Im Schatten von Chopin, Debussy und Ravel

Stilblüte

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Was sind eure Lieblingskompositionen (französischer?) Komponisten aus Romantik und vor allem Impressionismus im weiteren Sinne? Wie sieht es aus mit Franck, Poulenc, Francaix, Saint-Saens (mir ist schon klar, dass die nicht alle impressionistisch sind, aber... :super:) Es können natürlich auch noch weniger bekannte Komponisten genannt werden.
Besonders interessieren mich eure liebsten Klavier-Solo-Werke. Ich bin sicher, dass es da noch einige Schätze zu entdecken gibt. Wenn jemand ein schönes impressionistisches Werk eines Nicht-Franzosen einfällt, ist es auch willkommen.
 
von Faure gibt es sehr schöne Nocturnes (die alles andere als einfach sind)
von Saint-Saens sind einige der Etüden klasse (die Konzerte sind sowieso spitze)
Bizet hat eine hübsche Solofassung von Saint-Saens´ 2. Konzert geliefert und die chromatischen Variationen

so mal als Anfang :-)
 
besonders der Choral ist schön (!!)
 
Emmanuel Chabrier Bourre fantasque und Habanera
 
Eine Fundgrube ist auch das Werk von Charles Koechlin. Vorwiegend impressionistisch schrieb er in seinen mittleren Jahren. Herausragend finde ich die Zyklen "Paysages et marines", op. 63 und die 12 Esquisses op. 41.

LG, Mick

EDIT: Da war @rolf schneller ...
 
Franck: die drei Zyklen: Prélude, Chorale et Fuge - Prélude, Aria et Final - Prélude, Fugue et Variation op.18, letzteres eigentlich für Orgel, gibt's aber in einer kongenialen Klavierbearbeitung von fremder Hand

1 x Fauré rauf und runter: die Préludes, Impromptus, Barcarolles und Nocturnes. Neben Debussy und Ravel (der Faurés Schüler war) eine ganz eigenständige Musik, harmonisch oft ganz rätselhaft in der Kombination von sehr eigenwilliger Funktionsharmonik, Modalität und Chromatik.

Chabrier: vor allem die "Pièces pittoresques", die im Tonfall viel von Debussy, Ravel und Poulenc vorwegnehmen

Roussel, ein Schola cantorum-/d'Indy-Schüler, auch ganz eigenständig: die "Rustiques" op.5, die Suite fis-Moll op.14, die Sonatine op.16

Dukas: "Variations, interlude et final sur un thème de Rameau" - ein Schwergewicht
 

Ganz toll: Theodor Dubois! Oder Gabriel Pierne? Wie wäre es mit Louis Theodore Gouvy?
 
Oder mal ein Dame: Da würde ich Lili Boulanger vorschlagen.
 
Vielen Dank schonmal! Einige der genannten kenne ich schon. Bei Franck graut es mir vor der Fuge (weil es mir vor jeder Fuge graut), Boulanger hat leider fast nichts für Soloklavier geschrieben, und das was sie geschrieben hat hat mir nicht so gefallen. Dafür gibt es zwei ganz zauberhafte kleine Stücke für Geige + Klavierk die @mick eine gute Zugabe abgeben. Ich habe die mal gespielt und war da so traurig, dass es nicht mehr von ihr gibt.

Die anderen Sachen werde ich mir mal zu Gemüte führen - ihr habt ja ganz schön viele Lieblingsstücke, grins. Ich bin besonders auf den Messiaen gespannt, das ist nämlich eh ein Komponist, der mich interessiert.
 
Ich bin besonders auf den Messiaen gespannt, das ist nämlich eh ein Komponist, der mich interessiert.

Die Préludes sind allerdings noch sehr an Debussy orientiert; der typische "Messiaen-Stil" ist darin noch nicht zu finden.

Ich habe vor kurzem ein paar Sätze aus den "Vingt regards sur l’enfant-Jésus" gespielt - die sind für Messiaen viel charakteristischer. Mit Impressionismus haben die natürlich nichts mehr zu tun, aber das ist eine atemberaubend gute Musik!

LG, Mick
 
Die Préludes sind allerdings noch sehr an Debussy orientiert; der typische "Messiaen-Stil" ist darin noch nicht zu finden.

Ich habe vor kurzem ein paar Sätze aus den "Vingt regards sur l’enfant-Jésus" gespielt - die sind für Messiaen viel charakteristischer. Mit Impressionismus haben die natürlich nichts mehr zu tun, aber das ist eine atemberaubend gute Musik!

LG, Mick
Das geht ja über zwei Stunden. Kannst du speziell was empfehlen. Geht auch ein 85er Flügel?
 
Das geht ja über zwei Stunden. Kannst du speziell was empfehlen. Geht auch ein 85er Flügel?

Hört ein 85er-Flügel im Bass bei C' auf? Dann dürften viele Stücke nicht gehen, weil Messiaen die extremen Lagen des Instruments voll ausnutzt. Außerdem sind einige Sätze ohne mittleres Pedal nicht vernünftig hinzubekommen - das wird an einem historischen Instrument wohl auch fehlen.

Empfehlen kann man alle Stücke aus dem Zyklus, da ist eins schöner als das andere. Manche sind allerdings sehr schwierig (z.B. "Par lui tout a été fait" oder "Regard de l'Esprit de joie"). Ich habe "Regard de L'étoile", "Regard de la Vierge" und "Noël" gespielt, wobei ich "Noël" auch ziemlich schwierig fand. Die ersten fünf Sätze sind aber auf jeden Fall machbar. Teilweise mühsam zu lesen, aber ohne größere technische Schwierigkeiten.

LG, Mick
 
Zuletzt bearbeitet:
Hört ein 85er-Flügel im Bass bei C' auf? Dann dürften viele Stücke nicht gehen, weil Messiaen die extremen Lagen des Instruments voll ausnutzt.

Empfehlen kann man alle Stücke aus dem Zyklus, da ist eins schöner als das andere. Manche sind allerdings sehr schwierig (z.B. "Par lui tout a été fait" oder "Regard de l'Esprit de joie"). Ich habe "Regard de L'étoile", "Regard de la Vierge" und "Noël" gespielt, wobei ich "Noël" auch sehr schwierig fand. Die ersten fünf Sätze sind auf jeden Fall machbar. Teilweise mühsam zu lesen, aber ohne größere technische Schwierigkeiten.

LG, Mick
Danke, der ist nur oben um drei Töne eingeschränkt. Wäre also machbar? Erstmal nur zum Antesten1
 
Hauptsächlich aufgrund seiner geistlichen Werke bekannt ist Vierne, der allerdings auch sehr schöne Klaviermusik geschrieben hat, z.B.:



Liebe Grüße,

Daniel

P.S. Dass ich ein großer Dutilleux-Fan bin weißt du ja bereits, und brauche ich hier nicht nochmal gesondert zu erwähnen (und da ich es schon getan habe: Sehr hübsch sind, neben seiner tollen Sonate, das Stückchen "Blackbird" sowie "Au gres de ondes")
P.P.S. Francaix hast du ja schon erwähnt, ihn schätze ich auch sehr.
 

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