Jörg Demus Benefizkonzert, zugunsten des Ita Wegman Mutter/Kind/Haus Gempen

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Dieses Konzert bildet den Auftakt zur «Konzertreihe Ita Wegman Mutter-Kind-Haus» mit hochkarätigen Musikern.
 
Kulturelle Begegnungen finden hier über Ländergrenzen hinweg statt - auch der aus St. Pölten stammende Pianist Jörg Demus ist Österreicher

Nähere Informationen zu diesem Ereignis sind im Netz verfügbar:
http://www.itawegman-mutterkindhaus.ch/pics/demus_concert.pdf

LG von Rheinkultur
ja ja! aber das Wesentliche dabei, hast Du vergessen!:super:für dies braucht es Voraussetzungen,
nicht jeder österreichische Musiker und Veranstalter erhält das Logo:super:
 
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Prof.Felix Lindenmaier Musikhochschule Basel:

Liebe Freunde,
Sonntag, den 1. Februar 2015, um 17 Uhr spielt im Stadtcasino Basel der inzwischen 86-jährige Pianist Jörg Demus von Beethoven und Schubert je die letzte Sonate sowie Werke von Bach und Mozart (siehe Anhang).

Ich habe Jörg Demus vor 3 Monaten selbst in einem Konzert mit Bach, Schubert, Chopin, Schumann und Franck gehört und war sehr beeindruckt. Es ist ja schon nicht selbstverständlich, dass jemand in diesem Alter noch über eine so perfekte Technik und ein so unfehlbares Gedächtnis verfügt, dass er ein sehr schweres anderthalbstündiges Programm auswendig nicht nur ohne den geringsten Patzer, sondern mit einer absoluten Souveränität spielen kann. Ist dies dann noch ein Musiker von diesem Format, der während Jahrzehnten in allen grossen Sälen der Welt und mit allen bedeutenden Dirigenten konzertiert hat, so kann eine Interpretation entstehen, die in dieser Qualität eben nur dank diesem hohen Alter möglich ist. Es war für alle Hörer ein Geschenk und ein Fest, und ich habe Vergleichbares bisher nur zwei Mal erlebt: mit dem damals über 90-jährigen Pianisten Artur Rubinstein und vor 50 Jahren mit dem greisen Dirigenten Carl Schuricht.

Dass Jörg Demus auch in seinem Auftreten ungewöhnlich bescheiden und menschlich ist und dieses Konzert uneigennützig ohne Honorar einer wohltätigen Einrichtung in unserer Region schenkt, sei nur am Rande erwähnt.

Es wäre schön, wenn die Musikstadt Basel diesen grossen Künstler und Menschen mit einem vollen Saal ehren würde. Ich möchte Euch allen daher nicht nur den Besuch dieses Konzerts – trotz Eurer sicher bereits gut gefüllten Agenda – sehr warm empfehlen, sondern darf Euch vielleicht auch bitten, diesen Anlass überall in Eurem eigenen Menschenkreis aktiv bekannt zu machen, sei dies durch Weiterleitung dieser Mail oder durch Ausdrucken und persönliches Weiterverteilen des angehängten Flyers. Vielen Dank!

Mit lieben Grüssen.

Felix Lindenmaier
:super:
 
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Dieses Konzert bildet den Auftakt zur «Konzertreihe Ita Wegman Mutter-Kind-Haus» mit hochkarätigen Musikern.

Liebe Clavio-Leute,
das oben angekündigte Konzert konnte ich besuchen und möchte deshalb denjenigen, die auch daran interessiert gewesen wären, aber infolge irgendwelcher Umstände – es gab auch dramatische meteorologische an diesem Wochenende! – nicht dabei sein konnten, kurz meinen Eindruck schildern. Denn es stach nach der Meinung aller Anwesenden, mit denen ich gesprochen oder von denen ich nachträglich etwas gehört habe, und das waren sehr viele!, aus dem Riesenangebot an Veranstaltungen mit klassischer Musik durch all das heraus, was ich im folgenden Bericht zu beschreiben versuche.

Der nach 25 Jahren erstmals wieder im Basler Stadtcasino auftretende, inzwischen 86-jährige Doyen der internationalen Klavierwelt liess vom ersten Ton an keinen Zweifel daran aufkommen, dass sich hier ein Ereignis anbahnte, das an den Ausführenden wie an das überaus zahlreich erschienene Publikum hohe Ansprüche stellte. (Wobei es interessant war zu beobachten, dass entgegen allen Klagen über das Desinteresse junger Menschen an klassischer Musik diese in erstaunlich grosser Anzahl vertreten waren und am Schluss sogar die Standing Ovations für den Künstler aus der Generation ihrer Grosseltern anführten ...)
Oft mit geschlossenen Augen und mit einzig dem Klang dienenden Bewegungen seiner Hände, an denen das Alter spurlos vorübergegangen zu sein scheint, spannte Demus den Bogen von der sonnigen Bach-Partita Nr. 1 über die beiden Moll-Fantasien KV 396 und 397 von Mozart bis zum ersten grossen Höhepunkt des Programms, der letzten Beethoven-Klaviersonate op. 111. Was sich da zwischen dem düsteren Beginn des ersten Satzes und der „Jenseitigkeit“ des zweiten ereignete, ist der Inbegriff dessen, was nicht in Worte gefasst werden kann; berichtet werden kann nur, wie die Zuhörer wohl so gut wie ausnahmslos unter dem Eindruck standen, von einem der grössten Meisterwerke der Musikliteratur direkt und persönlich angesprochen zu werden – was dadurch möglich wurde, dass der Interpret sich mit seinem ganzen souveränen Können und seinem ein langes Leben hindurch erworbenen Wissen völlig in den Dienst des Komponisten stellte. Das Gleiche gilt für Schuberts ebenfalls letzte Klaviersonate in B-Dur D 960, die nach der Pause erklang und alle Höhen und Tiefen menschlicher Empfindung in musikalische Beglückung verwandelte.
Mit einem Moment Musical als Zugabe bedankte sich Demus für den von Bravorufen und den schon erwähnten Standing Ovations begleiteten Applaus eines Publikums, das die Erfüllung von Beethovens Wunsch für seine gleichzeitig mit der Sonate op. 111 entstandene Missa Solemnis: „Von Herzen, möge es wieder zu Herzen gehen“ in seltenem Mass hatte erleben können.
 
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