Nachbarn machen Terror: Wand einziehen zur Schallisolierung?

  • Ersteller des Themas Nachtmusikerin
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Ja, so ein Podest könnte etwas bringen. Der Flügel strahlt ja enormen Schalldruck direkt nach unten ab. Wenn man den Flügel auf eine Platte stellt, die von der Bodenplatte getrennt ist, kann das helfen. Wichtig ist, dass die Platte schwer und massiv (sie soll den Schall aufnehmen), aber nicht mit der Bodenplatte oder den Wänden verbunden ist.
Ich habe das von Schlagzeugen gelesen:
Die stehen zur Schalldämmung auf schwimmendem Beton (z.B. schwere Terrassenplatten auf Styrodur-Dämmung).

Würde da nicht am besten solche Waschmaschinenplatten helfen. Die sind doch komplett aus hartem Gummi.
Wenn mann die unter den Flügel auf den Boden packt?
 
Liebe Musica der Nacht,

was Du als erstes brauchst, ist Gelassenheit, damit die Zermürbungsstrategie Deiner Nachbarin nicht aufgeht. Als nächstes wäre eine Rechtsberatung bei einem Anwalt, der mit den örtlichen Gegebenheiten vertraut ist, nicht schlecht und derlei ist auch nicht unerschwinglich. Die Drohungen der Nachbarin mußt du sicher nicht zum Nennwert nehmen - ohne Protokoll, das sie über einen längeren Zeitraum geführt hat und das (ggf. durch zeugenunterschriften) plausibel macht, daß Du gegen bestehende Ordnungen verstoßen hast, kann die wenig machen. Und ihr Mann wird sich gerade als Polizist hüten, sich da allzusehr aus dem Fenster zu lehnen, denn das kann ihm bei einer Gerichtsverhandlung nicht zum Vorteil ausschlagen. Ich würde den Anwalt einen Schriftsatz an sie aufsetzen lassen, daß Du alle bestehenden Regularien sorgfältig beachtest und im übrigen von dem Dir zustehenden Recht Gebrauch machst. Den begleitenden Theaterdonner mußt Du halt eine zeitlang durchstehen, auch wenn das widerlich ist.

Alles Gute und gute Nerven!

Friedrich
 
Ich hänge hier noch etwas dran zum Thema Untersetzer. Irgendwer hier im Forum hat von einem Wasserschlauch geschrieben, weiß nicht mehr wo. Versuch macht kluch. 24-er Gewebeschlauch, grün, Baumarkt Gartenbereich, wegen der Optik mit schwarzem Klebeband umwickelt. Jeweils etwa 15 cm lange Stücke unter die Füsse das CA65 geschoben. Es hätten hier wegen des Fusses aber auch 7 cm gereicht. Die Seitenwände des Schlauches werden nicht ganz durchgedrückt und geben bei starkem Druck von oben leicht nach. Das müßte doch den Körperschall (Klopfen) dämpfen.
2014-01-03_690_b.jpg


Die Schlauchstücke lassen sich gut unter dem Fuß verstecken und sind von oben kaum sichtbar.

Gruß
Manfred

Edit: Foto ausgetauscht
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Die Idee für Partitas Flügel ist von mir. Nicht dass ich es erfunden hätte, aber es wirkt.
10 cm dicken Schaumgummi zwischen die Rastenbalken geklemmt.

Dazu musste Georg schnippschnipp machen um die verschiedenen Formen der Abschnitte zu basteln. Der Trick, den Schaumgummi nur minimalst größer zu lassen, so dass man ihn später wieder entfernen kann. Kleber war nicht notwendig. Leichter zum entfernen und wieder montieren ginge, wenn die Teile minimalst kleiner als passend und lose in die Zwischenräume gebracht mit einem zuvor montierten Riegel am Rastenbalken fixiert. So könnte man die in ein paar Minuten entfernen oder frisch "montieren".

Der große Vorteil der Schaumgummi-Isolierung, dass sich der Flügelklang und die Dynamik nicht bzw. nur sehr wenig ändert, aber die Lautstärke erheblich zurück geht.

LG
Michael

Gibt es von dieser Lösung vielleicht Fotos oder Erfahrungsberichte anderer die das auch mal ausprobiert haben?
 
Ein Freund von mir hat das auch so gemacht. Das bringt erstaunlich viel, verändert aber u.U. auch den Klang. Einfach mal ausprobieren, ist ja schnell gemacht und ebenso schnell wieder entfernt.
 
Ich war auch neugierig und habe das ausprobiert. Ein netter interessanter Besuch bei Georg und er hat mir etwas von seinen Schaumresten günstig abgegeben. So mußte ich nicht nach der richtigen Schaumsorte fanden. Aber ich finde, die Lautstärkeverminderung ist nicht so wie gehofft nachbarschonend. Ich mußte allerdings an einer Ecke ein kleines Feld lassen, das ich nicht doppellagig verschließen konnte. Wenn man normal spielt merke ich es kaum, auch kaum Klangveränderung. Wenn man aber mit Verschiebung, geschlossenem Deckel und bewußt leise spielt, dann werden die Nachbarn auch nichts mehr hören.

Gruß
Manfred
 
@ Manfred hast du den Schaumstoff mit einem Riegel fixiert oder wie genau hast du das hinbekommen? Und meinst du mit Verschiebung das linke Pedal?
Vielleicht wäre es ja auch sinnvoll etwa im Bassbereich mit anderem Material/Stärke zu dämmen als im Diskant?
 
Ich kanns empfehlen. Der Diskant wird im Verhältnis zum Bass etwas leiser, weil ein Bass einfach durchdringender ist. Ansonsten ist es insgesamt halt leiser, genau, wie es sein soll, klingt aber noch schön.
 
Muss ich auch mal probieren. Welchen Schaumstoff habt Ihr verwendet?
 

Ich benutze einen mittelfesten bis festen hochwertigen Polsterschaumstoff oder möglichst dichten Kaltschaum (glücklicherweise habe ich in der Nähe eine große Polsterei, so dass ich das Material dort einkaufen kann). Je höher das Raumgewicht, desto mehr wird gedämpft.
Das Material ist allerdings nicht ganz preiswert. Möglicherweise kann es der Selbermacher mal mit einer Billig-Schaumstoffmatratze ausprobieren, die es ja ab und an bei Lidl, Aldi & Co im Angebot gibt.
Mittlerweile habe ich auch schon einige Klaviere gedämpft (auch mein eigenes)... dabei fällt die Lautstärkenminderung nicht ganz so deutlich aus, wie bei einem Flügel... aber die Nachbarn bemerken es deutlich, da die meiste Schallenergie ja zur Wand gerichtet ist.
LG Georg
 
@ Manfred hast du den Schaumstoff mit einem Riegel fixiert oder wie genau hast du das hinbekommen? Und meinst du mit Verschiebung das linke Pedal?
Vielleicht wäre es ja auch sinnvoll etwa im Bassbereich mit anderem Material/Stärke zu dämmen als im Diskant?
Gartenklavier, der Schaumstoff ist nur zwischen die Rasten eingeklemmt. Dazu reicht etwas Überstand beim Zuschneiden. Dazu habe ich den Schaumstoff gegen die Raste gedrück, die mit etwas "Farbe" (ich mags gar nicht verraten, es war Senf aus der Tube9 markiert waren. Die "Farbe" hat sich auf dem Schaum übertragen, dann habe ich mit einem scharfen Matrosenmesser das Teil zugeschnitten.
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so siehts dann doppellagig eingebaut aus

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Gruß
Manfred

Der Senf war von Löwensenf, der Klang verändert sich in superscharf :-D
 
Noch eine Nachfrage: wir haben doch schon die Piattino-Untersetzer. Das hat ja wohl überhaupt keinen Nutzen gehabt. Und das könnte etwas bringen? Eine Art Podest?

Noch zurück zu den Untersetzer...
Sollte die Wirkung der Piattino-Untersetzer nicht die selbe sein wie der Garten-Schlauch? Kann es sein, dass Piattino besser für Klaviere als für Flügel geeignet ist?
 
Wenn man das Geld hat kann man sich vielleicht auch Basotect Schaumstoff zurechtschneiden. Ob er reinzuklemmen geht weiß ich nicht weil ich davon ausgehe, dass er ziemlich hart ist aber vielleicht ist die Lösung mit dem Riegel ja dann praktikabel.
 
Piattinos funktionieren ziemlich gut... egal, ob bei Flügeln oder Klavieren... Wenn man mal die Gelegenheit hat, diese Untersetzer auszuprobieren, dann versucht mal folgendes: lasst jemand am Instrument spielen und fühlt mal mit der Hand, wie z.B. das Flügelbein und die -rolle beim spielen vibriert... fasst man nun an die Unterschale des Piattinos, sind die Vibrationen verschwunden. Auch auf einem Holzfußboden (Dachgeschossausbau) haben wir es schon mal deutlich bemerkt. Jemand spielte und in 3m Entfernung spürte man noch die Vibrationen im Fußboden... mit den Piattinos war nichts mehr zu spüren
 
Piattinos funktionieren ziemlich gut... egal, ob bei Flügeln oder Klavieren... Wenn man mal die Gelegenheit hat, diese Untersetzer auszuprobieren, dann versucht mal folgendes: lasst jemand am Instrument spielen und fühlt mal mit der Hand, wie z.B. das Flügelbein und die -rolle beim spielen vibriert... fasst man nun an die Unterschale des Piattinos, sind die Vibrationen verschwunden. Auch auf einem Holzfußboden (Dachgeschossausbau) haben wir es schon mal deutlich bemerkt. Jemand spielte und in 3m Entfernung spürte man noch die Vibrationen im Fußboden... mit den Piattinos war nichts mehr zu spüren
Vielen Dank, GSTLP.
Du sprichst von Vibrationen. Gilt das auch für den 'Lärm'? Spüren die Unten-Wohnende tatsächlich weniger, dass oben Klavier/Flügel gespielt wird?
 
Was ist denn "Lärm"*? Schon mal einen Lautsprecher im Betrieb angefasst? Oder vielleicht einen Resonanzboden beim Klavier?

LG Georg

*Kann Klavierspiel wirklich Lärm sein? :-D
 
Man sollte den Resonanzboden an Piattinos befestigen, dann wird es bestimmt genügend leise.:blöd:
 

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