Flügel Blüthner Aliquot Bj. 1887 Reparaturdoku

Naja ein Eisgeschäft bei dem du alle Eise (oder was ist denn da eigentlich die Mehrzahl?) herschenkst, würde sich nicht lang halten. Schuster bleib bei Deinem Leisten :-D:-D:-DPS: das Geschäftsmodell gefällt mir.. als Kunden. Krieg ich auch eins :rauchen:
 
Hallo Michael,

ein wirklich tolles Video aus Deiner Werkstatt! Ein besseres Stück als Debussys L`isle joyeuse hätte als Abschluss nicht gewählt werden können weil Sesam bestimmt Freudentänze aufführen wird, wenn der Flügel wieder bei ihm ist, nachdem der Meister in unter seinen Händen hatte;-).

Boah, das ist soooo unfair:cry2:! Ich will auch ein Eis:-(:-D:bye:!
 
Ohhhhh, schon vorbei! Der Tag war so schön. Und wie es schöne Tage so an sich haben, vergehen sie wie im Fluge! Der arme Michael musste sich anhören, wie ich Stunde um Stunde auf dem wunderbarsten aller wunderbaren Flügel gespielt habe, gespielt habe und gespielt habe. Und dass ich das so frei und unbeklommen tun konnte, hat was mit der Qualität des neuen alten Blüthis zu tun. Ich habe darüber einfach vergessen, dass ich nur im stillen Kämmerlein spielen kann. Der Klang ist so schön, dass ich da an nix mehr anderes denke.
Im Salon ist es akustisch zwar etwas trockener als daheim, aber ich bin mit dem Ergebnis hochzufrieden. Als ich mich für die Neubesaitung entschieden habe, war zwar frohen Mutes, aber trotzdem etwas bekümmert, dass sich der Klangcharakter nicht verändert. Das Ergebnis ist jetzt umso umwerfender, weil eben das Schöne noch schöner geworden ist unter Beibehaltung der ursprünglichen Merkmale: singend, geformt, warm, präsent, glockig, farbig. Also das genaue Gegenteil von einem neutralen Klang :-)
Ich kannte ja schon die Aufnahmen der Doku, war aber trotzdem so gespannt auf das Live-Erleben. Die Vorfreude wurde kein bißchen enttäuscht, im Gegenteil!!
Was ich nicht erwartet hätte, dass zwei Monate am Digi genügen, um die Finger etwas tröge zu machen in Sachen Klanggestaltung. Sofern mir das überhaupt gelingt... mit nem Flügel geht das besser. Mir selbst hab ich das empirisch bestätigt.

Und das allerwichtigste jetzt:
Danke Micha, für diese tolle Arbeit!! Auch auf die Gefahr hin, dass jemand meinen könnte, ich würde für diese öffentliche Lobpreisung bezahlt ... das noch: ich liebe meinen Flügel so sehr, wie man eine Sache halt lieben kann und ich bin sonst wie froh, dass ich ihn dir amvertrauen kann :-) Hast du gut gemacht!

LG, Sesam
 
Hiermit trete ich von meiner energischen Forderung nach einem Eis zurück, auch wenn das Bild zu verlockend ist. Ich habe nämlich den unverzeihlichen Fehler gemacht, trotz besseren Wissens Sesam als ein männliches Clavio-Mitglied zu assoziieren:-(. Ich bitte vielmals um Entschuldigung.
 
Was ich nicht erwartet hätte, dass zwei Monate am Digi genügen, um die Finger etwas tröge zu machen in Sachen Klanggestaltung. Sofern mir das überhaupt gelingt... mit nem Flügel geht das besser. Mir selbst hab ich das empirisch bestätigt.

Ich kenne das zur Genüge. Ich kann immer nur gelegentlich stundenweise am Flügel spielen... und auch wenn ich ein wirklich gutes Digi habe, das Verhalten des Flügels ist total anders. Irgendwie dröhnen dann Dinge, die leise sein sollen, und andere Teile sind zu leise... was natürlich auch mit der anderen Schallabstrahlung zu tun haben kann, man hört ander(e)s wenn man direkt am Instrument sitzt verglichen mit "nebenan".
 
Hiermit trete ich von meiner energischen Forderung nach einem Eis zurück, auch wenn das Bild zu verlockend ist. Ich habe nämlich den unverzeihlichen Fehler gemacht, trotz besseren Wissens Sesam als ein männliches Clavio-Mitglied zu assoziieren:-(. Ich bitte vielmals um Entschuldigung.

Och, das ist doch nicht schlimm. Wie wir hier an anderer Stelle schon festgestellt haben, hat es mit der Identität im Forum so seine Tücken :geheim:

LG, Sesam
 
Auch auf die Gefahr hin, dass jemand meinen könnte, ich würde für diese öffentliche Lobpreisung bezahlt ...

Hat keinen Zweck, das abstreiten zu wollen. Wir alle haben das Eis gesehen. ;-)

Schön, zu sehen, wie sich wieder mal jemand an seinem Instrument und über Michas Arbeit freut. Ich freue mich da immer gleich mit :-)

Bleibt noch, Dir und Deinem Blüthner eine gute Heimreise zu wünschen :-)

Liebe Grüße
Gernot
 
Danke Gernot für die guten Wünsche! Wenn das hier nicht bald vorwärts geht, ist der Flügel vor mir daheim. Und der kommt erst ca. Mitte/Ende September. Die Zugverbindung München-Hohenems ist zum Weinen. Ich habe fast zwei Bücher ausgelesen.

Das Eis war der krönende Abschluss einer super Woche. Erst in Bad Reichenhall als Hörer bei den Kursen der Summer School der Musikhochschule München und heute beim eigenen Flügel. Meine ganz persönliche Pianomania!

LG, Sesam
 
Die Basssaiten werden gar nicht gedreht, weil sie auf gedrehten Kern gesponnen wurden. Das geht natürlich nicht, wenn der Kern beim spinnen nicht gedreht ist. Das kommt immer auf die Spinnmaschine drauf an.

Hallo,

nachdem schon niemand meine gesammelten PianoNews-Hefte geschenkt haben wollte (siehe https://www.clavio.de/klavierforum/...ent-ab-2000-zu-verschenken.19185/#post-364367 ) :-(

kann ich mich hier vielleicht etwas einbringen:

Ich habe bis vor Kurzem die Heller-Bass-Saiten auch nicht gedreht und keinerlei Probleme damit. Aufgrund einer Diskussion bei uns in der Werkstatt hatte ich den Kollegen Heller jedoch um ein offizielles Hersteller-Statement gebeten, von dem ich denke, dass es zumindest kennenswert ist und erlaube mir, es hier wiederzugeben (Mail vom 02/14):



Guten Morgen Thilo!

Unsere Spinnmaschine haben eine starre Achse ... also verdreht sich unser Kerndraht nicht.
Ich stehe den Spinnmaschinen mit zwei Motoren (ohne starre Achse ) sehr kritisch gegenüber ... diese absichtliche Verwindung des Stahlkernes durch Computereingriff halte ich für ungenau ( wg. verschieden lange Saiten etc. ).

Wir empfehlen daher 1 1/2 bis 2 volle Umdrehungen nach rechts zu drehen (bei einfach umsponnenen Saiten) .... bei doppelt umsponnenen Saiten nur max. 1/2 Umdrehung ( da das Untergespinnst in Gegenrichtung gedreht ist ).
Das Stahlende an der Öse sollte immer nach unten schauen nach der Installation.

Ich bin aber sicher, dass auch ohne Drehen der Saite ( du bist bestes Beispiel ) keine Nachteile entstehen, da unsere Saiten sehr sorgfältig hergestellt werden und die Stahlenden geklopft sind, so dass das Kupfer einen perfekten Halt an den Enden hat.


Ich hoffe das war verständlich erklärt ......


Beste Grüße
Gregor
___________________________________________________________________________________________________
Hellerbass
Ringstr. 4
74927 Eschelbronn
Deutschland



Soweit also das offizielle Statement.

Meine Erfahrung ist:
Ein Heller-Bass klingt und hält gedreht wir ungedreht gleichermaßen.:super:
Der Hersteller empfiehlt jedoch das Drehen, also drehe ich nun.


Liebe Grüße aus dem Odenwald,

Thilo

Der Klavierladen

info@klavierladen.de
www.klavierladen.de
 

Hallo Thilo,

Danke für Deinen Beitrag und Hinweis!
Ok - so habe ich mich mit der Spinnmaschine von Heller geirrt und werde trotz Empfehlung seine Saiten zukünftig trotzdem nicht mehr als maximal eine halbe Drehung eindrehen. Da bin ich stur :-D

Ne ich erklärs gerne warum ich da stur bin.
1. Ich verwende seit es Heller gibt seine Saiten und hatte noch nie Klangprobleme - höchstens Auslastungsprobleme für Wiener Markeninstrumente, wenn ich nicht explizit darauf poche solch Saiten im oberen Grenzbereich zu erhalten klingt das Ganze mau.
2. Mir ist der Klang in diesem ungedrehten Zustand sehr sympatisch. Ich kenne übrigens auch den Klang der eingedrehten neuen Saiten und mag ihn nicht auf alten Klavieren. Ungedreht klingt das Ganze irgendwie wärmer, runder, weniger expressiv.
3. Warum sollte ich die Saiten vorzeitig belasten? Belasten im Sinne von unnötigem Zerren durch Verwindung am Material.
4. Wenn die Saiten sagen wir nach 30 oder 50, 70 Jahren nicht mehr so toll klingen oder zu sirren beginnen, dann hat man noch Spielraum indem man sie genau dann einmal eindreht. Nichts ist blöder, als wenn das dann nicht mehr geht, weil schon extrem Drall drauf ist.

Bei Konzertflügel an denen mehr gehackt statt gespielt wird und wenn sie zudem ziemlich jung sind, drehe ich die Saiten auch ein. Wobei es gibt Pianisten, die könnten mit diesen Hämmern auf Befehl alleine durch ihren Anschlag Saiten sofort zum brechen bringen. Eine nicht eingedrehte Saite würde vielleicht nur scheppern hinterher und die könnte man auch nicht mehr wirklich eindrehen - müsste also ebenso getauscht werden. ;-)

LG
Michael
 
Für Fragen warum ich so und nicht anderes arbeitete, habe ich ein offenes Ohr.

Frag mich warum die die alten Wirbel verwendet wurden, kost doch nur unnötige Arbeitszeit welche vom Materialpreis nicht groß überschritten würde? Gut - Baßbezug ist natürlich materialmäßig ne ziemliche Kostenfreage, aber auch hier hätt ich für einen neuen Hellerbaß plädiert.Was die Filzfrage anbelangt...ja gut, hab auch schon Blüthner mit rotem Filz (Made in GDR) gesehen - ist ja jetzt kein historisches Instrument wo die Filzfarbe identisch sein muß (wobei ich auch ein Freund identischer Filzfarbe bin), wichtig ist jha in der Hinsicht daß die Teile ihre Funktion erfüllen, egal in welcher Farbe.

Viele Grüße

Styx
 
Frag mich warum die die alten Wirbel verwendet wurden, kost doch nur unnötige Arbeitszeit welche vom Materialpreis nicht groß überschritten würde? Gut - Baßbezug ist natürlich materialmäßig ne ziemliche Kostenfreage, aber auch hier hätt ich für einen neuen Hellerbaß plädiert.Was die Filzfrage anbelangt...ja gut, hab auch schon Blüthner mit rotem Filz (Made in GDR) gesehen - ist ja jetzt kein historisches Instrument wo die Filzfarbe identisch sein muß (wobei ich auch ein Freund identischer Filzfarbe bin), wichtig ist jha in der Hinsicht daß die Teile ihre Funktion erfüllen, egal in welcher Farbe.

Viele Grüße

Styx
Das mit der Arbeitszeit stimmt, aber ich war angewiesen soviel wie möglich von den Originalteilen zu erhalten, und es ist mir gelungen.
Das ist übrigens ein Heller-Bass, und zwar mit Paulello Kerndraht.

:-)

LG
Michael
 
Das mit der Arbeitszeit stimmt, aber ich war angewiesen soviel wie möglich von den Originalteilen zu erhalten,

Ausgerechnet Wirbel? Ja, wenn des ja nun handgeschmiedete Goldflachkopfwirbel wären..des tät ich ja verstehen - aber des Teil hatte einfach nur die ganz stinknormalen Blaukopfwirbel wie es sie genau so heut noch von Biene gibt - nun ja, die alten Wirbel werden sicher noch recht gut gewesen sein in der Haltung, aber neue Wirbel hätten dem Flügel sicherlich nicht geschadet. Originalteile hin oder her, wenn ich ein Instrument beziehe - nur mit neuen Wirbeln, auch wenn die alten noch halten. Aber den Streß der Fummelei tue ich mir nicht an. ;-)

Viele Grüße

Styx
 
Ausgerechnet Wirbel? Ja, wenn des ja nun handgeschmiedete Goldflachkopfwirbel wären..des tät ich ja verstehen - aber des Teil hatte einfach nur die ganz stinknormalen Blaukopfwirbel wie es sie genau so heut noch von Biene gibt - nun ja, die alten Wirbel werden sicher noch recht gut gewesen sein in der Haltung, aber neue Wirbel hätten dem Flügel sicherlich nicht geschadet. Originalteile hin oder her, wenn ich ein Instrument beziehe - nur mit neuen Wirbeln, auch wenn die alten noch halten. Aber den Streß der Fummelei tue ich mir nicht an. ;-)

Viele Grüße

Styx
Hihi - ja das war Gefummel^^
Ich habe so auch zum ersten Mal bezogen. Die sind aber schon anders als die modernen Stimmnägel.. Guck sie Dir an, da gibts dazu auch ein Video. ...und ne Menge Text dazu im Thread. ;-)

LG
Michael
 
Könnt Ihr einem Ahnungslosen evtl. sagen, warum alte Wirbel eine Fummelei sind? Ich würde denken, dass es vom Arbeitsaufwand (Wirbel raus, Wirbel rein) völlig egal ist.
 

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