Evgeny Kissin (*1971)

  • Ersteller des Themas Dreiklang
  • Erstellungsdatum

Mick: man lernt nie aus....
 
Mehr noch: man sollte schon wissen, was man tut, oder das zumindest glauben.

Solche Weisheiten muss man sich eigentlich notieren. So was hört und liest man einfach zu selten.

Wir merkten uns früher die Abfolge der drei ersten Bundespräsidenten so: Heuss wußte was er sagte / Lübke sagte, was er wußte / Heinmann wußte nicht, was er sagte. Ist nun einer erst mal gewohnt, das Verb "wissen" freihändig durch "glauben" zu substituieren, kann es schon vorkommen, daß er sich als Heuss wähnt, während er unwissentlich als Lübke durchs Forum irrt.
 
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Solche Weisheiten muss man sich eigentlich notieren. So was hört und liest man einfach zu selten.
Es gibt in der Musik manchmal nur wenig genaues Wissen darüber - was nun wirklich besser ist, was besser klingt, was man wie am besten gestaltet usw. usf.

Es ist halt oft Gefühl dabei... wie in Kissins Spiel des Preludes, um zum Fadenthema zurückzukommen.
 
meinst Du? Warum hat der Komponist sie dann hingeschrieben? (eine sehr sehr genaue Spielvorschrift im Grunde - er hätte sich ja auf die üblichen unscharfen Vortragsanweisungen beschränken können)

Das ist ein Argument. In diesem Fall hatte Rachmaninoff wohl die Befürchtung, dass die zukünftigen Interpreten seiner Stücke militärisch zu schwach gebildet sein werden um noch zu wissen, in welchem Tempo man marschiert. Nun hat er das Pech, dass sich heute sogar manche Landsleute trotzdem nicht an die Vorgabe halten. Tja...

Meiner Meinung nach gibt es immer eine gewisse obere und unterer Grenze um die Metronom-Vorgabe herum, die ein Stück verkraftet. Wie groß diese Bandbreite ist, ist natürlich von Stück zu Stück unterschiedlich.

Im Gegensatz zu mir, hast Du noch viel viel zu lernen...

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Meiner Meinung nach gibt es immer eine gewisse obere und unterer Grenze um die Metronom-Vorgabe herum, die ein Stück verkraftet. Wie groß diese Bandbreite ist, ist natürlich von Stück zu Stück unterschiedlich.
Ich denke, da muß die Mathematik ran. Ein Interpret muß, wenn er wirklich werktreu spielen möchte, die Metronomangabe so genau wie möglich einhalten.

Eine Abweichung von 5% zu Viertel = 108 ist bereits deutlich hörbar, ein werktreu spielender Interpret sollte also dann darunter bleiben. Möglich ist das für einen Weltklassepianisten.

Kissin ist mit Sicherheit bewußt (gewesen), daß er viel zu schnell hier spielt. Getan hat er's trotzdem...
Zum Glück ;-)
 
Wir merkten uns früher die Abfolge der drei ersten Bundespräsidenten so: Heuss wußte was er sagte / Lübke sagte, was er wußte / Heinmann wußte nicht, was er sagte. Ist nun einer erst mal gewohnt, das Verb "wissen" freihändig durch "glauben" zu substituieren, kann es schon vorkommen, daß er sich als Heuss wähnt, während er unwissentlich als Lübke durchs Forum irrt.
Achtung, gespielter Witzzzz, viel Vergnügen!

Neulich an der Universität in einer Vorlesung bei den Geisteswissenschaftlern gehört: "'Ich glaube, um wissen zu können.' - Von wem stammt dieses Zitat?"
Ein Studierender meldet sich: "Ich glaube, dass ich es weiß..."
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LG von Rheinkultur
 

Kissin tritt am 18.4. mit Julian Rachlin und Mischa Maisky in Essen auf.... Schubert und Tschaikowsky!
 
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Das ist ja interessant. Unter folgendem Link...

http://www.medici.tv/#!/surprise-concert-medici-tv-10-years-at-the-verbier-festival

...kann man sich die Weltpremiere einer Komposition Kissins anhören, die kürzlich in Verbier stattgefunden hat. Dabei handelt es sich um eine Sonate für Cello und Klavier. Im Video beginnt das Stück inklusive Vorwort ab 00:17:55. Was mich dabei besonders überrascht ist, dass Kissin vor wenigen Jahren noch sagte, dass er am Komponieren gar kein Interesse hat, aber das hat sich anscheinend geändert. Leider spielt er die Premiere nicht selbst, sondern Gautier Capuçon und...Yuja Wang. :-)

Viele Grüße!
 
Kissin hat auch viel zu meiner Leidenschaft für klassische Musik beigetragen. Gerade der junge Kissin. Ich hielt ihn zwar immer ein bisschen für einen Angeber (wobei er mir da noch tausendmal lieber ist als Lang Lang), aber er ist einfach so beeindruckend technisch perfekt!
Aktuell frage ich mich, warum es von ihm wohl keine Aufnahme von Mendelssohns Variations sérieuses gibt. Bei den schwierigen effektvollen Stücken ist er ja eigentlich immer mit dabei. Oder kennt jemand eine Aufnahme von ihm? Vielleicht mag er Mendelssohn auch einfach nicht sonderlich, was ich wiederum nicht verstehen könnte ;)
 
Aktuell frage ich mich, warum es von ihm wohl keine Aufnahme von Mendelssohns Variations sérieuses gibt. Bei den schwierigen effektvollen Stücken ist er ja eigentlich immer mit dabei.

Eine merkwürdige Frage. Genauso könnte man fragen, warum es von ihm keine Aufnahme der Goldberg-Variationen gibt, die auch schwierig und effektvoll sind. Oder von Brahms' Händel-Variationen, die ebenfalls schwierig und effektvoll sind. Oder von Beethovens Diabelli-Variationen, die - du ahnst es schon - schwierig und effektvoll sind. Etc.pp.
 
Dann sage ich vielleicht besser: Ich würde es sehr gerne von ihm hören, und falls es doch eine Aufnahme geben sollte, wäre ich dankbar für einen Hinweis :)
 
Eine merkwürdige Frage. Genauso könnte man fragen, warum es von ihm keine Aufnahme der Goldberg-Variationen gibt, die auch schwierig und effektvoll sind. Oder von Brahms' Händel-Variationen, die ebenfalls schwierig und effektvoll sind. Oder von Beethovens Diabelli-Variationen, die - du ahnst es schon - schwierig und effektvoll sind. Etc.pp.

Hi Mick, Ja. ich finde andere ja nun zum Teil auch - zumindest persönlich - ansprechendere Interpreten als Kissin, - auch wenn Troubadix murren wird :-) - aber DAS Like gibts hier. Niemand kann alle schwierigen und effektvollen Stücke aufnehmen, die es gibt. Auch ein Horowitz nicht, und - ganz besonders zum Beispiel - kein Michelangeli, der im Gegensatz zu manch anderen, die auf GROßES Repertoire ziel(t)en, meines Erachtens sehr sehr viel Wert auf AUSWAHL und PERFEKTION gelegt hat.

Für die Suchenden: Aber es gibt genügend andere, die sich zum Teil spezialisiert haben. Man könnte vielleicht sagen: "Für Ondine: Perlemuter, Ogdon oder Lisitsa.
Für Scarlatti ( und nat. Galuppi ) Michelangeli, als Expert für Bach den Gould, usw, Petri für Busoni,[...]" usw...als "Richtschnur".

LG, - Rev.-
 

Nö, wieso das denn? Du persönlich kannst ansprechend finden, wen immer du willst. Ich bin da eher wenig militant eingestellt. :heilig:

Dann sage ich vielleicht besser: Ich würde es sehr gerne von ihm hören, und falls es doch eine Aufnahme geben sollte, wäre ich dankbar für einen Hinweis :)

Er hat sie nie öffentlich oder im Studio gespielt. Von Mendelssohn hat er bislang nur das d-Moll-Trio, das Spinnerlied und die Rachmaninoff-Bearbeitung des Sommernachtstraum-Scherzos gespielt. Alles auf YouTube zu finden...

Genauso könnte man fragen, warum es von ihm keine Aufnahme der Goldberg-Variationen gibt...

Das kann ich sogar beantworten. Laut eigener Aussage findet er sich selbst noch nicht reif genug, um Bach öffentlich zu spielen.

Demnächst wird er in Verbier Beethovens op.106 spielen. Das wird man sich auch auf medici.tv ansehen können. Im März kann man sich das dann in München, Freiburg, Berlin und Wien live anhören.

Viele Grüße!
 

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