Jahrelang falsch gelernt

  • Ersteller des Themas horsthorst
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Es gibt wirklich KollegInnen, die ERST die Noten mit den Notennamen verknüpfen und DANN soll die richtige Taste dazu gespielt werden. Kann sein, dass Du das eben so gelernt hast. Das ist eben so. Und ja, Du hast recht, HorstHorst, das ist ein Gedankengang mehr und das macht langsam. Aber wie gesagt, einige Kolleginnen schwören darauf und haben gute Erfolge. Man nennt diese Art "Absolutes Lesen" - also Du weißt immer genau den Notennamen - wobei man streng genommen auch noch c1, c2 usw differenzieren müsste.

Aber Du kannst Dich sehr schnell davon lösen, indem Du begreifst, dass das EINE Art ist, das Notenmaterial zu dekodieren. Die zweite Art ergänzt dieses Lesen: Das "Relative Lesen" - das macht Dich schneller. Wahrscheinlich mischst Du das jetzt schon, aber es ist gut, sich beide Systeme mal klar zu machen um sie bewusst ein zu setzen. Relatives Notenlesen geht so: der ERSTE Ton wird absolut gelesen. Der zweite Ton wird in Relation zum ersten gerechnet: 1 Ton hoch, 2 Töne runter usw.
Bei meinen SchülerInnen mache ich das so, dass erst einmal nur die C-Noten "absolute" gelesen werden MÜSSEN! Alle anderen rechnet man dann davon rauf oder runter. Später kommen noch das G (vom G-Schlüssel) und das F (vom F-Schlüssel) dazu. Nach und nach weiß man dann auch irgendwann ALLE Noten flüssig absolut und - wenn es schneller gehen muss, denkt man halt in Intervallen (so der Fachausdruck fürs Rauf und Runter-Rechnen). Das Auge muss halt geschult werden - wie sieht eine Quinte aus, eine Quarte usw. Aber da das ja ein mathematisches System ist, klappt das nach einiger Übung ganz leidlich. Ich hänge mal 2 Tabellen an, eine Tabelle für Absolute AnfängerInnen (mit schwarzen Zwischentönen zum abzählen) und eine, wo nur noch die C-Noten zu sehen sind. Warum ausgerechnet das "C" als Referenz genommen wird? Weil die C-Noten sich aufeinander spiegeln. Drehe die Tabelle einmal auf den Kopf!
Was im übrigen auch vielen nicht so klar ist, ist die Tatsache, dass der Bass-Schlüssel nahtlos an den Violinschlüssel anschließt. Die Basslinien sind einfach nur der "Kellerraum" der oberen Etage...

Das Gemeinsame C liegt somit auf der magischen 11. Linie! Wir Pianisten spielen demnach nicht nach einem 10-Linien-System sondern streng genommen nach einem 11-Linien-System!

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Hallo Viola, Deine Erklärung gefällt mir gut,
Jedoch bei dem Bild stört die "zwölfte" Linie - elf wären genug. ;-)
 
Die BEIDEN Linien in der Mitte sind ja EIGENTLICH nur EINE Linie! Ich hatte das auch mal anders aber so fand ich es dann doch besser. Das impliziert noch eine zweite Information: einmal gehört das C zu den oberen 5 Linien, einmal zu den unteren...
 
Danke schön für Eure guten Hinweise!
Viola, dein System mit dem absoluten Lesen und anschließendem Zählen gefällt mir sehr gut, das werde ich ausprobieren mit der Vermutung, dass sich das in relativ kurzer Zeit verselbständigen wird...
 

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