Problem: Fingerkontrolle bei schnellen Läufen?

S

speedy71

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Hallo Ihr,

kurz zu den Fakten:- bin vor 2 Monaten wieder eingestiegen ins Klavierspiel, Praxis: 7 Jahre Klavier und nochmal solang Keyboard/Orgel.- Spielumfang aktuell: ca 90min/Tag, am Wochenende 2-3Std., davon wird ca. 20% "gespielt" und der Rest wird geübt.

- bin soweit SEHR zufrieden, auswendig klappt, schnell spielen klappt, Klassik+Pop klappt ;-)

Es kristallisiert sich nun folgendes Problem heraus, was ich nicht in den Griff bekomme:
Ich kann bei temporeichen Passagen/Läufen zwar die richtigen Noten treffen, aber nicht immer kontrolliert im richtigen Timing.

Das äußert sich deutlich z.B. beim Rondo ala Turka. Ich kann das Stück komplett auswedig, .es geht auch ziemlich schnell (ohner Noten-Fehler),
aber es geht NICHT immer 100% kontrolliert, z.B. den Lauf im 2. Teil. Manche Noten "verwischen", da manche Finger das Timing nicht kontrollieren können. Ich hab den Eindruck es liegt an bestimmten Fingersatz/Tasten-Konstellationen - die einfach nicht immer wollen.

Langsamer gespielt = kein Problem, aber je schneller es wird desto unkontrollierter wirds. Dieser Effekt ist auch tagesformabhängig!

Wie kann ich das in den Griff bekommen? Die Lösung soll effektiv sein, es reicht mir Hand-splittet zu üben, irgendwas paar Minuten täglich. Was für Übungen kann ich täglich einbauen um das Timing/die Kontrolle unter Speed zu erhöhen?
Führen chromatische Tonleitern zum Erfolg? Ist es ein mechanisches Fingerproblem oder eher ein Hirn=>Finger-Problem? Ich leide noch etwas unter einem nicht ganz unabhängigen 4./5.-Finger..

Es können auch spezielle Stücke sein, z.B Chopin mit vielen Läufen?
aber bitte kein Hanon/Czerny ;-)
Danke schonmal für eure Tips!

Grüße, Speedy
 
Hi speedy, ich lasse mehrere Deiner Fragen offen, konzentriere mich auf den Türk.Marsch an sich und auf ein oder 2 Punkte:

Punkte:
- Ist der türkische Marsch gedacht, als Geschwindigkeits-Test zu fungieren?
- Der Türke an sich ist ein ruhiger, etwas behäbiger Zeitgenosse, im Militärwesen, bzw. bei Janitscharen, klappert man zwar gern mal mit dem Säbel, doch gibt es durchaus auch langsamere Vorgaben, siehe

http://de.wikipedia.org/wiki/Janitscharenmusik

Die Bezüge zu Rasseln usw. ließen sich an den früheren Klavieren rel. gut umsetzen, Zitat:

Die Klaviersonate Nr. 11 A-Dur KV 331 von 1778 endet mit dem berühmten Rondo Alla Turca, „im türkischen Stil“. Schnelle Arpeggien in der linken Hand imitieren „türkische“ Instrumente, wobei die Imitation auf den Cembali und Hammerklavieren zu Mozarts Zeiten aufgrund eines "Rasselns" der Basssaiten, das die lauten Stellen begleitete, vermutlich besser gelang, als dies heutigen Instrumenten möglich ist. Am Anfang des 19. Jahrhunderts erschienen Klaviere mit „Janitscharenzug“, der gleichzeitig Paukenschlag und Schellenbaum imitiert.

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Kurzer Blick auf weitere Aspekte: Die Arpeggien der l.H. in den jeweils auftretenden Zwischenteilen und im Endteil kann man also als relevant ansehen. Die Frage wäre: Sind sie relevanter, als die "Läufe."
Diese Frage kann evtl. nicht so einfach beantwortet werden. Glenn Gould jedenfalls hat einst das Rondo alla Turca in vergleichsweise sehr langsamem ( für die Pianistenwelt geradezu herausfordernd langsamem ) Tempo konzipiert und gespielt, und gezeigt, dass man in diesem Werk mit Präzision auch wenn man nicht besonders viel Speed anwendet, fantastische Ergebnisse erzielen kann.
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Kontrolle: Kontrolle ist immer dann maximal gegeben, wenn die Taste mit dem Finger "begleitet" wird auf ihrem Weg nach unten, und wenn wir dabei Bewegungen ausführen, die klein und schnell sind, und die wir bereits Millionen Male in unserem Leben ausgeübt haben, somit jeden Tag Tausend Mal trainieren, selbst wenn wir kein Klavier spielen, und daher maximal kontrolliert ausführen können:

Greifbewegungen.

Nichts ist feinfühliger als eine Greifbewegung. Das unterscheidet uns z.B. von Löwen, oder...hehehe...von den Hornochsen...: :lol::lol: ( OT: wie heißt eigentlich ein weiblicher Hornochse ? Hornöchsin ? Hornkuh ? Diese Frage fiel mir just gestern ein...:lol::lol::lol::lol: - doch zurück zum Thema : )


...Wir können mit unseren Fingern so fein greifen, wie wir wollen. Dies sollten wir berücksichtigen. Es kommt aber noch ein weiterer Punkt dazu:

Wir benötigen auch manchmal präzise Seitwärtsbewegungen der Unter- oder gar Oberarme und Handgelenke. Je präziser diese sind ( wenn wir zum Beispiel eine mittelschnelle Skala parallel spielen möchten, ohne SOFORT dabei einzuschlafen ), desto besser. Präziseste Kontrolle erreicht man dabei aber nicht mit labberigen Armen, sondern nur, wenn man im oberen Bereich "wie aus Stahl" ist, für diesen Moment. Daher sind schwere Bau-Kräne und deren Arme auch aus widerstandsfähigem, härtesten Material, und nicht aus Wolle, oder hehehe...Taft. Damit man unten die Greifer so PRÄZISE WIE MÖGLICH steuern kann, von oben aus der Kanzel ( also: dem Gehirn..).:super::super:

Beim Türkischen Marsch sollten wir meines Erachtens also darauf achten, dass, wenn man ÜBERHAUPT möchte, dass DIE LÄUFE DER R. H. SEHR SCHNELL sein sollen ( manche mögen es wie gesagt viiiel lieber langsamer ), dass wir nicht allzuviele Seitwärts-Armbewegungen und anderen Kram ausführen, sondern die Hand - auch wenn dann Fingersätze nötig sind, die eher kompliziert aussehen und anmuten - EHER STATIONÄR BLEIBT. Doch da gibt es sicher diverseste Meinungen, gerade wie gesagt zum Türkischen Marsch, da jeder ihn anders liebt und mag.
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Zusätzlich:

Es kann auch evtl. ein spaßiges Unterfangen für den Klavierspieler sein, den Türkischen Marsch mit verbundenen Augen, also völlig blind, zu spielen, aber denkt dran:
Nicht Mund und Nase zusätzlich mit dicken schlecht durchlässigen Materialien zusätzlich zubinden. Dann kanns gefährlich werden... Ich wär mal fast umgekippt, sah schon schwarze Pünktchen / "Sterne" gegen Mitte / Ende. Also bitte nur AUGEN verbinden, mit nem Schal z.B.

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"Hände getrennt": Dies sollte man eigtl. nur in bestimmten Fällen machen, z.B. wenn beide Hände dasselbe spielen müssen. ODER, wenn "Hände getrennt" SCHWIERIGER ist, als "Hände zusammen". Höchstens in diesem Fall sähe ich dafür eine kleine Chance, es beim T.M. zu rechtfertigen, denn die Linke gibt uns bei den Lauf-Abschnitten der Rechten Hand wichtige Orientierungspunkte. Fallen die weg, wirds formal erstmal SCHWIERIGER, nur mit Rechts zu agieren. :super:

Doch auch da gehen Methodiken z. Teil unterschiedliche Wege, das Gehirn ist maßgeblich beteiligt an "Hände getrennt oder zusammen", das führt hier aber m.E. etwas weit, und wurde schon an anderer Stelle behandelt im Forum, meine ich mich grob zu entsinnen.

LG, Olli!
 
Nur so schnell spielen, dass 100 % ige Kontrolle möglich ist. Alles andere ist schnell gespielter Murks - zwar temporeich, aber eben Murks. Geschwindigkeit langsam steigern und sobald es nicht mehr absolut sauber klingt, sofort wieder um eine Stufe runter. Gerade bei Mozart müssen die Läufe absolut sauber und gleichmäßig "perlend" rüberkommen. Von Hanon/Czerny halte ich in diesem Zusammenhang nicht so viel.

Gruss
Hyp
 
Zuletzt bearbeitet:
H...hehehe...von den Hornochsen...: :lol::lol: ( OT: wie heißt eigentlich ein weiblicher Hornochse ? Hornöchsin ? Hornkuh ? Diese Frage fiel mir just gestern ein...:lol::lol::lol::lol:

Hallo Olli, ist zwar OT aber ein Ochse (also auch ein Hornochse) ist per Definition ein kastrierter Stier. Daraus erschließt sich logisch, dass es einen weiblichen Ochsen nicht geben kann. Das wäre wie ein akkordeonspielender Gitarrist ....
 
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Bitte höre nicht auf LMG; wie Du vielleicht beim Lesen im Forum mitbekommen hast, ist das ein etwas wunderlichen eigenen Gedankengebäuden nachhängender Amateur, der sich immer wieder als Fachmann und Lehrer aufspielt.

Bitte warte, bis richtige Pianisten wie Rolf, Stilblüte, Kölnklavier oder Rheinkultur antworten.

Von mir nur kurz: Man müsste Dich hören und auch sehen, damit man beurteilen kann, was Du anders machen müsstest. So, mit diesen dürren Angaben, ist eine Diagnose und "Therapieempfehlung" problematisch.

Oft kommen derartige Probleme daher, dass zu sehr nur aus den Fingern gespielt wird (oft auch mit viel zu großen Fingerbewegungen) und die Arme unbeweglich bis steif sind, statt ihrer Aufgabe nachzukommen, die zusammenfassenden und Tempo & Rhythmus bestimmenden Schwünge zu geben sowie die führende Instanz beim Zurücklegen von Entfernungen auf der Tastatur zu sein (anstatt dass Finger "nach der nächsten Taste langen" und dabei den Arm "mitziehen").
Das ist aber so abstrakt in Schriftform schlecht zu vermitteln, es muss einem von einem anwesenden Lehrer gezeigt werden.

LG,
Hasenbein
 
Hallo Olli, ist zwar OT aber ein Ochse (also auch ein Hornochse) ist per Definition ein kastrierter Stier. Daraus erschließt sich logisch, dass es einen weiblichen Ochsen nicht geben kann. Das wäre wie ein akkordeonspielender Gitarrist ....

Danke, hyp :super:jetzt, wo Du es sagst, erinnere ich mich auch dunkel, es mal im Zusammenhang mit den - ausgestorbenen - Pelorovis-Rindern gehört zu haben!! :super:

jedoch hier:

Zitat von hyp408:
kastrierter Stier. Daraus erschließt sich logisch, dass es einen weiblichen Ochsen nicht geben kann.

Bin ich mir formal manchmal nicht so sicher...:idee::lol::lol:

LG, Olli!
 
Bitte höre nicht auf LMG; wie Du vielleicht beim Lesen im Forum mitbekommen hast, ist das ein etwas wunderlichen eigenen Gedankengebäuden nachhängender Amateur, der sich immer wieder als Fachmann und Lehrer aufspielt.

Hasenbein, nun mal etwas vorsichtig. Sonst erlebste Dinge, die kennste noch gar nicht. Es ist ganz im Gegenteil so, dass Du a ) keine Ahnung hast, und b ) kein Klavierlehrer bist. Du hast von weiterführenden Techniken keine Ahnung ( wie etwa von Libermann ), und daher solltest Du, wenn es z.B. um solche Ansätze geht, einfach still sein.

Habe ich mich klar ausgedrückt ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde an Deiner Stelle nicht unverschämt werden, sonst ist ganz schnell die Forumsleitung zur Stelle und gibt Dir was aufs Dach! Und Du willst sicherlich nicht riskieren, dass Du Dir eine neue Beschäftigung für Deine einsamen Samstagabende suchen musst, oder?
 
@hasenbein : Du redest leider shr dummes und unüberlegtes Zeug daher.

Wo sind Deine Konzepte für solche Stellen ? Pass ma uppe, Kollege:

Allein ein Begriff wie "Schwung" , den Du hier öffentlich proklamierst, ist bereits ein Herd für Kontrollverlust. Für eine Stelle wie die genannte im Türkischen Marsch sind FINGERBEWEGUNGEN maßgeblich, die präzise und wohlgesteuert sein könnten.

Allerdings beschreibst - oder verstehst - nicht DU dies korrekt, sondern Alexander Libermann, dessen Lectures übrigens seit einiger Zeit mehreren Forumsmitgliedern direkt zugänglich gemacht wurden - Dir allerdings nicht, und Du weißt warum... .

Und darum versuchst Du hier, n dicken Max zu machen:

Lass das sein, sonst schick ich DIR mal die Forumsleitung auf den Plan, wenn Dein Gesabbel nicht aufhört, amice.

LG, Olli!
 
Zuletzt bearbeitet:
@speedy71 :

Bitte nicht verunsichern lassen. Die von mir genannten Herangehensweisen ( Greifbewegung / Kontrolle / Kran ) sind durch einen der wichtigsten Klavierlehrer, Schüler von Petri, Dozent am Mills College, und Lehrer meines Freundes aus USA, exakt und zitierfähig belegt.

Wenn Du es möchtest, reiche ich die Zitate nach. Hasenbein ist nicht in der Lage, gegen solche Ansätze etwas entgegenzusetzen. Bitte bedenke das.

LG, OllI!
 
Da nun hoffentlich wieder Vernunft beim Forumskaninchen eingekehrt ist, können wir vielleicht noch folgendes ergänzen: Es ist auch wichtig - so zumindest meine rein subjektive Einschätzung -, was genau man zuvor alles gespielt hat, also bevor man an den Türk. Marsch "herangegangen" ist.

Natürlich ist vieles Übungs- bzw. auch Gewohnheitssache, und ich könnte mir vorstellen, dass viele Leute, wenn sie zu früh mit der A-Dur - Sonate ( und damit also: mit dem Türk. Marsch ) beginnen, dieses Stück einfach "cancelln", weglegen, weil einiges halt "nicht gewohnt" ist.

Aber auch das ist - EBENSO, wie HERANGEHENSWEISEN, sicher auch von der jeweiligen Person abhängig, Vorlieben, manuellen Fertigkeiten etc., so dass man sagen kann: Vielleicht liegt die Sonate ( und der T.M. ) einfach nicht jedem.

Mein Vater hatte keinen großartigen Bezug zu Musik. War n einfacher Taxenfahrer. Aber er sagte, als wir einmal den T.M. im Fernsehen hörten: "Das ( Stück ) kenn ich. Das ist ein ganz gefährliches, weil man es kennt."

Ich denke, damit hat er Recht gehabt. Auch wenn er verstorben ist.

Noch ein kleiner Hinweis: Die LANGSAME Version von Gould hatten wir erwähnt: Ich hörte aber, dass Lang Lang eine SCHNELLE eingespielt hat neulich. Diese müsste man beim Tube finden. Vielleicht kann man ja dort auch etwas von seiner Technik sehen an der besagten Stelle.

LG, Olli
 

OK,

da hier bisher kein "richtiger" Pianist geantwortet hat:

- mach Dir zu allererst den Rhytmus klar und klopfe mit der einen Hand die Zählzeiten mit, während die andere spielt. Zur Übung können auch Akzente bei den Läufen gesetzt werden.
- Übe sehr kleine Gruppen, die problematisch sind, auf Tempo und höre sehr genau nach, wo die Probleme liegen. Verwischen die Noten zu sehr, solltest du kürzere Fingerimpulse auf jeder Note machen (quasi eine Art kurzen Fingerzug). Kontrolliere dabei immer, ob alle Muskeln, die Arbeit verrichtet haben, sich sofort entspannen. Merke dir die Problemstellen und übe diese mehrmals am Tag isoliert, bis diese auf Anhieb klappen - das kann mehrere Wochen dauern, also hab Geduld.
- Übe ebenfalls längere Passagen langsam (evtl. mit Metronom, damit du nicht schneller wirst) und leise, aber komplett entspannt und mit größter Ruhe. Achte auf gleichmäßiges Atmen, auf entspannte Arme und Beine etc.

Und ja: ein physisch anwesender Lehrer ist dabei schon wichtig, ich kann dir auf die Ferne leider keine genauere Hilfestellung geben.

LG, Joh
 
- Übe sehr kleine Gruppen, die problematisch sind, auf Tempo und höre sehr genau nach, wo die Probleme liegen. Verwischen die Noten zu sehr, solltest du kürzere Fingerimpulse auf jeder Note machen (quasi eine Art kurzen Fingerzug). Kontrolliere dabei immer, ob alle Muskeln, die Arbeit verrichtet haben, sich sofort entspannen.

LG, Joh

Den Staccato-Tip hab auch schon ausprobiert, das geht ziemlich gut, d.h. wenn es legato bzw. "normal" gerade schon unsauber wird, kann ich das gleiche Tempo in staccato präziser spielen. Hier wird jeder Finger ja wirklich explizit angeschlagen. Nur überträgt es sich nicht (zumindest nicht schnell sicht/hörbar) auf das normale Spiel.

Ich werde mich mal in Geduld üben, und immer versuchen langsamer zu spielen und zu beherzigen, dass schneller Murks einfach Murks ist, auch wenn sich die anderen 90% dabei gut anhören.
 
Ich hab mal eben einfach eine Version mit 100bpm aufgenommen. Ist nicht besonders gut, aber man hört/sieht den Effekt denke ich.



Von dem richtigen oder falschen Legatobogen sehen wir hier mal ab, da hab ich hier nicht so drauf geachtet..
P.S.: mein rechter kleiner Finger ist ein wenig krumm ;-) der war mal gebrochen nach einem Fahrradsturz.. er geht nicht mehr 100% grade, stören tuts mich aber nicht beim spielen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,

ich kann leider nicht viel erkennen, vermute aber, dass dein Handgelenk nicht frei genug ist.
Zusätzlich zu oben stehendem rate ich dir daher zu folgendem:

- die Passage mal ganz langsam (1 Note / Sekunde) mit Fingern auf den Tasten und mit Armimpuls (Schulter, Ellenbogen und HGK sind dabei ganz locker) spielen - dabei mit den Fingern nicht einknicken, die sollen das ganze Gewicht stützen! Spüre nach jeder Note, wie der Arm locker ausschwingt und alle Muskeln, die du nicht brauchst, sofort abgeschaltet werden. Dabei wirst du feststellen, dass das Handgelenk automatisch bei jedem Anschlag natürlich mitschwingt. Diese Unabhängigkeit gilt es nachher beim Schnellspielen zu fühlen.

- wenn du die Übung mit dem schnellen Impulsanschlag von oben übst, achte mal darauf, die Hand in die Position zu bringen, die die Finger in die optimale (parallel zu den Tasten) Position bringt. Bei Aufwärtsläufen ist es in der Regel ein Halbkreis unten herum, bei Abwärtsbew. andersherum - aber immer nur soviel wie nötig.
Mir scheint weiterhin, dass du zu schnell im Tempo üben möchtest. Damit du die Lockerheit spürst, musst zu zunächst wirklich sehr langsam üben, um Erfolge zu erzielen. Du brauchst, wenn du es nicht gewohnt bist, ca. eine halbe Sekunde, um nach einem Anschlag komplett alle Muskeln abzuschalten.
 
danke... sehr gut! ich glaub ich weiss was du sagen willst.
Und in der Tat war ich irgendwie steif im Handgelenk, und hab zu viel mit den Fingermuskeln gemacht.

Ich hab nun mal den gesamten Arm locker gemacht, hab versucht den Impuls mit dem ganzen Arm zu setzen, das Armgewicht bewusst auf die Tasten fallen lassen, und nicht so sehr nur aus den Fingermuskeln gespielt, und dabei das Handgelenk ganz locker "schweben" gelassen.

Was soll ich sagen: es hilft!

Zwischendurch auch mal Staccato dabei, dann wieder normaler Anschlag.

Und ich hab jetzt nach ner Stunde immer noch nicht schneller als 80 gespielt - und das klappt jetzt wesentlich besser mit sehr viel mehr Präzision!

Grüße,
Speedy (der Name ist heute mal NICHT Programm ;)

P.S.: wenn man sich aufnimmt und danach frei anhört, hört man viel mehr die unpräzisen Sachen raus als beim Spielen selbst, muss ich öfter machen..
 
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Reaktionen: Joh
Wie kann ich das in den Griff bekommen? Die Lösung soll effektiv sein, es reicht mir Hand-splittet zu üben, irgendwas paar Minuten täglich. Was für Übungen kann ich täglich einbauen um das Timing/die Kontrolle unter Speed zu erhöhen?
Führen chromatische Tonleitern zum Erfolg? Ist es ein mechanisches Fingerproblem oder eher ein Hirn=>Finger-Problem? Ich leide noch etwas unter einem nicht ganz unabhängigen 4./5.-Finger..

Es können auch spezielle Stücke sein, z.B Chopin mit vielen Läufen?
aber bitte kein Hanon/Czerny ;-)
Erst mal ein etwas pythischer Spruch: wer schnell (speed) und dabei gut (kontrolliert im timing) spielen können will, der muss erstens entsprechend schnell die Töne denken und spüren können und der muss zweitens über einen trainierten geschmeidigen Spielapparat verfügen.
Du schreibst, dass du sieben (!) Jahre lang Unterricht hattest -- nimm´s mir nicht übel, aber nach sieben (!) Jahren sollte das Finale der Klaviersonate A-Dur KV 331*) eigentlich ein Klacks sein und stattdessen Zeugs wie Wut überden verlorenen Groschen vorhanden sein.

@Joh hat dir sehr gute (!!!) Tipps gegeben, wie du die 16tel im fis-Moll und A-Dur Abschnitt üben kannst. Zusätzlich wäre zu überlegen, ob es nicht hilfreicher wäre, das Stück eine Weile beiseite zu legen (irgendwie befürchte ich, dass du dir da schon hemmende Fehlbewegungen angewöhnt hast) und stattdessen (in diese Richtung geht deine Frage nach anderen Übungsmustern) dasselbe Problem - rasche Tonfolgen - an anderen Sachen zu üben. Da kämen in Frage:
-- Chopin Prelude op.28 Nr.10 cis-Moll:
nur die rechte Hand üben; non legato (sind nur zwei Läufchen) ohne irgendwo das Handgelenk zu verbiegen
-- Bach Invention F-Dur
-- Bach Praeludium c-Moll (Wohltemperiertes Klavier Bd.1)
nicht alles, aber ein paar von den r.H.-Laufbewegungen (wieder ohne verbiegen)

"trockene" Übungen lehnst du ja ab - schade, denn abseits von nutzlosem Krempel wie Hanon gibt es durchaus Übungen, die ebenso gut wie nützlich sind (Brahms, Cortot)
Ich schreib dir eine Tonfolge auf, die nicht schwer zu kapieren ist:
c-e-d-c / h-d-c-h / a-c-h-a usw. (jepp, banale abwärts Sequenzen)
jetzt dazu verschiedene Fingersatzmuster:
1-4-3-2 / 1-4-3-2 / 1-4-3-2 usw
2-5-4-3 / 2-5-4-3 / 2-5-4-3 usw
1-5-4-2 / 1-4-3-2 / 1-5-4-2 usw
1-5-3-2 / 1-5-3-2 / 1-5-3-2 usw
1-5-4-3 / 2-4-3-2 / 1-5-4-3 / 2-4-3-2 usw.
stacc. / non legato, Finger in permanentem Tastenkontakt, peu a peu immer schneller (das sind 16tel bei Viertel ca. 90MM beginnen)

_________________
*) mag sein, dass ich ein Snob bin, aber ich mag es nicht, wenn Musikstücke falsche Spitznamen bekommen; das Ding ist der letzte Satz einer dreisätzigen Sonate, ist als Gattung ein Rondo in allegretto-Tempo und verfügt zusätzlich über die Bezeichnung alla turca, was im Sprachgebrauch der 2. Halfte des 18. Jhs. ungefähr "wie türkisch" bedeutet (womit eine in die Opern- und Orchestermusik hineingebrachte typische Stilisierung gemeint ist, und zwar die (oftmals satirisch) domestizierte Janitscharenmusik) Analog heißt Beethovens 9. Sinfonie nicht song of joy oder Europahymne und Chopins E-Dur Etüde heißt nicht in mir klingt ein Lied...
 
Du schreibst, dass du sieben (!) Jahre lang Unterricht hattest -- nimm´s mir nicht übel, aber nach sieben (!) Jahren sollte das Finale der Klaviersonate A-Dur KV 331*) eigentlich ein Klacks sein und stattdessen Zeugs wie Wut überden verlorenen Groschen vorhanden sein.

*) mag sein, dass ich ein Snob bin, aber ich mag es nicht, wenn Musikstücke falsche Spitznamen bekommen; das Ding ist der letzte Satz einer dreisätzigen Sonate, ist als Gattung ein Rondo in allegretto-Tempo und verfügt zusätzlich über die Bezeichnung alla turca, was im Sprachgebrauch der 2. Halfte des 18. Jhs. ungefähr "wie türkisch" bedeutet (womit eine in die Opern- und Orchestermusik hineingebrachte typische Stilisierung gemeint ist, und zwar die (oftmals satirisch) domestizierte Janitscharenmusik) Analog heißt Beethovens 9. Sinfonie nicht song of joy oder Europahymne und Chopins E-Dur Etüde heißt nicht in mir klingt ein Lied...

Also für mich ist das immer noch das Rondo a capriccio op. 129 von Beethoven:schweigen:;-). Und wehe, hier schreibt noch mal jemand z.B. was von Regentropfen-Prélude oder Mondscheinsonate:angst::teufel::-D.
 
Hallo @rolf und @Joh ,

nun will ich doch mal Danke sagen für Eure hilfreichen Tipps. Ich lese bei Clavio noch nicht lange mit und habe auch nicht den Zeitrahmen zur Verfügung, jeden Thread durchzuarbeiten. Daher komme ich nun nach und nach zur Erkenntnis, dass bei der Fülle der Beiträge hier Eure Ausführungen einen besonderen Stellenwert haben.

Das muss doch mal gesagt werden.
 
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