Konzertetüden von Bruckner, Berlioz und Verdi

Es betrübt mich außerordentlich, dass in diesem Faden, wo - mal wieder typisch - nur Männer, oder die sich dafür halten, unterwegs sind, die neusten Erkenntnisse der Musikwissenschaft ignoriert werden und - ja, so wird es sein, - noch nicht einmal bekannt sind.

Denn, horchet auf, ihr bedauernswerten, von steinzeitlichen Trieben gebeutelten Geschöpfe:

Verdi hat seine Konzertetüden überhaupt nicht selbst geschrieben! In Paris wurden vor einigen Monaten auf dem Dachboden des Moulin Rouge Manuskripte und Quellen gefunden, die eindeutig belegen, dass eine gewisse Violetta Valery Urheberin und Komponistin dieser phantastischen Stücke ist (man munkelt im Übrigen, dass Liszt selbst furchtbar neidisch auf die Tremoli, Glitzerpassagen und allerlei Beiwerk (wie halt bei einer Frau üblich) gewesen sein soll, so dass er sich danach selbst an solchem versucht habe)!

Zu ihrem Unglück war diese Dame mit Verdi bekannt, der sie regelmäßig besuchte, auch wenn seine Frau davon nichts wissen durfte, eines Tages die Schriften entdeckt, schändlich geklaut und mit seinem Namen als Urheber versehen haben muss.

Für Violetta ging diese Geschichte leider schlimm aus: als Frau hatte sie damals leider keine Chance, zu ihrem Recht zu kommen und vor Gram wurde sie sehr, sehr krank und hauchte ihr junges Leben bald danach aus.

Berlioz, ebenfalls ein regelmäßiger Besucher, soll von dieser tragischen Geschichte so berührt worden sein (natürlich glaubte er seiner Freundin), dass seine Marguerite in Fausts Verdammnis daraus hervorging. Seine Konzertetüden wimmeln von leitmotivisch geprägten Themen, in denen das tragische Schicksal von Frauen anklingt. Wenn man diese Hintergründe nicht kennt, wird man leider nie zu einer zutiefst durchdrungenen, alle Facetten von Liebe und Leidenschaft zeichnenden Interpretation kommen..... .

Liebe Grüße

chiarina
 
Warm heute.

Ach ja: Verwarnung wegen zu viel ontopic. Reißt Euch mal zusammen!
 

(man munkelt im Übrigen, dass Liszt selbst furchtbar neidisch auf die Tremoli, Glitzerpassagen und allerlei Beiwerk (wie halt bei einer Frau üblich) gewesen sein soll, so dass er sich danach selbst an solchem versucht habe)!

Womit sich das schwuchtelige Getue des als hochgradig effeminisiert beschriebenen Franz Liszt von selbst erklärt: Liszt war eine Frau in Männerkleidung. Damit wird auch der Mangel an Inspiration in seinem Schaffen verständlich, das Anlehnungsbedürfnis einer vielleicht begabten, aber eben zur eigenständigen geistigen Arbeit unfähigen Weibsperson.
 
Kurze Anmerkung: @chiarina und @dilettant ( da Du mich erwähntest ) : die 8 Berlioz-Etüden, in jeder existenten Tonart also eine, sind gar nicht von Berlioz, sondern von seinem Kumpel, den er anhimmelte, diesem Mischling aus Louisiana.
Dieser brachte sie aus geschichtlichen Gründen unter dem Namen "Acht Balladen" unters Volk, und...:-D:-D...egal: So wurde er berühmt. Beide. :drink::drink:
:love::love:
 
Peter, das ist mein Faden! Da möchte ich bitte die Verwarnungen aussprechen!
 
Er ist Dir nur gewidmet. Genau so wie die Verwarnung. :D
 
will auch eine Verwarnung haben... will, will, will... rolf hat sooo viele Punkte gekriegt letztlich *buhuu - schinief*
 
jetzt fehlt uns nur noch, wie sich der keusche Bruckner im Moulin aufgeführt hatte :-D:-D:-D

Jetzt bin ich aber erstaunt und hätte gedacht, dass Du bei Deinem umfassenden Fachwissen schon Kenntis von den näheren Umständen hättest.

Folgendes ist kaum bekannt und wurde sorgsam unter Verschluss gehalten (eben wegen der Gottesfürchtigkeit Anton Bruckners):

Inspiriert durch dieses Erlebnis in den Räumen unterhalb des Dachbodens hat Liszt einige sehr eindringliche Stücke in seinen „Quatrième année“ (weniger bekannt unter dem Namen „Expérience dans le moulin“) verfasst. Der Tanz in der Dorfschänke mutet im Vergleich dazu an wie ein gregorianischer Choral.
 
Ach Gommi, ich :herz:Dich, ehrlich!!!

(Weißt Du, wie lange Dein letzter interessanter Beitrag her ist? Ca. 2 Jahre. Das ganze Zeuch dazwischen war reichlich verzichtbar.;-)Macht aba nix - mach einfach weiter :lol:)
 

@Marlene:

Die "Quatrième année: Autriche“ aus der Feder von Anton Bruckner?

Mit den unvergeßlichen Titeln:

Sang Viennois
Je m'achète un chapeau de Tyrol
Le coq est mort (Scherzo der 7.Symphonie)
A "l'Auberge du Cheval Blanc" au bord du lac de Wolfgang
Sur l'alpage il n'y pas de péché
Je suis l'Antoine de Tyrol
 
hatte der keusche katholische Bruckner eigentlich einen besseren Akku als der einem englischen Fräulein nachsteigende Berlioz oder als der virile Italohahn Verdi? Die Akkulaufzeit ist ja schon ein wichtiges Kriterium.
 
Die Akkulaufzeit ist ja schon ein wichtiges Kriterium.
Nein, die wird vollkommen überbewertet :idee:

Egal, welche Musik ich am Laptop höre - der Akku wird immer nach der gleichen Zeit alle. Dies ist ein untrügliches Kriterium dafür, daß alle Musik samt und sonders gleichwertig und austauschbar... halt, Moment... irgendwo ist da ein Gedankenfehler... :blöd::konfus:

Gott, so eine Hitze heute draußen... :krank:
 
Schade, daß sein opérette-bouffe-Projekt im Sande verlaufen ist:
nicht anders ging es ja seinem Grande Opera Projekt vom Switez-See: er strich das Libretto, welches ihm Adam Mickiewicz verfasst hatte, derart zusammen, dass kein einziges Wort zum singen übrig blieb -- so genial die erste textfreie Grande Opera auch ist, die Gesangssolisten meiden das Werk... ist halt ein eitles Pack, diese ganzen Malibrans und Pavarottis...
 
hatte der keusche katholische Bruckner eigentlich einen besseren Akku

Bei Bruckner war es auch so,

dass kein einziges Wort zum Singen übrig blieb

aber aus anderen Gründen. Zunächst einmal - Bruckner hatte einen untrüglichen Bühneninstinkt: Stifters "Nachsommer" als Operntrilogie - wer käme da nicht ins Schwärmen?

Leider waren Stifters Tantiemeforderungen zu hoch. Also strich Bruckner die Vokalstimmen, zerhackstückte den Orchesterpart in 36 gleichlange Abschnitte, die er jeweils in Vierergruppen zu einer Symphonie bündelte - fertig war das Lebenswerk.
 
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Die 3. Sinfonie von Chopin ist doch auch ein tolles Stück

Und das halte ich für eine sehr gewagte Behauptung. Chopins Konzeption der Symphonie gibt Rätsel auf. Schon bei der posthumen Uraufführung, 1852 in Paris durch Hubert Léonard, war die Bestürzung groß: der Variationensatz über "Auf dem Feld stand eine Birke" - und dann das Finale mit einer Apotheose der Zarenhymne ("Bosche, Zarja chrani!")?

Die gnädigere Variante besagt, daß sich Chopin von der zaristischen Geheimpolizei seine Arztrechnungen bezahlen ließ. Als Gegenleistung schrieb er die dritte Symphonie. Die andere Variante besagt, daß sich Chopin - von Krankheit und Verfall gezeichnet - zum russophilen Panslawisten gewandelt hatte. Vielleicht gäben die Skizzen und das Autograph Aufschluß - aber die hält die Chopin-Gesellschaft unter Verschluß.

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Verdi hat seine Konzertetüden überhaupt nicht selbst geschrieben! In Paris wurden vor einigen Monaten auf dem Dachboden des Moulin Rouge Manuskripte und Quellen gefunden,...

Apropos Dachboden...

Ich bin untröstlich, dass ich Euch eine wichtige Information vorenthalten habe, der ich vor kurzem kundig geworden bin.

Es ist ja bekannt dass die Noten eines Stückes, das fälschlicherweise immer wieder L.v.B. zugeschrieben wird, unter den Holzdielen eines Dachbodens gefunden wurden (oder sonstwo unter Holzdielen verborgen von wo aus es der Dunkelheit entrissen wurde).

Der Name des Stückes war auf diesen Originalnoten jedoch ein völlig anderer, das Stück hieß nämlich „Myrmecophaga glaucus“. In diesem Orignal wurde einem Lebewesen gehuldigt, das später als Kleintier saugendes Geschöpf weltbekannt wurde (es ist vermutlich ebenso bekannt wie das L.v.B. völlig fälschlicherweise zugeschrieben Werk).

Die nette Geschichte mit der unbekannten Geliebten wurde nur erfunden, um das Stück – umrankt von dieser romantischen (angeblichen) Begebenheit - zu einem der meist gespielten zu machen.
 

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