Evgeny Kissin (*1971)

  • Ersteller des Themas Dreiklang
  • Erstellungsdatum

Seine Liszt aufnahmen berühren mich leider ebenfalls nicht. Vallee d'Obermann und Funérailles habe ich gerade selber im Programm, es langweilt mich leider, nichts besonderes... Funérailles fehlt mir die Linie, es zieht sich so unglaublich...
 
Ich muss leider sagen, dass mir sein Schubert (konnte leider nur zwei Impromptus hören) sehr (!) gefallen hat bis auf eine Stelle und ich selbst überrascht war, weil ich das nicht erwartet hatte. :-)

Liebe Grüße

chiarina
 
Hier ist etwas speziell für @Stilblüte ...
a050.gif


Und die beliebte Werktreue ist im dem Moment obsolet geworden, als der erste Weltklassepianist die Angaben in der Partitur schlicht und einfach in den Wind geschlagen, und (nur) dadurch wirklich gute Musik gemacht hat. Beispiele: Kissin...

Könntest du das bitte anhand eines Beispiels erklären?
 
Das zweite Beispiel wäre/ist hier zu finden:



Das mußt Du mit dem Meister dann selbst abklären, warum er die "erlaubte Höchstgeschwindigkeit" von Viertel = 108 um ca. 20 km/h überschreitet *) (abzüglich Meßtoleranz) :musik:

_______
*) Sehr zum Wohle der Musik, wenn Du mich fragst!
 
Zuletzt bearbeitet:
Dein Post
Was Kissin dort macht, ist eine Exekution dieser Etüde. Furchtbar!
War die direkte Antwort auf mein Post darüber im gleichen Faden:
Wau! Troubadix, kennst Du dieses Kissin-Konzert, namentlich die Chopin Op. 10 Nr. 4 Etüde daraus...? Der schiere Wahnsinn...

http://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=q4WOwvwh_zA#t=4584

Sagt mal, gibt es da am Ende der Etüde einen spontanen Zwischenapplaus...? Also das kann ich verstehen...!
 

Und? Was hat das nun mit der Skrjabin-Etüde zu tun, dass mir seine Chopin-Etüde damals nicht gefallen hat?
Nein, Mick. Du hast nicht einfach gesagt "Die Etüde gefällt mir nicht", sondern "Die Interpretation dieser Etüde von Kissin ist der letzte Müll" (umgangssprachlich ausgedrückt).

Also warten wir weiter geduldig auf die Klärung der Frage, wo und wie Kissin mit seiner Aufnahme dermaßen die Werktreue verletzt, daß eine solche Aussage gerechtfertigt sein könnte.

Denn um Werktreue ging's ursprünglich, als @Troubadix mein Zitat aus einem anderen Faden hier gebracht hat.

(Mick, ich sag' Dir: zerreiß' nicht immer alles gleich in der Luft, schon gar nicht in der Öffentlichkeit - Du bringst Dich damit, je nach Gesprächspartner, immer wieder in Probleme...)
 
Nein, Mick. Du hast nicht einfach gesagt "Die Etüde gefällt mir nicht", sondern "Die Interpretation dieser Etüde von Kissin ist der letzte Müll" (umgangssprachlich ausgedrückt).

Man kann die Aufnahme nicht mehr anhören, deshalb weiß ich nicht genau, was damit los war. Vermutlich hat Kissin die Etüde als Vehikel zur Demonstration seiner manuellen Fähigkeiten missbraucht, was gerade den Chopin-Etüden nicht gut bekommt. Von "letztem Müll" habe ich ganz sicher nichts geschrieben. Zum einen würde ich so despektierlich über keinen anderen Menschen schreiben und über Kissin schon gar nicht, den ich sehr bewundere und den ich im letzten Jahr auch persönlich kennengelernt habe. Trotzdem muss mir nicht kritiklos alles von ihm gefallen. Schon gar nicht eine Interpretation, die auf mich den Eindruck eines "Seht her, was ich alles kann!" macht. Im Gegensatz zu dir lasse ich mich von technischer Brillanz nicht blenden, wenn sie zum Selbstzweck wird.

Also warten wir weiter geduldig auf die Klärung der Frage, wo und wie Kissin mit seiner Aufnahme dermaßen die Werktreue verletzt, daß eine solche Aussage gerechtfertigt sein könnte.

Denn um Werktreue ging's ursprünglich, als @Troubadix mein Zitat aus einem anderen Faden hier gebracht hat.

Eine Interpretation, die mir nicht gefällt, kann trotzdem werktreu sein. Werktreue allein macht nämlich keine gute Interpretation aus. Du hast allerdings in einem anderen Faden behauptet, dass Kissin und andere nicht werktreu spielen. Das wollte @Troubadix von dir erklärt haben. Die Erklärung würde mich übrigens auch interessieren.

(Mick, ich sag' Dir: zerreiß' nicht immer alles gleich in der Luft, schon gar nicht in der Öffentlichkeit - Du bringst Dich damit, je nach Gesprächspartner, immer wieder in Probleme...)

Danke für deine Fürsorge, aber ich kann mit Problemen dieser Art umgehen. Ganz besonders dann, wenn sie aus simplen Dreiklängen bestehen...

LG, Mick
 

Ich habe das Gefühl, dass du interpretatorische Freiheiten mit Werktreue verwechselst.

Jeder Notentext lässt selbstverständlich interpretatorische Freiheiten zu, auch jede Metronom-Vorgabe lässt eine gewisse, dem Stück angemessene Toleranz zu. Arbeitet Kissin tatsächlich irgendwo absichtlich gegen die ursprüngliche Intention des Stückes und Komponisten?

Ob man das selber so empfindet, ist wieder eine andere Sache, denn natürlich kann man der Ansicht sein, dass eine Interpretation das Stück nicht gut getroffen hat. Dieser Meinung war Mick bei op.10 Nr.4, ich bin zum Beispiel dieser Meinung beim Rachmaninoff-Prelude, zumindest bezüglich des Tempos. Für mein Empfinden ist das tatsächlich zu schnell, weil man in diesem Tempo nun mal nicht marschiert.

Ignoriert man Anweisungen des Komponisten, egal ob Dynamik, Tempo oder sogar den eigentlichen Notentext, sollte man das schon sehr gut begründen können (am besten fundierter als "weil das so schöner ist") und ein dennoch plausibles Ergebnis abliefern, was natürlich das Verstehen des Notentextes voraussetzt. Da können durchaus mal gute Sachen rauskommen, manchmal geht es aber auch gegen die Musik.

Ich würde sagen, das kann (und braucht) man nicht mehr besser spielen... :super:

Vielleicht nicht besser, aber anders...

Horowitz zum Beispiel spielt die oben verlinkte Skrjabin-Etüde ganz anders, aber sicher nicht schlechter.


In dem Konzert spielt er vorher ein paar Sachen aus op.8...ebenfalls sehr gut gespielt.

Viele Grüße!
 
Hallo Troubadix,
auch jede Metronom-Vorgabe lässt eine gewisse, dem Stück angemessene Toleranz zu.
meinst Du? Warum hat der Komponist sie dann hingeschrieben? (eine sehr sehr genaue Spielvorschrift im Grunde - er hätte sich ja auf die üblichen unscharfen Vortragsanweisungen beschränken können)

Eigentlich gibt eine Metronomangabe eine der genauesten Vorstellungen überhaupt davon, wie sich ein Komponist das Spielen und Klingen seines Werkes vor langer Zeit ursprünglich vorgestellt hatte.

Arbeitet Kissin tatsächlich irgendwo absichtlich gegen die ursprüngliche Intention des Stückes und Komponisten?
Aus den genannten Gründen, würde ich das bejahen. Gilels hält sich an die Metronomangabe:



und das Stück klingt so völlig anders, finde ich.

Ignoriert man Anweisungen des Komponisten, egal ob Dynamik, Tempo oder sogar den eigentlichen Notentext, sollte man das schon sehr gut begründen können
Mehr noch: man sollte schon wissen, was man tut, oder das zumindest glauben. Unsere großen Komponisten waren nicht "mit der Brotsupp'n daherg'schwommen", wie man mundartlich so sagt.
Sie wußten in aller Regel schon, was sie in ihre Partituren schrieben.

Viele Grüße.
 
Im Gegensatz zu dir lasse ich mich von technischer Brillanz nicht blenden, wenn sie zum Selbstzweck wird.
Im Gegensatz zu mir, hast Du noch viel viel zu lernen...
Danke für deine Fürsorge, aber ich kann mit Problemen dieser Art umgehen. Ganz besonders dann, wenn sie aus simplen Dreiklängen bestehen...
Mein Nickname ist nicht das Resultat des Unvermögens, mir einen hochtrabenden anderen zu suchen (so wie eine gewisse ravel'sche Kunstfigur hier im Forum, weißt schon, wen ich meine). Sondern eher eine nette kleine öffentliche Ironie... ;-)
 

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