muss man sich zusätzlich nicht wundern, wenn es Einspruch von Nachbarn gibt. )

Im Verbund mit bereits mehrfach erörterten Fakten bedeutet dies bei "nah-anliegender" Nachbarschaft folgendes:

ENTWEDER gut genug spielen, dass kein Missfallen erregt wird, ODER aber entsprechende Systeme in mechanische ( also normale ) Instrumente einbauen lassen, zum Stummschalten. Rein digitale Instrumente weisen nicht die Möglichkeiten auf, die "echte" Instrumente bieten, und wirklich gute Pianisten wird man nur in ganz seltenen, vielleicht PR-relevanten und Breite-Volks-Massen-abseits-des-"klassischen"-Musiktums-ansprechen-sollenden Fällen auf digitalen Instrumenten spielen hören.

Auf digitalen Instrumenten sind die beschränkenden Faktoren ( z.B. der bereits andernorts erwähnte Faktor "Zahl" ) gegeben, die es bei echten Instrumenten nicht gibt.

Ich meine, ich habe hier von Flügelspielern lesen können, dass das Digi eher als Ersatz taugt als das Klavier.

Elli, das wird niemand, der bereits ein wenig fortgeschritten ist, so unterschreiben. Zudem gibt es keine "Flügelspieler". Wer klavierspielen kann, kommt auf Flügeln und Klavieren, ganz gleich welche, woher, wie alt, welche Hersteller, welcher Zustand usw., gleichermaßen gut zurecht.

Denn:

Innerhalb der echten Instrumente sollte man natürlich sich sowohl auf Flügeln, als auch auf Klavieren, jeweils jeglicher Couleur, Hersteller, Alter, Räumlichkeiten, Zustand usw. und auch anderen Tasteninstrumenten wie Cembalos betätigen, und somit ist gewährleistet, dass man sich schnellstens an ein anderes echtes Instrument gewöhnen kann. Auch kann man dann, falls mal überhaupt kein anderes Instrument z.B. bei einer Fete in ner Garage oder so vorhanden ist, ausnahmsweise mal an einem digitalen Instrument spielen.

Sonst aber sollte man das nicht forcieren.

"Wir lernen, was wir üben". - Und wenn wir lernen, ein digitales Instrument zu spielen, lernen wir, ein digitales Instrument zu spielen. Wenn wir aber echte Instrumente erlernen, lernen wir, echte Instrumente zu spielen. Dem sollte man den Vorzug geben. Denn niemand wird doch, allein aufgrund einer "Hinwirkung" durch Dritte, etwas erlernen, was er nicht benötigt.


LG, Olli
 
Das 8-jährige Kind wird dann älter und ist ganz plötzlich 14 oder 16 und hat keinerlei Bock, sich um die Nachbarn zu scheren.

Hi Rubato,

Es gibt durchaus soziale Teenager.
Bis das Kind 14-16 ist, ist das Silent System 6-8 Jahre alt.
Wenn das Kind bis dahin ernsthaft Klavier geübt hat und weiterhin ernsthaft Klavier üben möchte, sollte man spätestens dann über einen Flügelkauf nachdenken.
 
... es gibt heute sogar mehr soziale Teens als vor 40 Jahren! Zu Lasten des "so-lala-Mittelfelds" ist allerdings auch der Anteil der "militant asozialen" gewachsen...

Allgemeine Erscheinung in allen Bereichen: Die Mitte nimmt ab, die Extreme wachsen. Keine gute Entwicklung!
 
Eben, wie lange werden schon Klaviere gebaut?

Das kommt drauf an, was Privatleuten ein Klavier ohne vernünftige Stummschaltung drin künftig wert sein sollte. Im Neugeschäft sind wohl schon 70-80 % der verkauften Tasteninstrumente Digitalpianos.
Nach der Logik ist bald gar kein Klavier mehr irgendwas wert. Ohne Silent will es keiner und mit Silent auch nicht, da es ja sofort veraltet ist. ;)
 
Hi Rubato,

Es gibt durchaus soziale Teenager.
Bis das Kind 14-16 ist, ist das Silent System 6-8 Jahre alt.
Wenn das Kind bis dahin ernsthaft Klavier geübt hat und weiterhin ernsthaft Klavier üben möchte, sollte man spätestens dann über einen Flügelkauf nachdenken.
Richtig, nur mir gehts gar nicht um sozial oder verständig. Da ist offenbar ein Kind, das wirklich Spaß am Klavier hat und gute Fortschritte macht. Viele Kinder, z.B. meine drei, üben so nach Lust und Laune, mal 10min, mal 40min, mal gar nicht und können nach der Pubertät halbwegs spielen, sind aber doch weit von den wenigen Altersgenossen entfernt, die früh merken, dass Klavier genau "ihr Ding" ist und die dann schon früh ganz anders an die Sache rangehen, mehrstündiges Üben pro Tag inbegriffen, und zwar jeden Tag. Das nun über Jahre in der eigenen Wohnung und im Mehrfamilienhaus, ob das so prickelnd ist ? Das Veralten des Silent-Systems sehe ich übrigens nicht als Problem, es ist ja nur zum Üben, und wenn es doch heute, 2014, gut genug dafür ist, warum soll es dann 2020 nicht mehr gut genug sein ? Beim Verkauf kann es sicher eine Rolle spielen, im schlimmsten Fall sind die 2TE dann halt weg, trotzdem haben sie über Jahre die Wohnqualität erhöht, sagen wir mal 8 Jahre, also ungefähr 100 Monate lang, das entspricht dann einem Mietzuschlag von 20E pro Monat. Das wäre es mir wert, mein Kind optimal zu fördern und die Nachbarn zu schonen.

Gruß
Rubato
 
Nach der Logik ist bald gar kein Klavier mehr irgendwas wert. Ohne Silent will es keiner und mit Silent auch nicht, da es ja sofort veraltet ist. ;)
In einigen Märkten zeichnet sich eben schon ein Trend ab zur Frage: Digitalpiano (optional mit Resonanzboden und Saiten) oder Flügel.

Da könnte es durchaus passieren, daß der klassische Nachbarschreck Hochklavier im Massenmarkt in Ungnade fällt und ein Digitalpiano (auch eines mit Saiten drin) muß eben möglichst aktuell sein, da die Technik noch in den Kinderschuhen ist. Wobei ich mir vorstellen kann, daß der Austausch der Klangerzeugung an einem Silentklavier - falls möglich - kostengünstiger ist, als ein Klavier ohne Stummschaltung mit der kompletten Sensorik nachzurüsten.

Beim Flügel sehe ich die Gefahr nicht - da ganz andere Zielgruppe.
 

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