Jbs sucht sich einen KL

Chiarina, was hat Dir denn an den Verlautbarungen des KL numero 2 besonders gefallen, so dass Du es Dir auf Dein Banner schreibst??

Lieber Olli,

na dies hier:

Er meinte, ich "schwebe" über den Tasten, bin zuwenig drin, "greife" zu wenig. Ich soll auch nicht auf den Tasten herumrutschen, und legato spielen. (...)
Ich hab ihn auf Hanon angesprochen, und er meinte, dass man sich auch für das jeweils aktuelle Stück Übungen ausdenken kann, ohne Hanon.

( Mir hat der rumänische Masterstudent auch gefallen, allerdings habe ich hier Dokumente vorliegen, die seine Ansicht BELEGEN, wie Du weißt. )

Ich habe hier auch jede Menge Dokumente vorliegen ...... .

Liebe Grüße

chiarina
 
Ich habe hier auch jede Menge Dokumente vorliegen ...... .

Aber nicht das Entscheidende, in dem nämlich das GREIFEN zentraler und wichtiger Punkt ist, es darüberhinaus BEGRÜNDET wird, und zwar dahingehend, dass es eine Bewegung ist, die wir von Geburt an - vielleicht gar noch eher - bereits KÖNNEN, und daher höchst nutzbar fürs Klavierspielen ist, und seine Vorteile haargenau und präzise in eine durchdachte und zielgerichtete Methode eingepasst sind.

Merkwürdigerweise gab es, als ich die grasping-technique aus den Lectures zitierte und belegte, großes Trara und großes NEIIIIIIIIN, - jedoch wenn der rumänische Masterstudent den Begriff "Greifen" erwähnt, dann ist plötzlich hätschelpätschel und "alle machen es so?" Bedenke, dass Libermann solche Leute AUSGEBILDET hat.

Chiarina, ehrlich gesagt, dass Du das Greifen plötzlich liebreizend toll findest, darüber schaue ich lachend in die Welt.

LG, Olli.
 
Chiarina, ehrlich gesagt, dass Du das Greifen plötzlich liebreizend toll findest, darüber schaue ich lachend in die Welt.

Lieber Olli,

schön, dass der Sonntag für dich so erheiternd beginnt! Ansonsten, ganz ehrlich, kannst du dir aufgrund mangelnder Informationen nicht im Mindesten ein Urteil über meinen Unterricht erlauben, sei er nun gut oder schlecht. Wenn du uralte Beiträge von Rolf oder mir liest, wirst du das "Greifen" durchaus erwähnt finden. Es gibt ein Standardwerk der Klavierdidaktik "Greifen und Begreifen" von http://de.wikipedia.org/wiki/Anna_Hirzel-Langenhan, außerdem wird darüber in jedem Buch der Fachliteratur gesprochen. Allerdings niemals isoliert, sondern immer in einen Gesamtfluss und - ablauf samt Klangvorstellung integriert. Ich weiß nicht, wie du das damals formuliert hattest, aber in meiner Erinnerung, die auch falsch sein kann, hattest du mangels didaktischen und pädagogischen Wissens einiges ungünstig und in falschem Zusammenhang formuliert.

Libermann hat keineswegs damit das Rad neu erfunden, sondern das Greifen war schon immer Bestandteil des Klavierspiels und der Klavierdidaktik.

Liebe Grüße

chiarina
 
schön, dass der Sonntag für dich so erheiternd beginnt!
zu begreifen, dass das greifen schon tief im 19. Jh. als wesentlich beschrieben und gelehrt wurde*), ist halt nicht jedem gegeben - trotzdem scheint der heutige Sonntag heiteres Wetter zu bringen. :-D
schau, chiarina, das schreiben von Horrogeschichtchen war ja schon lange erfunden, aber wenn nun einer unbedingt haben will, dass erst der heilige Schleim-Monster-Lovecroft dies erfunden habe: na dann lass´ ihn doch.

erinnerst sich noch wer an den hochkomischen Fraser-Faden, mit den Affen, die nicht greifen können? :lol: ...nun, schlimmer noch sind die affen, die nicht begreifen können oder wollen... :lol::lol:
_______________
*) ich bin zu sonntäglich faul, hier schon wieder die entsprechenden Chopin-, Liszt-, Busoni- etc. -zitate wiederzukäuen
 
So... Nachdem inzwischen ein paar Tage vergangen sind, bin ich mir gar nicht mehr so sicher über meine Vorentscheidung.
Das Wichtigste ist mir glaub ich erst mal ein schöner Anschlag. Ich vermisse bei Nummer 3 noch konkrete Übungs-Beispiele dazu. Vielleicht sollte ich bei beiden noch eine Stunde machen und konkret danach fragen.
 
Heute war Nummer 4 dran, der letzte, leider in mehrerlei Hinsicht. Ein klassischer Student - aber kein Musikstudent, die oft sehr ernsthaft bei der Sache sind - eher ein laissez-faire Mittelklassestudent.
Das beeindruckendste an ihm ist seine Handgröße. Er wollte mich Yann Thiersen testweise vom Blatt spielen lassen, wozu auch immer. Ich hab dankend abgelehnt. Als Übung hat er erstmal die chromatische Tonleiter vorgeschlagen, hat sich zuerst selber mehrfach beim Erklären des Fingersatzes vertan, und konnte beim zusammen spielen nicht auf mich warten, wenn ich mich vertan habe. Er hat gemeint, ich soll die Finger ausstrecken, damit - und jetzt kommts - man besser leise spielen kann. Nummer 2 hat mir genau das Gegenteil erklärt. Ich hab ihm recht genau erklärt, was ich gern können möchte, und dass ich mir von ihm erwarte, entsprechende Übungen und ev. auch Stücke auszuwählen. Während der ganzen Stunde hatte ich selten den Eindruck, dass er weiß was er tut. Wie auch immer - der wirds nicht. Das schönste heute war, zum ersten Mal auf einem Bösendorfer zu spielen.
 
Sei ihm dankbar, dass er Deine Qual der Wahl nicht noch vergrößert. :-D
 
Sei ihm dankbar, dass er Deine Qual der Wahl nicht noch vergrößert. :-D
Klar, wenn wirklich beide gut sind, dann hab ich ein Luxusproblem :-)
Ich hab am Freitag eine Stunde mit KL2 und nächste Woche dann mit KL3.

Auch wenn KL3 eigentlich mein Favorit ist, glaub ich dass ich anschlagstechnisch viel von KL2 lernen kann. Das würd ich dem KL2 auch ganz gern so sagen, möchte ihn aber nicht vergrämen.

Diese KL sind beide in ihrem Wesen Künstler. Ich bin keiner, also frag ich mal: Wie fühlen Künstler? Verstehen die das rational oder sind die gleich mal gekränkt?

Warum das ganze: Falls ich nach ein paar Wochen/Monaten draufkomme, dass mir bei KL3 etwas fehlt, möchte ich es mir mit KL2 nicht ganz verscherzt haben.
Das ganze hat was von Partnerwahl, auf Eifersüchteleien würd ich aber gern verzichten. Wobei ich doch hoffe, dass die KL da wohl beide drüberstehen.
 
Er hat gemeint, ich soll die Finger ausstrecken, damit - und jetzt kommts - man besser leise spielen kann. Nummer 2 hat mir genau das Gegenteil erklärt.

Nichts läge mir ferner, als diesen - sicherlich tatsächlich schlechten - Lehrer zu verteidigen.

Aber wenn man die Finger zwar nicht "ausstreckt", aber so weit wie möglich in ihrer natürlichen "Nullstellung" (die ist, wie man leicht nachprüfen kann, leicht gekrümmt) läßt, statt sie pauschal zu kleinen "Häkchen" oder "Hämmerchen" zu krümmen, kann man in der Tat besser spielen, da alle überflüssigen Muskelanspannungen weggelassen werden und somit eine feinere Kontrolle möglich ist. Also auch besseres Leisespiel. (Allerdings ist das noch lange nicht das einzige Kriterium, das für Leisespielen bzw. überhaupt "Dynamikkontrolle" wichtig ist.)

Was hat denn Nummer 2 diesbezüglich zu Dir gesagt?? Das würde mich echt mal interessieren!
 
Was hat denn Nummer 2 diesbezüglich zu Dir gesagt?? Das würde mich echt mal interessieren!
Ich versuchs mal:
Bewusst mit der Fingerkuppe die Taste berühren, letztes Fingerglied nicht flach abknicken.
Den Finger während des Anschlags dort lassen wo er ist, und nicht über die Taste zu mir herziehen/-rutschen.
Die Tonleiter ganz gleichmäßig in Rhythmus und Lautstärke spielen. Übung: Daumen und Mittelfinger berühren sich an den Kuppen und formen einen Kreis, für gleichmäßigeres Spiel beim Übergreifen von 3 auf 1.
Sich des Armgewichts bewusst sein und es ausnutzen.
Handgelenk bewegt sich langsam auf/ab um die Phrasierung (?) zu unterstützen.

Die natürliche Handhaltung haben glaub ich schon alle erwähnt, aber Nr. 4 hat mich ermuntert, bei der Tonleiter die Finger bewusst auszustrecken.
 

Also ich würde folgendes empfehlen, da die Qual der Wahl ja scheinbar in eine Art Filigranarbeit abzurutschen droht:

Fingerhaltetechnik lernst du bei Klavierlehrer 3, Klavierlehrer 2 bringt dir bei, wie man leiser spielt. Bei Klavierlehrer 1 nimmst du den Notenunterricht. Und Klavierlehrer 4 paukt mit dir neue Stücke!

Du verletzt oder beleidigst niemanden und gehst insbesondere nicht das Risiko eines blutrünstigen Klavierlehrermassakers in deinem Heimatort ein. Bedenke: Fast jeder gute Klavierlehrer hat für diesen Fall einen Morgenstern im Rucksack, denn das Business ist hart! Wer soll die Sauerei hinterher wieder wegmachen???
 
Naja @nils1, Menschen ticken eben verschieden, und von der Spezies "Klavierlehrer" hab ich bisher nicht so viele getroffen, keine Ahnung wie die ticken :-D
Dass du drüberstehen würdest, das ist mir klar.
 
Lieber jbs,

ich schließe mich nils an - den perfekten Klavierlehrerunterricht gibt es nicht und auch nicht den perfekten Klavierlehrer. Wenn du bei Klavierlehrer 2 anfängst, dir dann unsicher wirst, weil dich mal was stört, dann zu KL3 wechselst und dich - was kommen wird - auch irgendwann was stört, was dann?

Du hast vielleicht Angst, etwas falsch zu machen, aber das Risiko solltest du eingehen. Es gibt keine Absicherung a la "der ist der perfekte KL für mich", sondern es wird auch bei einem sehr guten KL Missverständnisse, Durststrecken und Herausforderungen geben. Du kannst auch aufgrund mangelnder Fachkenntnisse die fachliche Qualifikation nicht ausreichend beurteilen. Aber: frag 10 andere Klavierlehrer und schon hast du wieder mehrere Meinungen. :D

Du hast dich hier informiert und KL2 und KL3 in die engere Wahl genommen. Jetzt entscheide nach deinem Gefühl und zwar nur danach! Bei wem fühlst du dich wohler, bei wem hat sich dein Klavierspiel innerhalb einer Unterrichtsstunde klar verbessert? Vertrau deinem Bauchgefühl. Und dann bleib bei deiner Entscheidung, es sei denn, irgendetwas ganz frappierend Schlechtes träte plötzlich in Erscheinung. Nicht nach ein paar Monaten wechseln, sondern deine Gedanken, Bedenken, Probleme IMMER (!) mit dem Klavierlehrer teilen! Das können wir ab und wir sind sogar sehr froh darüber! Dann wird das eine fruchtbare Zusammenarbeit! Ob nun mit KL2 oder KL3.

Liebe Grüße

chiarina
 
Ich denke ja, Dein KL lernt auch von Dir, Grenzen, Fähigkeiten, Wünsche, Problemlösungen...so wird vielleicht Dir auch der eine KL geben können, was Du jetzt bei dem anderen entdeckt hast. Mach es wie Chiarina empfohlen hat.

Gruß
Manfred
 
Danke @chiariana, ich hab deinen Rat zu Herzen genommen und Nr. 2 abgesagt!
Es wird also die Nr. 3.

lg Josef
 
KL2 war doch der, der im fensterlosen Kellerraum unterrichtet?

Ansonsten herzlichen Glückwunsch nach Salzburg zum erfolgreichen Abschluss des Evaluationsprojektes.

40er
 
Wie muss man sich das vorstellen, haben die irgendwo einen Unterrichtsraum angemietet?

Bin da selbst etwas verwöhnt, da mein Unterricht im Wohnzimmer der KL stattfinden kann.
 

Zurück
Top Bottom