Intervalle hören lernen

Neben dem Hören mit Referenzen ist es aber besonders wichtig, eine Vorstellung über die Entfernung der beiden Töne und deren Klang zu entwickeln.

Da hilft das Singen wirklich sehr.
Vielleicht mal mit dem Haydn-Kanon "Ein einzig böses Weib" auf Lessing-Worte den Versuch anstellen, unterschiedliche Intervalle differenziert zu betrachten und diese Spannungswerte zu verinnerlichen? Im Gegensatz zu anderen Kanons (z.B. der oft zitierte Intervallkanon) ist das verbundene Tonmaterial nicht nur diatonisch, sondern es kommen bereits alle zwölf verfügbaren Töne vor. Einzelintervalle isoliert hören oder gar mit einem einprägsamen Zitat verbinden wollen - wenig sinnvoll, vor allem dann nicht, wenn es generell noch wenig Erfahrung mit differenzierendem Hinhören gibt.

Bin ich froh, dass ich das nie üben musste.... Das absolute Gehör hat was :-D
Das absolute Gehör hat mitunter nicht nur Vorteile - das merkst Du dann, wenn Du als "Absoluthörer" Transpositions-Aufgaben erledigen musst, z,B. einen Chorsatz eine kleine Terz tiefer musizieren. Da muss man sich in einer klanglichen Umgebung zurecht finden, in der akustischer Eindruck und die auf dem Blatt stehenden Noten als nicht übereinstimmend wahrgenommen werden. Ähnliches berichten professionelle Musiker, deren Tonhöhenempfindung im hohen Lebensalter durch degenerative Veränderungen des alternden Gehörs körperlich unangenehme Begleiterscheinungen mit sich brachte: Gehörtes wurde konstant als zu hoch wahrgenommen.

LG von Rheinkultur
 
Ich hab mit der Gehörbildung bekanntermaßen auch so meine Probleme (wobei ich Intervalle mittlerweile erkenne, spätestens beim Nachsingen):-D. Ich arbeite mit Earmaster 6, was ich für Intervalle (sukzessiv, simultan) hören auch gar nicht schlecht finde. Auch Akkorde mit Umkehrungen kann man damit gut üben. Für Melodiediktate halte ich dieses Programm für völlig ungeeignet. :-|

Am besten übt es sich sowieso mit einem Partner und Klavier, ist einfach so. Eine Liste mit Liedanfängen solltest du dir auch anlegen, am besten mit Lieder, deren Anfang du in und auswendig kennst.:-)
 
Danke für die Antworten

Im Dezember spiele ich 2 Jahre. Im Aufgaben Heft stand als Aufgabe Intervalle hören... wie ich lernen soll hat sie nicht gesagt habe es auch erst Zuhause gesehen und mich gewundert:lol:
 
@LankaDivore Vielleicht hast Du ja noch Zugriff auf einer CD von Schott Computerkolleg Musik Gehörbildung?
Das ist eine wirklich hervorragende CD, schön progressiv aufgebaut.

@Rheinkultur Danke für den Tipp - ich werde ihn an meine Gesangslehrerin weiter geben :super:
 
@Ludwig, versteh ich nicht, wo soll ich die CD herbekommen?
 
@Ludwig, versteh ich nicht, wo soll ich die CD herbekommen?
Vielleicht hat die einer Deiner Lehrer - oder Du findest sie in einer Bibliothek.
Mit ein wenig Basteln kriegst Du sie auch zum Laufen (ist von '99). Solltest Du eine finden, kann ich Dir erklären wie ich das geschafft habe :super:

Das Melodiediktat ist von der Bedienung ein wenig fizzlig aber eigentlich reichts auch aus mit Notenblock und Stift zu üben und am Ende mit dem Programm zu vergleichen

Meiner Meinung nach ein nettes Tool zur Ergänzung zum Unterricht.
 
So ganz kann ich deine @Rastaman Position nicht nachvollziehen. Schließlich geht beim horizontalen Hören um das Fortschreiten in Intervallen. Hier sind nach meiner Erfahrung als Lehrer für kleine Kinder besonders Sekunden und Terzen wichtig, zumal sich aus den Terzen wundersamerweise Dreiklänge und Septakkorde aufbauen, die dann als Gerüst für einen Großteil der leichten Literatur dienen.

Dabei geht es zwar erst mal darum, Dur und Moll zu hören (was quasi alle Kinder erstaunlich gut können), aber auch zu schauen, was der Unterschied zwischen beiden in "technischer" Hinsicht ist. Daraus lässt sich eine Menge erschließen, wie auch die Parallel-Verwandtschaft. Und Es ist immer gut, wenn Kinder Anweisungen wie "Quarte rauf, Quinte runter" auf der Tastatur umsetzen können. Ob sie diese Intervalle dann auch blind hören können, ist dann allerdings erst mal nicht so wichtig, das gebe ich zu.

Aber seit wann klingt das gleiche Intervall auf verschiedenen Tonstufen unterschiedlich??
 
Interessieren würde mich, wie @Rastaman Melodiediktate übt und sich darauf vorbereitet hat.
 

@Rastaman hmmm, gut, der Zusammenhang ist halt anders, aber bleibt ne Quinte.

Sorry, bin halt ein Muwi... :lol:
 
hm...,
vielleicht seit 2.000 Jahren?

Machst du einfachen Test:
====================
1. singst du c-d-e-f-g--c (am Schluß eine reine Quinte abwärts)
2. singst du h-c-d-e-f--b (am Schluß eine reine! Quinte abwärts)

Wenn sich das gleich anfühlt, nehme ich alles zurück und behaupte das Gegenteil. ;-)
Das verstehe ich jetzt nicht ganz.
Intervalle sind doch immer relativ und natürlich klingt dann jede Quinte anders, je nach dem von welchem Grundton man startet. Aber wenn ich mir jetzt g--c und f--b vorsingen würde ist es doch das gleiche Intervall. Darum geht es doch beim Intervalle hören oder?
 
...und schließlich geht es beim Hören von Intervallen ja gerade NICHT darum, was man vielleicht aus dem Zusammenhang "fühlt"! ;-)
 
Das ist letztlich ein weites Feld. Theorie ist ja kein Selbstzweck sondern ein Werkzeug zur Erkenntnis. Ich denke, so grundlegende Begriffe wie Intervalle gehören dann einfach dazu.
 
Sag an rasta, wo trifft man auf jene fremdartige Spezies Antielite?:bye:
Vielleicht bist ja um die Ecke, für ne marie wirds dann auch reichen:-D

LG lustknabe
 

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