Klavierkauf: Preis und Marken

  • Ersteller des Themas Pianistenfan_Nr.13
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und TROTZDEM hat der Händler schnell zugeschlagen ...
 
Wie ich im Hinterkopf habe, soll die Intonation durch einen Nicht-Steinway-Techniker etwas gelitten haben. ???

Toni
Nur gleich nach Neulieferung war ein Steinway-Techniker dran. Danach erst nach 20 Jahren ein Nicht-Steinway-Techniker, erstes Mal Abziehen und Neuintonation. Danach war es so gut wie nie zuvor. Da sind wohl eher keine neuen Hämmer rein gekommen. Aber wenn ein Privater für 10000 ein Klavier an einen seriösen Händler verkauft, dann muß der 15000 verlangen, damit er auch Spaß dran hat. Etwas Arbeit in der Werkstatt, 2 Transporte, MWST und 5 Jahre Garantie kosten auch noch. Bei meinen vorhergehenden Recherchen habe ich gesehen, daß Händler für ein S&S V125, ca. 20 Jahre alt tatsächlich um die 15000 verlangen.
 
Was ist denn eigentlich der Unterschied zwischen einem Steinway-Techniker und einem Nicht-Steinway-Techniker, außer der berechnete Stundenlohn ?
 
Was ist denn eigentlich der Unterschied zwischen einem Steinway-Techniker und einem Nicht-Steinway-Techniker, außer der berechnete Stundenlohn ?
Das ist aufgrund der Bezeichnung ganz einfach zu beantworten:
Der Steinway-Techniker ist spezialisiert auf Instrumente von Steinway
und der Nicht-Steinway-Techniker ist auf alle anderen Marken spezialisiert
und macht Steinway-Instrumente nebenher, - ist aber nicht darauf spezialisiert..
 
Dann wäre noch die Frage: Ist ein Steinway-Techniker Absolvent der Steinway Akademie oder jemand, der einfach bei einem Steinway Händler arbeitet und evtl. kein Absolvent der Steinway Akademie ist?

Mein Stimmer ist Absolvent der Steinway Akademie, ist Spezialist für andere Marken, macht Steinway nur nebenbei und ist aber auch bei Steinway ein anerkannter Fachmann/Steinway Techniker, nur günstiger :-)

Das ist aufgrund der Bezeichnung ganz einfach zu beantworten:
Der Steinway-Techniker ist spezialisiert auf Instrumente von Steinway
und der Nicht-Steinway-Techniker ist auf alle anderen Marken spezialisiert
und macht Steinway-Instrumente nebenher, - ist aber nicht darauf spezialisiert..
 
Hallo Leute, da bin ich wieder.
So, ich habs endlich gemacht: Gestern war ich das erste Mal in einem Klavierladen.
Im Nachhinein klingt es echt lustig, aber als ich dort war war es so peinlich. Ich konnte mich vorher nicht mal vorbereiten, denn mein Vater ist spontan mit mir da hin gefahren nachdem ich beim Zahnarzt war. Wer nicht alles lesen möchte kann den folgenden Teil überspringen und direkt das Ergebnis lesen.

Am Anfang war es in Ordnung: Die Ladenbesitzerin hat mir das Hinterzimmer mit den gebrauchten Klavieren aufgemacht, mich kurz darauf hingewiesen dass viele davon lange nicht gestimmt wurden und sie daran noch arbeitet bevor sie verkauft werden, und ist in ein anderes Zimmer gegangen. Ich bin also zum nächsten Klavier gegangen und habe gespielt was mir gerade einfiel: Melodie und Wilder Reiter von Schumann (die kann ich zum Glück auswendig) und ein paar Tonleitern. Kurz zusammengefasst habe ich: 3 Grotrian Steinweg, 1 Seiler und ein 1 Jost gespielt, keines davon wirklich überzeugend. Das Seiler war mir vom Klang her zu hoch, ebenso ein Grotrian Steinweg, und das Jost war von 1920 oder so, und wohl auch seitdem nicht gestimmt worden. Die zwei anderen Grotrian Steinweg haben mir ganz gut gefallen, auch wenn der Klang ein bisschen eigenwillig war. Allerdings weder perfekt noch in meiner Preisklasse. Also bin ich in den vorderen Raum zurückgegangen, wo die Verkäuferin schon wartete. Dazu sollte ich wohl erwähnen dass ich Angst habe mit Verkäufern zu reden. Ich weiß nicht woran es liegt, aber das macht mich immer ganz nervös, selbst wenn es nur ein Kellner ist. Und dass ich mit meiner neuen Zahnspange nur verständlich bin wenn ich sehr laut spreche hat nicht zu meinem Selbstbewusstsein beigetragen. Die Verkäuferin, eine selbstbewusst wirkende Russin, erzählte mir welche Marken sie so dahat und fing sofort an mir einen Vortrag zu halten. Selbst wenn ich vorher nicht schon gewusst hätte dass sie Kawai-Verkäuferin ist, wäre es spätestens in diesem Moment völlig klar gewesen. Sie erzählte mir: ,,Da haben wir ein Kawai, das ist sehr gute Marke aus Japan, hat die beste Mechanik der Welt. Erst neulich hat die Moskauer Musikhochschule (oder so) 35 Kawai Flügel gekauft...´´
Also setze ich mich ans Kawai und spiele, unter dem strengen Blick der Verkäuferin, die C-Dur Tonleiter und den B-Dur Dreiklang. Na ja, meine Angst vor Zuschauern zu spielen und meine mangelnde Erfahrung haben dazu geführt dass ich mich vor lauten Geräuschen scheue, ich habe also ziemlich leise und unsicher gespielt. Schon nach den ersten Tönen war mir klar dass mir der Klang zu hoch ist, also bin ich rüber zu einem gebrauchten Yamaha (ca.20 Jahre alt) gegangen und habe da dasselbe gemacht. Der Klang gefiel mir schon besser, ähnlich dem Flügel meiner Lehrerin. Na ja, ich habe mich trotzdem ein bisschen beeilt wieder davon loszukommen, denn der Blick der Verkäuferin wurde mit der Zeit immer unangenehmer, sie stand mit verschränkten Armen im Türrahmen und schaute mir zu. Ich dachte schon sie würde mir gleich sagen dass ich gar kein Klavier zu kaufen brauche weil ich sowieso kein Talent habe, aber so weit kam es dann doch nicht. Beim testen eines zweiten Kawai wies sie mich allerdings darauf hin dass ich so überhaupt keinen Eindruck vom Klang bekäme. Ich dachte mir: Wenn sie einfach ein paar Minuten nicht reden würden, könnte ich auch in Ruhe spielen, sagte das aber nicht (sie konnte ja nichts dafür wie blöd ich mich angestellt habe) und erzählte ihr stattdessen von meiner mangelnden Erfahrung und meinem miesen E-Piano. Fast sofort fiel der Frau auf worüber ich redete: ,,Meinen sie zufällig Hemingway? Die hatten wir auch mal, waren aber sehr schlecht, die sind inzwischen vom Markt verschwunden.´´ Es freute mich ungemein das zu hören. Dann stellte mein Vater klar: ,,Das passiert hoffentlich nicht noch mal. Jetzt suchen wir ein Instrument das sie auch in 10 Jahren noch spielen kann, als Fortgeschrittene.´´ Tja, und die Verkäuferin sofort: ,,Kawai ist nicht nur für fortgeschrittene, ist für Profi...´´ Wer hätte das gedacht?;-)
Jedenfalls war das zweite Kawai gut, aber mir hat das Yamaha trotzdem besser gefallen (was ich der Kawai-überzeugten Verkäuferin natürlich nicht sagte). Dann hatte ich noch ein kurzes Gespräch mit der Verkäuferin, die mir empfahl noch mal mit meiner KL wiederzukommen, weil meine Methode des Anspielens nicht besonders gut sei, und mir ihre Karte gab. Eins ist sicher: in dem Laden kann ich mich so schnell nicht mehr blicken lassen.

Leider hat mich keines der Klaviere wirklich überzeugt. Das Yamaha war gut, aber es hat mich irgendwie nicht vollständig überzeugen können. Beim nächsten Laden hoffe ich einfach mal dass mehr Kunden anwesend sind, damit ich in Ruhe anspielen kann, und ich werde versuchen besser zu spielen auch wenn mir jemand zuhört. Aber es wird Zeit mein E-Piano zu ersetzen, weil ich im Laden (auch schon vorher, aber dort noch mal sehr stark) gemerkt habe dass es nicht reicht wenn ich nur ein Mal die Woche unsicher auf einem Flügel üben kann. Es macht einfach keinen Spaß in monotoner Lautstärke die Dynamik zu üben die ich ja doch nur im Unterricht spielen kann, und immer nur leise zu spielen damit man den hässlichen mechanischen Nachklang nicht hört.
Da ich aus diesen Gründen gerne so schnell wie möglich ein richtiges Klavier hätte, überlege ich eins zu mieten, oder weiterzusuchen und das Klavier als Mietkauf zu nehmen, was haltet ihr davon?
Liebe Grüße an alle die das lesen
 
Das ist aufgrund der Bezeichnung ganz einfach zu beantworten:
Der Steinway-Techniker ist spezialisiert auf Instrumente von Steinway
und der Nicht-Steinway-Techniker ist auf alle anderen Marken spezialisiert
und macht Steinway-Instrumente nebenher, - ist aber nicht darauf spezialisiert..

Aha, und ein Nicht-Steinway-Techniker wird zum Steinway-Techniker indem er bei einem Steinway-Händler zu arbeiten beginnt !
 
Eins ist sicher: in dem Laden kann ich mich so schnell nicht mehr blicken lassen.
SCHMARRN! Du bist Kunde! Du musst nicht im Laden etwas beweisen! Und Verkäufer, die einen nicht in Ruhe lassen, sondern mit strengem Blick beäugen, sind ohnehin ein NO-GO! Ungestimmte Gebrauchtklaviere kann man gar nicht beurteilen. Hat der Verkäufer eben Pech gehabt. Mach das “Experiment“ noch mal in fünf weiteren (guten) Läden und Du bist viel weiter. Solange Du keine anderen KUNDEN störst, hau rein! Keine Scheu. AuchAnfänger müssen Klaviere kaufen. Und da sind genug dabei, die eben mal Hänschen klein können! Wenn ein Verkäufer drauf i-wie negativ reagiert, dann ist es der falsche Laden!!! Es liegt nicht an Dir!

Miete/Mietkauf: Ist natürlich besser als das Hemmingway. Aber das Nonplusutra ist es nicht. Ich halte es für besser, Du investierst noch mal ordentlich Zeit ins Anspielen - das sollte in Berlin (?) doch kein Problem sein. Bedenke: Es hat Dich nun kein Klavier wirklich angesprochen - Miete oder Mietkauf ändern an dieser tatsache ja erst mal gar nichts. Zuerst muss das Klavier das Richtige sein - DANN kann man über Kauf, Miete, Mietkauf nachdenken oder verhandeln.
 

in dem Laden kann ich mich so schnell nicht mehr blicken lassen.
Im Gegenteil: In dem Laden solltest Du Dich wieder blicken lassen. So wie ich das sehe, hast Du überhaupt keinen richtigen Eindruck von den Klavieren gewonnen, weil Dir die Ruhe gefehlt hat.
Versuche das Ganze entspannter zu sehen. Auch wenn sie Kawai vertritt: Sie hat die anderen Klaviere nicht zur Zierde dort rumstehen. Auch diese sollen und wollen verkauft werden. Und Du musst ihr geradezu sagen, wenn Dir z.B. ein Yamaha besser gefällt. Der Verkäufer muss ja am Ende auch wissen, was Du suchst, wenn er Dir dabei helfen soll und am Klang kann man noch viel schrauben, ganz nach Deinem Geschmack.
Und für einen Klangeindruck kannst Du die Verkäuferin ruhig fragen, ob sie mal das eine oder andere Klavier anspielt (darum hatte ich den Verkäufer meines Bechsteins auch gebeten). Als Zuhörer kann man den Klang viel besser beurteilen als wenn man selbst dran sitzt.
 
@fisherman: Ja, du hast natürlich Recht. Das mit der Verkäuferin ließ sich leider nicht vermeiden, weil ich der einzige Kunde im Laden war, somit hatte sie also nur mich zum beraten. Ich muss allerdings trotzdem an meiner Einstellung zu Verkäufern arbeiten, es geht ja nicht dass ich mich von Leuten einschüchtern lasse die mir eigentlich helfen sollen.
@Peter: Na ja, einen eingeschränkten Eindruck habe ich mir schon verschaffen können. Die Kawai Klaviere hat die Verkäuferin auch mal angespielt (lauter als ich). Aber ich werde trotzdem erst mal in andere Läden gehen, weil sie nur zwei Klaviere hat die ich noch mal in Ruhe anspielen würde (das Yamaha und ein Grotrian Steinweg) und es viele Läden gibt in denen ich nachmittags hoffentlich nicht die einzige Kundin bin.
 
Schau Dir doch einfach mal die B-Reihe von Yamaha an. Das B2 und B3 klingt gar nicht schlecht und dürfte jeden Anfänger mit engeren Budget zufrieden stellen können, gibt's auch immer wieder als Gebrauchtes aus Mietrückläufen. Willst Du dann mal was besseres, wird bestimmt so ziemlich jeder Händler das Altinstrument wieder in Zahlung nehmen.

Die B-Reihe ist zwar so etwas wie ein no-go hier im Forum und ich werde wohl gleich Schimpfe kassieren, aber es handelt sich trotzdem um Klaviere.

Gruss
40er
 
Aber es gibt viele Beispiele dafür, daß sich für den Listenpreis oder ein kleines Aufgeld unter den gebrauchten etwas wesentlich attraktiveres finden läßt.

Wird auch niemand bestreiten. Ich bezweifle aber, da Papa mit dabei ist, dass die Suche lange ausgedehnt werden kann, zumal der klangliche Unterschied für nicht Piano interessierte nicht unbedingt hörbar sein wird. Da zählen dann mehr harte Fakten wie alt gegen neu, Herstellergarantie, hochglänzend schwarz gegen abgegriffene Eiche rustikal usw.

Da die B-Reihe von einem qualitativ gut aufgestellten Hersteller kommt, dem ein gewisses Qualitätsniveau im Blut liegt, kann man nicht so viel falsch machen wenn einem der Klang zusagt und steigern kann man sich im Lauf der Karriere ja immer noch.
 
Kaufe bitte erst dann ein Instrument wenn es zu Dir spricht. Wenn Du es erlebt hast weisst Du was ich meine.
Das hat ein bißchen was von der Stecknadel im Heuhaufen, es dauert halt bis das "sprechende" Instrument gefunden ist. Aber die Suche ist mindestens genauso befriedigend wie der Kauf. Und der Herr Papa mit seiner begrenzten Zeit muss ja nicht immer dabei sein, Berlin ist ja auch gross und es gibt viele Angebote.
 
Huhu Nr. 13, danke für die Geschichte - ich lese so etwas immer total gern!

Sei nicht frustriert, weil Du im ersten Anlauf noch kein Offenbarungserlebnis hattest. Du wohnst ja offenbar nicht in Klein-Unterhinterwald, sondern in/bei Berlin. Du wirst sicher noch viele interessante und ansprechende Instrumente kennenlernen und eher unter der Qual der Wahl zu leiden haben als unter mangelndem Angebot.

Ich muss allerdings trotzdem an meiner Einstellung zu Verkäufern arbeiten, es geht ja nicht dass ich mich von Leuten einschüchtern lasse die mir eigentlich helfen sollen.

Überleg doch mal: Du bist potenzieller Kunde, Du hast vor, ne Menge Asche zu investieren - da muss das Verkaufspersonal halt auch ein wenig konzertreifes Spiel ertragen - na und? Eigentlich ist es eher üblich (zumindest nach meiner Erfahrung), dass der Verkäufer sich diskret zurückzieht, nachdem er das Instrument vorgestellt hat. Dass einer mit verschränkten Armen und Argusaugen danebensteht, ist mir noch nicht untergekommen (die Anwesenheit weiterer "Kundschaft" allerdings auch noch nicht - ich war immer ganz allein im Verkaufsraum und habe das auch als angenehm empfunden). Sag doch einfach - sollte Dir das JE WIEDER passieren - dass Du gern unbeobachteter sein möchtest.

Viel Spaß bei der Suche - und berichte gern weiter! Je öfter Du in Pianohäusern vorstellig wirst, desto souveräner wird auch Dein Auftritt, wirst sehen.
 
Danke schön, ihr seid meine seelische Stütze. Im nächsten Laden wird es bestimmt besser laufen.
Ihr braucht euch wirklich keine Sorgen machen dass ich das Erstbeste kaufe. Meine armen Eltern haben mit mir eher das Problem dass ich immer ewig suche bis ich das Perfekte gefunden habe. Letztens habe ich z.B. endlich ein gutes Paar Schuhe gefunden. Nach dreimonatiger Suche! Ihr könnt euch nicht vorstellen wie erleichtert meine Mutter war :-D
Na ja, ich bin jedenfalls wirklich froh zu hören dass mir vermutlich nicht jeder Verkäufer über die Schulter schauen wird, denn ich bekomme schon Zustände wenn an Weihnachten meiner Familie vorspielen soll (schreckliche Situation, aber was erwarten die nach einem halben Jahr Unterricht!).
Jetzt heißt es: Mut zusammenkratzen und dann ab zum nächsten Geschäft. Ach ja, mein Vater muss auch nicht jedes Mal mitkommen, aber er wollte gerne und es war abends, meine Mutter will nicht dass ich abends allein rausgehe (erst Recht nicht in Berlin).
Liebe Grüße an alle, und wie immer danke für die Antworten
 

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