Fingersatz von fremden Ländern und Menschen

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katjasofia

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Hallo,

da ich erst in 2 Wochen wieder Klavierstunde habe und mit dem Stück heute anfangen möchte, stelle ich ausnahmsweise mal hier eine Frage zum Fingersatz.

Mir ist nicht klar, ob ich die Triolen komplett mit der linken Hand spielen soll, oder ob ich nur die ersten beiden Noten mit links spiele und die 3. mit rechts.
http://www.klavier-noten.com/schumann/Von fremden Laendern und Menschen.pdf

Sollte es dazu keine eindeutige Antwort geben, warte ich bis zur Klavierstunde und was meine Lehrerin sagt.

Und dann habe ich noch ein logisches Problem: wenn das im 2-Viertel-Takt ist, und ich spiele den 3. Triolenteil mit rechts, dann habe ich doch in der rechten keine 2/4 mehr sondern mehr?.....:konfus:..ich weiß ja, das stimmt nicht, aber kann das evtl. eine milde Seele erklären?

Vielen Dank
Katja
 
Hallo Katja,

also ich spiele es so, wie's da steht - das dritte Triolenachtel jeweils mit rechts. Hab ich bei meinem KL vor ca. 40 Jahren mal so gelernt.

Mit links - hm, man müsste probieren, ob man das durchgängig hinbekommt. Könnte sein, dass es tatsächlich geht. Die Triolen gehören ja zusammen, und die Verteilung auf zwei Hände steht dem eigentlich entgegen. Andererseits: Die linke Hand alleine müsste sich sehr viel bewegen und mit Daumenübersatz arbeiten. Das ist für die Gleichmäßigkeit der Triolen ebenfalls nicht optimal.

Vielleicht ist das Verteilen auf zwei Hände einfach der bessere Kompromiss. Der rechte Daumen muss halt vorsichtig sein und sich in die ersten beiden Triolenachtel der linken Hand einfügen. Eigentlich kriegt man das gut hin. Vielleicht können die KL hier besser erläutern, warum die Triolen nicht komplett links notiert sind.

Zur zweiten Frage: Du hast drei Stimmen. Die obere, die anfangs aus zwei Vierteln je Takt besteht, die mittlere - das sind die beiden Achtel-Triolen je Takt, und die Unterstimme aus einer Folge von Achtelnoten und Achtelpausen. In jeder Stimme kannst Du den 2/4-Takt auszählen und es geht immer auf. Sie erklingt parallel zum letzten Drittel der Viertelnote aus der Obestimme.

Kannst Du mir noch folgen!?

Ciao
- Karsten
 
Ich spiel die 3. mit rechts.
 
Danke Karsten, ja, ich kann Dir folgen, wenn ich mir das GENAU angucke und Genau auseinanderfrickele und mich ganz doll konzentriere, verstehe ich das....ich hatte wieder Stimmen mti Händen verwechselt :-)

Zum Fingersatz: Ja, genau diese Gedanken habe ich mir auch gemacht....eben weil die Triolen ja zusammengehören und ich das komisch finde, die aufzuteilen, aber es halt auch nicht gleichmäßiger wird, wenn man nur auf der linken bleibt...
 
Mir ist nicht klar, ob ich die Triolen komplett mit der linken Hand spielen soll, oder ob ich nur die ersten beiden Noten mit links spiele und die 3. mit rechts.
das mittlere Triolenachtel mit dem linken, das jeweils dritte Triolenachtel mit dem rechten Daumen; anders geht es nicht (!) Das merkst du spätestens im 5.-6. Takt, wo es mit der linken Hand allein gar zu akrobatisch werden würde ;-)
(zu schweigen von Takt 14)

man lernt an diesem Stück, dass die Daumen nicht plump sein müssen :-)
 
:-D...deswegen hoffte ich ja noch leise auf die Möglichkeit komplette Triole mit links...ich ahne jetzt schon, wie mein rechter Daumen da erstmal reinknallen wird und ich dann auch die obere Stimme deswegen auch nicht mehr rausarbeiten kann....:party:

Junge Junge, so im hohen Alter ist das alles echt eine Herausforderung...:-(
 
Man nennt mich auch "Killerthumb"! :-D
Nee, wenn ich das von Anfang an weiß und gleich drauf achte, geht es sicher....
 
Ich habe da auch eine Frage, auch wenn der Fred schon uralt ist, das Stück ist es ja auch. :D
Ich habe das Stück frei erhältlich gefunden und traue mich deshalb, eine Scan davon hier reinzustellen. Mit Bleistift habe ich den Fingersatz, wie er schon oben stand, auf alle Takte vervollständigt.

Mir sind aber ein paar Dinge nicht klar:
1.
2.Takt, fis auf e und dann d
Da steht 45 und ein Bogen oben drüber. Ich spiele also das fis mit 4 (Ringfinger) und dann das e mit 5 (kl. F.), das d dann mit 3 (Mittelfinger).
Das finde ich umständlich. Warum spielt man das fis nicht mit 5, dann das e mit 4 und d mit 3? Oder verstehe ich da den Bogen falsch oder was auch immer?

2.
14. Takt: g auf a, h und c
Weshalb wieder g mit 4, a mit 3, h mit 5 und c mit 3.

3.
Liege ich bei der Fingernummerierung richtig mit folgender Annahme:
Rechte Hande.
1 Daumen bis 5 kl. Finger

Linke Hand.
1 Daumen bis 5 kl. Finger

Danke euch.
Oli

Sofern jemand Lust und Laune hat, darf er auch das Blatt neu nummerieren, sofern da nur Nonsens oben steht. ;)

Von fremden Menschen und Ländern Fingersatz.png
 
Die beiden Zahlen unter dem Bogen bedeuten, dass du einen stummen Fingerwechsel machen musst.
Du wechselst also den Finger, ohne dabei die Taste loszulassen.
 
Okay, verstehe.
Takt 18 z.B.
fis mit 4 halten, 5 drauflegen und dann das e mit 4 und das d mit 3 spielen?

Warum kann man nichtgleich das fis mit 5 spielen, weshalb ist der stille Wechsel besser?
 

3.
Liege ich bei der Fingernummerierung richtig mit folgender Annahme:
Rechte Hande.
1 Daumen bis 5 kl. Finger

Linke Hand.
1 Daumen bis 5 kl. Finger
Ja.

Okay, verstehe.
Takt 18 z.B.
fis mit 4 halten, 5 drauflegen und dann das e mit 4 und das d mit 3 spielen?
Genau.

Warum kann man nichtgleich das fis mit 5 spielen, weshalb ist der stille Wechsel besser?
So klingt es vermutlich ohne Pedal flüssiger.
Dazu dürfen sich aber gerne noch andere Nutzer äußern.
 
Okay, verstehe.
Takt 18 z.B.
fis mit 4 halten, 5 drauflegen und dann das e mit 4 und das d mit 3 spielen?

Warum kann man nichtgleich das fis mit 5 spielen, weshalb ist der stille Wechsel besser?

Mit der 5 hast du doch gerade das g gespielt, dann sofort das fis klappt dann nur non-legato (oder man ist schnell wie der Flash).

Auch wenn man da eh auf dem Pedal draufsteht (ich meine im Urtext stehen Pedalbezeichnungen von Schumann) sollte man erst immer versuchen, ohne Pedal legato zu spielen.
 
toll, kann ich eh alles schon (nach 20Jahren Absenz am Klangkörper) und ohne Lehrer. ABER nächsten Mittwoch gibts Input, viiiiel Input. Habe mir einen sehr guten und renomierten KL und Pianisten geangelt, der sich bereit erklärte, mir dann wöchentlich die "Flausen" auszutreiben. Vitamin B war hilfreich. Bin gespannt, wie lange er durchhält.:musik:

Danke für die Tipps.

OLI
 
Um Legatospiel überhaupt erst mal zu lernen?
Legato ist aber ein klangliches Phänomen. Legatospiel lernt man, indem man lernt, Legato zu hören. Das oft zwanghafte "Fingerlegato" führt nicht selten dazu, dass man glaubt, es sei legato, weil es sich eben so anfühlt. Das klangliche Ergebnis stimmt aber mit dieser Vorstellung oft auf groteske Weise nicht überein.

Kenne leider genügend Anfänger die vom ersten Tag an auf dem Pedal stehen.
Ich kenne vor allem Fortgeschrittene, die beinahe alles - ob nötig oder nicht - mit einem Legato-Fingersatz spielen und trotzdem weit davon entfernt sind, ein schönes Legato zu spielen.

Ich bin nicht grundsätzlich gegen stumme Wechsel, aber hier finde ich die unnötig. Ein besserer Fingersatz wäre (vom Beginn) 2 5 4 5 4. Wobei man 4 5 mit den Fingern binden kann, aber nicht unbedingt muss. 2 5 5 etc. ist nicht so gut, weil man dann vor der schwersten Note der Phrase das Armgewicht aufheben muss, was zu einer unnatürlichen Bewegung führt - mit der Gefahr, dass der Daumen zu viel Gewicht abbekommt.
 
Ich hätte zu diesem Stück auch noch eine Frage, möchte aber ungern einen neuen Faden aufmachen.

Ich habe mal gehört, dass manche Pianisten die Wiederholungen in diesem Stück dazu nutzen, den Fokus auf die andere Hand zu lenken. Was haltet ihr davon?
 
Ich kenne vor allem Fortgeschrittene, die beinahe alles - ob nötig oder nicht - mit einem Legato-Fingersatz spielen und trotzdem weit davon entfernt sind, ein schönes Legato zu spielen.
Du hattest Dich ja kürzlich bei meiner Frage zum Schubert 90/3 auch schon so ähnlich geäußert – dass ein Fingerlegato (mit entsprechendem Fingersatz) quasi überbewertet wird und der Legatoeindruck auch von der Phrasierung abhängt. Aber genau das hier zeigt m. E. die Schwierigkeit:
vor der schwersten Note der Phrase das Armgewicht aufheben muss
Das Armgewicht ist m. E. genau die Schwierigkeit. Wenn man sich mit einem Legato-Fingersatz von Note zu Note hangelt, muss man das Armgewicht eben nicht aufheben. Man spielt aus einer Bewegung heraus und kann die Melodielinie gestalten. Wenn man jede Note quasi mit einer einzelndne Bewegung spielt, ist das Aufeinanderbeziehen natürlich schwieriger. Deswegen konnte ich beim Schubert meine KL auch nicht von 5555 usw. überzeugen. Gerade bei Deinem Vorschlag 25454 hätte ich Angst, dass das e zu sehr rausknallt.

Aus der Erinnerung meine ich, dass ich die Oberstimme mit 25432 spiele. Was spricht dagegen?
 
Die Idee bei diesem Stück ist eine Dreihändigkeit (Bass, Harmonie [Triolen], Melodie) !
Es ist überaus hilfreich diese drei Hände (sowohl mit 'bequemen FS' als auch mit den später zu nutzenden Fingersätzen) separat zu üben!
Bass piano cantabile
Melodie mf cantabile
Triolen pp legato

Diese drei Ebenen dann später gleichzeitig mit zwei Händen zu gestalten ist die Aufgabe !
 

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