Kleinere Reparaturen selber machen/ Fehler erkennen und beseitigen

Wenn sich die Politur kräuselt, ist da irgendetwas drauf was da so nicht hingehört. Mein Verdacht; diese Stelle wurde mal mit Acryllack oder etwas ähnlichen ausgebessert, was sich mit Alkohol nicht verträgt.

LG
Henry

Ja evtl. hat auch der Vorbesitzer oder Besitzerin ihre Nägel lackiert oder sonst was drüber gekleckert. Ist genau unterhalb der Blattablage.
 
Beim Polieren spielen viele Faktoren eine Rolle. Vorbereitung der Fläche und deren Reinheit vor der Politur, Mischungsverhältnisse der Schellacks/Ethanol-Gemisches, in welcher Umgebungstemperatur und Feuchtigkeit und Atmosphäre findet das Ganze statt, sowohl der Ansatz des Politurgemisches als auch die Politur selber. Hohe Luftfeuchtigkeit ist ungünstig. Wieviel Masse, unter wie viel Druck mit wie viel Bewegung in welcher Zeit aufgebracht wird, unter zu Hilfenahme von wie viel Öl. Das ist massig viel was da alles einwirkt. Und letztendlich sammelt man mit jedem Auftrag Erfahrung und schärft die Sinne und dann hat man irgendwann das Gefühl, so jetzt reichts erstmal, jetzt erstmal Ruhe, oder es reicht noch nicht und dan kann noch was drauf. Das ist theoretisch schwer zu vermitteln. Und auch das braucht Zeit, dieses Gefühl zu entwickeln. Und Fehler, wie die aufgetretene Orangenhaut sind lehrreich und schärfen die Sinne. Alles halb so schlimm. Ansonsten nimmt man die vergeigte Politur ab, sollte das Anschleifen nicht reichen und auf ein Neues.
Gruß Ivory
 
Ich kann übrigens nur abraten von der Rosner Verdünnung Nr.10 für die Schellackpolituren - keine Ahnung was die da alles reingemanscht haben, aber eine richtig schöne Politur ist damit schwierig. Es sollte hier wirklich nur reiner 96%iger Alkohohl zur Anwendung kommen, wegen meiner auch mit Methanol vergällt (wobei es den nimmer geben wird)

LG
Henry
 
Und ein ganz Wichtiges habe ich noch vergessen. Die Güte aller verwendeten Materialien und natürlich die Zusammensetzung des Ballens und wie er in der Hand liegt und .....blabla ich glaub es reicht jetzt, sonst kriegen die Leute noch Angst vor dem Polieren.
 
Angst habe ich nicht bekommen. Ich mus ehrich sagen das Ergebnis das ich jetzt schon bei dem Fußteil haben und auch bei der Abdeckung ist viel besser als ich erwartet habe. Wenn man Geduld und Gefühl hat wird es wirklich gut.

Wenn die Kiste fertig ist stelle ich die mal rein
 
So nun bin ich bei der Abdeckung vorne mit den Kasettenfüllungen. Die Füllungen habe ich ausgebaut. Anschließend habe ich die Fläche geschliffen. Alle Stellen an denen der Schellack porös war und sich gelöst hatte wurden geschliffen bis das Holz sichtbar war. Die Holzstellen wurden Schwarz gebeizt. Habe danach 2 Ballen Schellack aufgetragen und 1 Tag trocknen lassen. Nun mit Bimsmehl drüber gegangen. Aber es kommt immer wieder leicht das Holz zum Vorschein. Hab dann mit einem feinen Pinsel einen Schellack aufgetragen. Das Holz wird zwar wieder Schwarz aber wenn ich die minimalen Farbstriche die durch den Pinsel entstanden sind wieder schleifen muss kommt wieder das Holz zum Vorschein. Es ist wie ein Teufelskreislauf. Der Schellack ist Schwarz gefärbt. Ebenso machen mir die Profilfräsungen und Kanten probleme. Dort bleibt auch nur was mit dem Pinsel haften was widerum das Problem der Übergänge verursacht.
 
So nun bin ich bei der Abdeckung vorne mit den Kasettenfüllungen. Die Füllungen habe ich ausgebaut. Anschließend habe ich die Fläche geschliffen. Alle Stellen an denen der Schellack porös war und sich gelöst hatte wurden geschliffen bis das Holz sichtbar war. Die Holzstellen wurden Schwarz gebeizt. Habe danach 2 Ballen Schellack aufgetragen und 1 Tag trocknen lassen. Nun mit Bimsmehl drüber gegangen. Aber es kommt immer wieder leicht das Holz zum Vorschein. Hab dann mit einem feinen Pinsel einen Schellack aufgetragen. Das Holz wird zwar wieder Schwarz aber wenn ich die minimalen Farbstriche die durch den Pinsel entstanden sind wieder schleifen muss kommt wieder das Holz zum Vorschein. Es ist wie ein Teufelskreislauf. Der Schellack ist Schwarz gefärbt. Ebenso machen mir die Profilfräsungen und Kanten probleme. Dort bleibt auch nur was mit dem Pinsel haften was widerum das Problem der Übergänge verursacht.

Schellack ned mit dem Pinsel auftragen, Schellack wird grundsätzlich aufgewischt. Nochmal:
Du beizt erst einmal daß Holz, läßt es richtigerweise trocknen, dann läßt Du ein wenig Schellack ein, schließt die Poren richtigerweise mit Bimsmehl, anschließend je nach edarf noch mal nachbeizen - und dann kann es mit dem polieren losgehen.
Ich hoffe Du hast zum beizen Wasserbeize genommen? Alles andere löst sich wieder unter Schellack.

LG
Henry
 
Das Bimsmehl hat eine schleifende Wirkung, sodass das Schwarz manchmal stellenweise durchgeschliffen wird. wird.
Ich finde das an den Außenkanten am problematischsten (Bspw. an Profilen), da man an diesen Kanten nur schwer eine ordentliche Schichtstärke Lack hinbekommt. (Nicht umsonst werden im Außenbereich Kanten fast immer gerundet).
Schellack ned mit dem Pinsel auftragen, Schellack wird grundsätzlich aufgewischt. Nochmal:
Du beizt erst einmal daß Holz, läßt es richtigerweise trocknen, dann läßt Du ein wenig Schellack ein, schließt die Poren richtigerweise mit Bimsmehl, anschließend je nach edarf noch mal nachbeizen - und dann kann es mit dem polieren losgehen.
Ich hoffe Du hast zum beizen Wasserbeize genommen? Alles andere löst sich wieder unter Schellack.

LG
Henry
Nachbeizen mit Wasser- oder Spiritusbeize? Ist ja schon Lack drauf - das Holz kann dann doch keine Beize mehr aufnehmen!? Habe auch schon einiges probiert aber eine Superlösung steht noch aus.

Ganz gut geht bei liegenden Flächen das aufstreuen von Nigrosin während des Porenfüllens auf die Stellen, an denen das Holz durchscheint.
Das Auftragen mit dem Pinsel würde ich nicht völlig verwerfen. Wie erwähnt ist die Schwierigkeit bei Profilen etc. Lackmaterial "draufzubringen". Man kann (nicht nur bei schwarzem Schellack) den Lack in die Ecken streichen und und sofort mit feinem Baumwolltuch oder -watte darüberpoliern bzw. -wischen.
Ist etwas heikel, weil Verdünnung, Auftragsdicke und Zeit zusammenspielen - oder eben nicht. Jedenfalls einen Versuch wert. Achja: Mit ganz wenig Druck drüberwischen, da man sonst den Lack wieder von den Kanten abnimmt...
Ich zitiere hier jetzt gerne mal Henry sinngemäß: "Man muss einfach schauen, dass alles passt!":super:
 
Das Auftragen mit dem Pinsel würde ich nicht völlig verwerfen. Wie erwähnt ist die Schwierigkeit bei Profilen etc. Lackmaterial "draufzubringen".
In einem Tutorial wird es so gemacht:
Ballen zurechtmachen ohne Schellack, nur mit Alkohol.
Ein tropfen Öl auf den Ballen.
Profil / Verzierung / schwierige Stelle etwas mit Schellack einpinseln (nicht alles, nur ein Stück) und dann mit dem Ballen "breitschmieren" bzw. auf dem ganzen Profil verteilen. Dadurch gelangt erstens der Schellack in ausreichender Dicke an die schwierigen Stellen, überflüssiges wird in den Ballen aufgesogen, mit dem angrenzende Flächen gleich mit politiert werden. So erhält man eine homogene Beschichtung von Profil und Fläche.
@besi , in Deinem Fall der Kassetten würde ich annehmen, dass 2 Schichten Schellack einfach noch nicht gereicht haben. Ich habe gelesen, dass bis zu 7 Schichten aufgetragen werden, mindestens immer drei bis vier.

Habe mal das Video rausgesucht:

View: https://youtu.be/F0xS_Sp6Tvk
 

Schellack ned mit dem Pinsel auftragen, Schellack wird grundsätzlich aufgewischt. Nochmal:
Du beizt erst einmal daß Holz, läßt es richtigerweise trocknen, dann läßt Du ein wenig Schellack ein, schließt die Poren richtigerweise mit Bimsmehl, anschließend je nach edarf noch mal nachbeizen - und dann kann es mit dem polieren losgehen.
Ich hoffe Du hast zum beizen Wasserbeize genommen? Alles andere löst sich wieder unter Schellack.

LG
Henry

Ja das Holz habe ich gebeizt und auch mit Wasserbeize. Das mit dem Nachbeizen ist auch so eine Sache. Die Beize hält auch nur dort wo sauberes Holz ist. Bei den Übergängen von schellackbedekter Fläche zum Holz bleibt mir die Beize nicht haften, dort trage ich mit einem feinen Pinsel nur einmal leicht Schellack auf damit keine Kanten entstehen. Bevor ich dann den nächsten Ballen auftrage schleife ich mit einem Schleifklotz ganz fein die Fläche wieder an. Es bleibt jedenfalls spannend.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ganz gut geht bei liegenden Flächen das aufstreuen von Nigrosin während des Porenfüllens auf die Stellen, an denen das Holz durchscheint.

Wo bekomme ich Nigrosin her. Beim Kremer-Pigmente kostet 25 gr. 5 Euro und 8 für den Versand. Kostet der Versand mehr als die Pigmente. Kann ich auch andere Farbpigmente dafür hernehmen, z.B. Schwarzes Pulver das ich zum anrühren der Beize nehme.

http://www.amazon.de/Pigmentpulver-...62972956&sr=8-1&keywords=Farbpigmente+schwarz
 
......., z.B. Schwarzes Pulver das ich zum anrühren der Beize nehme.
Das sollte doch wasserlöslich sein für Deine Wasserbeize. Du brauchst was spirituslösliches. Es gibt auch noch andere Stoffe außer Nigrosin was Dir aber nichts bringt, da Du diese wahrscheinlich auch nicht zu Hause hast. Würde mal in der Apotheke nachfragen oder auch in einem Fachgeschäft für Künstlerbedarf.
 
Wo bekomme ich Nigrosin her. Beim Kremer-Pigmente kostet 25 gr. 5 Euro und 8 für den Versand. Kostet der Versand mehr als die Pigmente.

Ich vermute mal "Transport gefährlicher Stoffe", Polierspiritus kost der Transport auch um einiges mehr, als ne Flasche Wein. Bestell 100g Nigrosin, dann ist der Transport billiger :rauchen:

LG
Henry
 
Ich vermute mal "Transport gefährlicher Stoffe", Polierspiritus kost der Transport auch um einiges mehr, als ne Flasche Wein. Bestell 100g Nigrosin, dann ist der Transport billiger :rauchen:

LG
Henry


Hallo Henry,

nun möchte ich daa Nigrosin bestellen. Dort steht aber
wasserlöslich

Dieser Farbstoff dient als Wasserbeize auf Holz, zum Einfärben von wasserverdünnbaren Grundierungen.

Dachte es mus Spirituslöslich sein.
Ist das das richtige Prodkukt??
 
Hallo Henry,

nun möchte ich daa Nigrosin bestellen. Dort steht aber
wasserlöslich

Dieser Farbstoff dient als Wasserbeize auf Holz, zum Einfärben von wasserverdünnbaren Grundierungen.

Dachte es mus Spirituslöslich sein.
Ist das das richtige Prodkukt??

Nigrosin ist auf jeden Fall spirituslöslich, auf Wasserlöslichkeit hab ich es noch nicht getestet.

LG
Henry
 
Nigrosin ist auf jeden Fall spirituslöslich, auf Wasserlöslichkeit hab ich es noch nicht getestet.

LG
Henry

Spiritus ist mit Wasser verdünnbar. Bislang hat man dem Spiritus 30‰ Wasser zugesetzt bei der Beseitigung von Schimmelbefall. Das Wasser soll die Sporen aufschwemmen. Habe schon einige Orgeln vom Schimmel befreien können. Die Instrumente, welche ich mit 70%iger Sprirituslösung gereinigt habe sind schon mehr als 6 Jahre schimmelfrei.

Schütt einfach mal Spiritus und Wasser ans Nigrosin. Eventuell machst du die Entdeckung des Jahrhunderts.

verschimmelte Grüße
altermann
 
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