Klavierkauf in Berlin

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Zu Rumler hab ich's nicht geschafft, Johannese, Eduards und Friedrichs hab ich noch nicht ausprobieren können, aber gerade eben einen Wilhelm ("made in Europe"). Und was soll ich sagen, den fand ich sehr gut, um nicht zu sagen, nunja, geradezu wundaba'! Präzis und klanglich irgendwie vielseitiger als den echten Schimmel daneben. Und dit allet für 5400 Neupreis! Wo ist der Haken? Fängt da die Mechanik an zu knirschen nach 5 Jahren? Kollabiert der Resonanzboden?

5400 ist für mich allerdings trotzdem über der Budgetgrenze...

Und nu lacht nicht: hab jetzt einige U1 ausprobiert und fand die alle ziemlich gut... irgendwie genauer und "sexier" als die meisten Deutschgebrauchten, die ich traf. Denke sogar über eine Reise nach Hamburg zu Dilger nach. Der hat die ja in großer Auswahl da stehen und alle ca. nen Tausi billiger als der Berliner Marktdurchschnitt...

Aber vielleicht muss ich die Pianogalaxie auch einfach nur einmal ganz umkreisen um am Ende doch wieder bei meinem Seiler BJ88 zu landen...
Ansonsten: Frohes Neues!
 
und fand die alle ziemlich gut... irgendwie genauer und "sexier" als die meisten Deutschgebrauchten, die ich traf.
Mal was Neues - aber nochvollziehbar. Die Schimmel, das sind alle sind alle so "Lieschen Müller", nach Kernseife duftend und ganz sicher sehr ordentlich im Haushalt. Macht m,an nix falsch mit... Dagegen hat ein U1 ja tatsächlich schon was leicht "verruchtes". Ich kann Dich gut verstehen.

PS. Wenn Du mal wahre Sünde kennenlernen willst >>> Steinway! ;-)
 
Kannst Du das näher begründen? Ich meine, bloß weil man der Meinung ist die Preise wären zu hoch, oder man mit den Kollegen ihrer Ausstrahlung nicht so zurecht kommt, rechtfertigt doch noch lange kein solches Urteil?

Viele Grüße

Styx

Quatsch! Ich hatte mal ein Klavier von da. Die Kompetenz ist fragwürdig, der liebe Hr. Wüstenberg scheiterte schon an den einfachsten Reperaturarbeiten, das Klavier konnte übrigens dann reklamiert werden.

@Klimper
irgendjemand schrieb das wo!
 
Nochmal die Frage an die Experten in Sachen Wilhelm "made in europe" Schimmel: wenn ich das Ding klanglich und taktil toll finde, welche Qualitätsrisiken gehe ich denn konkret damit ein?

Ich bin kein Experte, aber ich kann Dir sagen, ws ich als prospektiver Käufer tun würde, nämlich folgende Punkte klären: 1. Wo kommt das her? Ich vermute, daß W., da "made in Europe", aus Kalisz in Polen kommt. Da es in Polen eine mit Deutschland vergleichbare Handwerkstradition gibt, ist das prinzipiell ebensowenig schlimm, wie wenn es aus Tschechien käme, vor allem wenn es in einer Schimmel-eigenen Fabrikation in Polen oder von einem bestimmten Vertragspartner hergestellt wird. Anders sähe es aus, wenn es einfach irgendwo eingekauft und mit Aufkleber versehen würde.
2. Was steckt drin? Das mußt du den Händler fragen oder Schimmel per Email direkt. Im günstigen Falle sieht es so aus, wie z.B. bei "Eduard" Seiler - alle Komponenten aus Deutschland bis auf die asiatische Mechanik; angesichts des Preises halte ich das allerdings nicht für ganz wahrscheinlich. Die Qualität wichtiger Komponenten v.a. der Mechanik zu beurteilen, ist dem Laien kaum möglich, denn weder dem Hammerfilz noch den Federn noch dem Holz sieht man als Nichtfachmann an, ob sie bald heruntergespielt sein / erlahmen / sich verziehen werden. Da bleibt nur möglichst zu klären, welche Hämmer / Mechanik eingebaut ist und ob für sie andernorts Erfahrungen vorliegen. Alles andere - Resonanzboden (Sperrholz oder Tonholz?), Saiten, Tastatur etc. läßt sich im einzelnen nachweisen und viele Hersteller tun das ja auch. Ich würde mal mit einer Anfrage bei Schimmel anfangen.

Auf dem amerikanischen Forum gibt es eine kleine Diskussion zum Thema:

http://www.pianoworld.com/forum/ubbthreads.php/topics/2274122/Wilhelm_Schimmel.html

Ebenso im Piano Buyer 2014 (Seite weiterblättern):

http://www.pianobuyer.com/spring14/191.html
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank, sla. Aus Kalisz ist es wohl.

Zwischenmeldung: Ich habe mein altes Klaiver verkauft! Für einen eher symbolischen Preis - an einen Dichter. Der mir seinen Gedichtband dazu schenkte.
Wie soll ich sagen, es war irgendwie "magic": Ich übe ja gerade die Schubert B-Dur-Sonate (mit der ich auch die ganzen Klavierhändler beim Probespielen nerve). Als der Käufer gegangen war, schlug ich das Bändchen willkürlich auf und las sofort folgende Zeilen:

die unerbittliche schlichtheit schuberts
der durch allen schmerz gereinigte gedanke
spaziergänge aus unendlichem
toderinnert ja


Ich glaube, das Klavier wird in guten Händen sein. Das lindert den Trennungsschmerz ein wenig. Es waren ja immerhin 25 Jahre...
 
Du wirst sehen, die "good vibes" werden Dich auch an Deinem neuen Klavier beflügeln! Das mit dem "magic" kenne ich auch ... ;-)
 
Am Mittwoch wird es abgeholt... schluck...
das erhöht den Druck.
 

Gestern hab ich noch ein privates U1 gespielt, und ich muss leider zugeben: Ich bin ein Yamaha-Junge. Auch wenn das mit Schubert gar nicht so zusammenzupassen scheint.

Dann hab ich nochmal die Aufnahme von meinem zweiten Favoriten, dem Seiler, angehört und war wieder hin- und hergerissen... mir scheint, das sind geradezu zwei konträre Klavier-Philosophien: hart, klar, präzis, sehnig-federnd das Yamaha, Weich, warm und singend das Seiler...

Aber dieses U1 war echt toll... 3800VB für ein 1977er von privat vielleicht noch ein bisschen zu teuer, oder?
 
Aber dieses U1 war echt toll... 3800VB für ein 1977er von privat vielleicht noch ein bisschen zu teuer, oder?
Definitiv zu viel. Von Privat eher unter 2.000,-. 3-max 3.800 wäre Händlerpreis.

Aaaaaaber: Letztendlich gibt es DEN richtigen Preis nicht. Wenn Du restlos beistert wärst, wäre das zweitrangig.
 
Das U1-Preisniveau ist hier definitiv höher. Ich hab hier bei Händlern keins unter 4100 gesehen, eins sogar für 4800 (1980).
 
So Ihr Lieben,
1. ich bin jetzt vollkommen klavierlos. Meine Kiste wurde abgeholt, und ich musste bitterlich weinen, als die Möbelpacker draußen waren...
2. Morgen ist der große Tag! Der zugleich den Namen dieses Threads obsolet macht. Ich fahre nach Hamburg, und dort wird die Entscheidung fallen.
Eigentlich hatte ich vor, einfach bei Piano Dilger eins seiner ca. zehn U1 auszusuchen, aber dann kam mir - schwuppsdiwupps - noch dieses amerikanische Steini in die Quere: für 3500VB!
http://kleinanzeigen.ebay.de/anzeig...ssional-schwarz,-seidenmatt/280146591-74-9421
Was meint Ihr?
Das guck ich mir morgen an.
Hat jemand einen Tipp für einen Hamburger Klavierbauer zwecks Begutachtung?
Grüße - Christoph
 
Hallo Christoph,

Zwischen einem Hamburger und einem New Yorker Steinway sind halt Welten dazwischen. In Hamburg dürfte es einige Fachkräfte geben, die sich den Hobel anschauen. Frage vielleicht direkt im Steinway Werk nach? Alternativ könnte Dir vielleicht @Drahtkommode einen Tipp geben oder vielleicht sieht sogar zufällig @443hertz wieder mal ins Forum.

LG
Michael
 
Liebe Leute,
nu isses geschafft!
Es ist ein grauimportiertes U1 Bj 81 geworden - ein rattenscharfes Teil mit Tasten wie Messerklingen :-)
War wirklich Liebe auf den ersten Blick, und ich bin total glücklich. Hab mich pro forma noch 3 Stunden durch 50 andere Klavier im Laden gearbeitet, aber eigentlich war es von Anfang an klar. Hat 3300 gekostet, inklusive Transport von HH nach Berlin. Der Kaufthread von @nils1 hatte mich in die dörfliche Klavierhalle geführt:
http://www.klavierfachmarkt.de/Gebrauchte/Klaviere_gebr_/klaviere_gebr_.html

Das private Steinway für 3,5 war natürlich schon vor meinem Besichtigungstermin wech...

Danke Euch allen für Beratung und Support! Das hat großen Spaß gemacht, und auch meine Angehörigen haben immer ganz erstaunt geguckt, wie viel Zuwendung hier aus dem Forum kommt... bin begeistert!

@Pianistenfan_Nr.13 : Wie heißt denn Dein Klavierstimmergenie?
 
Glückwunsch zum Klavier:party:
Ich muss wohl ein bisschen kramen, aber irgendwo in der Tiefe meiner
Schränke liegt noch die Visitenkarte, bis morgen finde ich sie bestimmt.
Mein Klavier ist auch wieder fällig.
 

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