Notenhals oben und unten_kleiner Strich

M

Mineral

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29. Dez. 2014
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Hallo liebe Community!

Drei Fragen zu diesem rot eingekreisten Takt:
IMG_20141229_011902.jpg

https://www.dropbox.com/s/pjez61b27a8k7y4/IMG_20141229_011902.jpg?dl=0
1) Wie spiele ich die beiden Noten am Anfang, wo das c' den Notenhals nach unten, das e' den Notenhals nach oben hat.

2) Was bedeutet dieser kleiner Querstrich auf der f'-Linie der RH.

3) Wozu sind oben zwei Pausen angegeben, aber unten nicht?

Vielen lieben Dank!
 
Hallo Mineral, und Willkommen im Forum!!

Zu 1: Die spielst Du ganz normal beide gleichzeitig: c und e. Die Hälse sollen nur anzeigen, dass zwei verschiedene Stimmen "zu betrachten" sind. Das leitet über zu Frage 3, denn daher sind auch die beiden Pausen im oberen Takt eingezeichnet: Wenn wir uns vorstellen würden, dass die Stimme, die eben noch das "c" gespielt hat, selbstständig weiterspielen WOLLTE, dann sieht man jetzt an den beiden Pausen, die jede 1/4 lang sind, dass die Stimme, die eben das c gespielt hat, nun nichts mehr zu tun hat im Takt. Sie hatte nur das erste Viertel zu spielen, die beiden anderen nicht.

Warum im unteren Beispiel die Pausen fehlen, kann man vermuten: Es ist ja oben schon BEKANNT, dass wir quasi in "Einzelstimmen" denken sollen. So wurde es nicht nochmal wiederholt... . Es kann auch sein, dass es einfach im Druck vergessen wurde. Mehrere Anzeichen aus dem Notenbeispiel lassen vermuten, dass es sich um eine preisgünstige Notenausgabe handelt.. . ( Wenn ich mich irre, wäre es nat. gut. )

Es kann auch sein, dass in manchen Noten sowas überhaupt nicht beachtet wird, dass also auch in Beispielen wie dem OBEREN Takt die Pausen weggelassen werden, da dem Leser ( und damit: Spieler ) sowieso die Verteilung der Stimmen klar ist.

Zur Frage 2: Das sind sog. "tenuto" - Balken. "Tenuto" heißt etwa "gehalten", und sagt aus, dass Du also an der Note "klebenbleiben" sollst, bzw. sie etwas aushalten sollst. Stell Dir einen von diesen billig-Blasebalgen für Luftmatratzen vor, die halbrund und ganz aus Gummi sind. Wenn Du da reintrittst, dellen sie sich ein und pusten. Sie kommen aber nur widerwillig in ihre Ausgangsposition zurück. So in etwa. Also Taste betätigen und nur langsam und widerwillig loslassen.

LG, Olli
 
Ich finde die zweistimmige Notation auch überflüssig. Vielleicht ist es eine Klavierschule, da sieht man sowas manchmal zu Übungszwecken absichtlich besonders deutlich notiert, damit man keinen Fehler macht und das c versehentlich laufen läßt.

Tenuto: Der Notenwert wird exakt ausgehalten. Kein bisschen mehr und kein bisschen weniger. Also keinerlei Improvisationsfreiheit :-)
 
Buschinski hat recht.

Da dieser Akkord zweistimmig gesetzt ist, und Tenutozeichen immer an den Notenkopf (niemals Notenhals) eigentlich waagerecht gesetzt werden, wurde hier eine senkrechte Variante neben dem Notenkopf gewählt.

Was ich ungut finde, ist der zweistimmige Satz oben, und der einstimmige Satz in der nächsten Zeile. Das sollte schon einheitlich gesetzt werden. Aber wenn es eine Klavierschule ist, soll die erste Version vielleicht auf die zweite, ähnliche Version, vorbereiten...?
 
Zur Frage 2: Das sind sog. "tenuto" - Balken. "Tenuto" heißt etwa "gehalten", und sagt aus, dass Du also an der Note "klebenbleiben" sollst, bzw. sie etwas aushalten sollst. Stell Dir einen von diesen billig-Blasebalgen für Luftmatratzen vor, die halbrund und ganz aus Gummi sind. Wenn Du da reintrittst, dellen sie sich ein und pusten. Sie kommen aber nur widerwillig in ihre Ausgangsposition zurück. So in etwa. Also Taste betätigen und nur langsam und widerwillig loslassen.

LG, Olli

Den (Witz) finde ich wirklich gut. Tenuto mit Luftmatratzen zu vergleichen. Auf so eine Idee kann nur LMG kommen.

@LMG ich wünsche dir für 2015 gute Besserung .... im Sinne 2015 wenig Blödsinn zu schreiben.
 
Den (Witz) finde ich wirklich gut. Tenuto mit Luftmatratzen zu vergleichen. Auf so eine Idee kann nur LMG kommen.

@LMG ich wünsche dir für 2015 gute Besserung .... im Sinne 2015 wenig Blödsinn zu schreiben.

Wie wärs, Steinböckle, wenn ich 2015 auf einen viel absurderen Vergleich kommen würde?

Zum Beispiel: Dich mit einem Ahnunghabenden zu vergleichen ? :-D:-D:-D:love:

Aach, ich weiß doch, Du verstehst n kleinen Spaß, ne, Böckchen? :lol:
 
Ja, dann freue ich mich auf die Vergleiche. Und mit Spass habe ich keine Probleme, ist ja bald Silvester .... da kommt langsam die Stimmung auf.

N.B. Steinböckle ist schwäbisch, Steinböckli ist schweizerisch. Ich bin kein Schwabe sondern Schweizer :-)
 
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Hallo,

bedeutet dieser Strich nicht, das dort eine Phrasierungspause sein soll ? Also da der Strich in der oberen Stimme liegt phrasiert diese, die unteren Stimmen spielen durch und phrasieren an dieser Stelle nicht.

So wurde mir daszu mindest bei Choralnoten erklärt. :konfus:

LG trombonella
 

bedeutet dieser Strich nicht, das dort eine Phrasierungspause sein soll ?
:konfus:

Ja, der Längsstrich im vorletzten Takt der ersten Zeile ist eine Atmungspause/Zäsur, aber Mineral sprach von einem Querstrich, wobei er oder sie natürlich trotzdem den Zäsurstrich gemeint haben könnte. Im Takt davor befinden sich jedenfalls tatsächlich drei Tenutobalken jeweils über c-e. Beide Zeichen könnte man als auf der F-Linie befindlich interpretieren, wie Mineral angegeben hatte.

@Mineral: auf welches der beiden Zeichen bezieht sich denn Deine Frage?
 
Wie gebräuchlich ist dieser "Zäsurstrich" generell in der Notenliteratur? Hängt es von Epoche/Verlag ab?
Das Seltsame bei dem Notenbeispiel in der zweiten Zeile ist ja, dass die Zweistimmigkeit bei g/h in der rechten Hand noch weitergeführt wird aber dann die Pausen weggelassen werden. Im Regelfall müssen die Pausen doch immer ausgeschrieben werden, oder?
 
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@Gartenklavier ( und andere ) :

zu den senkrechten Kleinstrichen:

Bei Scarlatti finden sie sich ebenfalls, in Sonate Longo 54, C-Dur, z. B. wimmelts davon. ( Peters, Scarlatti-Sonaten Band 1, Nr. 4692 a ), und zwar auch in folgender merkwürdiger Abfolge:

Achtelintervall Oktave e-e, Takt 20: Zwichen den beiden "e" ist der senkrechte Strich auf der f-Linie oben. Doch dann...Takt 22:

Wieder Intervall 8tel Oktav e-e, dort ist der Strich auf der d-Linie, ebenfalls zwischen den beiden e.

Die senkrechten Kleinstriche tauchen in vielen weiteren Scarlattisonaten auf, auch in der linken Hand allein, auch auf ganz verschiedenen Linien, zum Beispiel auch in Sonate Longo 122 D-Dur in Takt 13 bis 18, und zwar sind sie dort teils so gesetzt, dass sie sich auf KEINE Note des zuvor gespielten Akkords beziehen, ( T. 17, 18 ) da sie zwar nach dem Akkord, aber auf einer Linie stehen, auf der sich gar keine Akkordnote befunden hat. Oder aber sie stehen , wie in T. 13, 14, 15 und 16, genau nach einem Akkord UND auf einer Linie, auf der sich auch eine Akkordnote befand.

Ich selbst kenne solche Striche meist als Atempause, an Flötennoten angelehnt, meine mich jedoch zu erinnern, dass sie mir ÜBER DEM SYSTEM stehend in Erinnerung sind.

Hmm.

LG, Olli!
 
Das Seltsame bei dem Notenbeispiel in der zweiten Zeile ist ja, dass die Zweistimmigkeit bei g/h in der rechten Hand noch weitergeführt wird aber dann die Pausen weggelassen werden. Im Regelfall müssen die Pausen doch immer ausgeschrieben werden, oder?

Ja, das ist inkonsequent, aber vielleicht stammt die Notenausgabe auch vom Discounter, der entweder "Zweite-Wahl-Fehldruck-Ware" aufgekauft hat oder dessen Zulieferverlag Tinte sparen muss.:-D
 

Ja, Rolf, es könnte kommaförmig gewesen sein, mussich kucken, und Flötenbuch "Hohe schule der Altblöckflöte" suchen, da war das glaub ich. Hm. Weiß nicht genau. Bei Scarlatti habe ich jetzt nur in den einen Band geschaut, da sind gerade senkrechte Kleinstriche, und die Besonderheit die mich etwas verdutzt, hatte ich ja oben schon geschrieben ( zwischen den beiden "e" ist er einmal auf der, und beim nächsten Mal auf ner anderen Linie usw., )

kannst Du helfen, warum das so ist ??

fragt: Olli, mit LG!
 
Ah, zunächst mal aus dem Anhang des Scarlatti-Bandes eine Information zu den kleinen senkrechten Strichen:

Zitat:

"Zusätze der Herausgeber an dynamischen Zeichen, Artikulationszeichen und kleinen Strichen für die Phrasierung sind klein gestochen."

Zitat Ende:

Dann sind es also in meinen Scarlatti-Bänden zumindest Phrasierungs-Zeichen: "Start" einer Phrase, "Ende", usw., aber...das beantwortet nicht die Frage, warum sie in gleichen Zusammenhängen ( wie oben beschrieben ) dann auf verschiedenen Linien stehen.

LG, Olli!
 

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