Mozart oberflächlich und albern?

Ausnahme sind vielleicht die Wesendonck-Lieder. Da hat Wagner einen fantastischen Klaviersatz komponiert, bei dem man das Orchester nicht vermisst
Durchaus richtig. Allerdings hat er die "Träume" selbst orchestriert - mit dem Plan im Hinterkopf, auch die anderen vier Lieder zu bearbeiten? Das wird wohl Spekulation bleiben, da sich die Orchesterfassung von Felix Mottl längst etabliert hat.

Hier sind Komponist und Bearbeiter einmal akustisch vereint:



Dazu existieren einige wenige Welte-Mignon-Klavierrollen, zum Beispiel diese:



LG von Rheinkultur
 
Ausnahme sind vielleicht die Wesendonck-Lieder. Da hat Wagner einen fantastischen Klaviersatz komponiert,
Ja, völlig richtig.
Wenn er wollte, konnte er fantastisch fürs Klavier schreiben - leider bestätigen die Wesendonck-Lieder, die Ankunft bei den schwarzen Schwänen und weitenteils die Albumsonate, dass er das wohl nur dreimal gewollt hat, nämlich in den drei genannten Werken... (restlos alles andere, was Wagner fürs Klavier gesetzt hat, taugt kaum was)
(speziell der Engel, Träume und im Treibhaus sind wahre Perlen des Klavierklangs/Klaviersatzes)
@mick die Aufnahme Flagstad/Moore ist auch hinreissend (!!)

@Rheinkultur : @Barratt wird als adoleszierendes Fräulein ganz gewiß nicht Wagners Schulbubensonätchen gesungen haben :-D:-D

@Troubadix danke für das schöne Zitat!
 
Die Kompositionen Mozarts zu kritisieren hätte ich mir vor Musikstudium und Unterrichtspraxis nicht zugetraut. Tue es auch heute noch nicht. Und doch: Mitunter kann er einem fürchterlich auf die Nerven gehen mit seinen mitunter oberflächlich bis infantil wirkenden Melodien. Stünde Mozart als "Flasche" in meinem (imaginären) Weinkeller, würde ich ihn unter "leichte Mosel" legen...;-) trotz allem, und trotz auch manchen technischen Ansprüchen.
Beethoven halte ich für die erheblich reifere und tiefgründigere Persönlichkeit, auch wenn er angeblich persönlich recht unzugänglich gewesen sein soll-kann ja auch mit seiner progressiv verlaufenen Ertaubung zusammengehangen haben.
Die Persönlichkeit des Komponisten wird für den Interpreten wohl immer ein Stück weit deutlich.
Und so ist wohl auch die "Chemie" zwischen Komponist und Interpret nicht ganz unbedeutend, zumindest in Fragen der Sympathie, die man dieser Musik entgegenbringt.
Pauschale Urteile sind bei Mozarts Opus gewiss unangebracht. Aber es gibt Tendenzen. Und diese Tendenzen mag ich persönlich ehrlich gesagt nicht.
Aber manchmal ist einem ja nach einem "leichten Mosel" zumute...
 
Die Kompositionen Mozarts zu kritisieren hätte ich mir vor Musikstudium und Unterrichtspraxis nicht zugetraut.
(...)
Beethoven halte ich für die erheblich reifere und tiefgründigere Persönlichkeit, auch wenn er angeblich persönlich recht unzugänglich gewesen sein soll-kann ja auch mit seiner progressiv verlaufenen Ertaubung zusammengehangen haben.
...lernt man heuer im Musikstudium nebst Unterrichtspraxis solche Küchenpsychologie? ;-);-)

c---e---g-----f-e-d-c-d-c---- ist natürlich ein tiefgründiges und reifes Motiv :-D
 
Jetzt habe ich mir zwei Tage lang den Kopf darüber zerbrochen,wo man bei Mozart oberflächlich bis infantil wirkende Melodien findet :konfus:-
mir ist dazu nur diese eine Stelle im Credo der Krönungsmesse (KV317) eingefallen. Man beachte das rot eingekringelte Motiv (ausgerechnet dramatisch zwischen dem "Et incarnatus est" und dem "Crucifixus" positioniert) - hier hat sich Mozart offenbar von der Mainzer Fassenacht inspirieren lassen. ;-):-D

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