Ernsthaftes Erraten von Klavierwerken

Ja, soweit ist das alles richtig - auch Alexandre Guilmant hat es für Orgel bearbeitet. Aber von wem sind die beiden anderen Klaviertranskriptionen?

LG, Mick

PS: Die Partita für Violine wird übrigens nachher der Höhepunkt bei dem Vorspielabend sein, zu dem ich ein paar Skrjabin-Kleinigkeiten beisteuere. Daher kam die Idee für dieses Rätsel.
 
Ich dachte Saint-Saens und Kempff. Es gibt bestimmt noch viel mehr, das Stück ist so populär!
 
Mahlzeit gehabt zu haben!

Mein Rätsel ist diesmal nicht so altmusikalisch.

Oder doch?

Der Komponist schrieb das Klavierstück, als er ungefähr zwanzig war. In dieser Fassung ist es lange nicht so bekannt wie in der von ihm selbst etwa drei Jahrzehnte später angefertigten Orchesterbearbeitung.

Stilistisch lehnt es sich an ein Werk eines Komponisten an, der bei uns hauptsächlich durch die eminente Interpretation der eminenten Interpreten namens Cindy und Bert bekannt ist.

Und es ist geprägt durch die Molldominante.

Hört sich alles sehr eigenartig an. Es ist aber ein sehr schönes Stück, das ich gerne einmal auf dem Klavier hören würde.

Wie heißt es wohl?
 
Das klingt nach dem Menuet antique von Ravel, zumindest würde Werdegang und Molldominante passen, nur Cindy und Bert kann ich in dem Zusammenhang nicht zuordnen. :konfus:
 
Mir sagt wiederum die Molldominante nichts daher muss ich raten, denn bei Cindy und Bert schwant mir was. Daher tippe ich auf Émile Waldteufel's (Emmanuel Chabrier's) „España. Aber da "Denkfehler" mein zweiter Vorname ist liege ich wohl daneben.
 
Troubadix hat es richtig gewußt. Ich meine das Menuet antique von Ravel.

Aber Chabrier meinte ich schon. Ravel hat sich offenbar in seiner Anfangszeit sehr an Chabrier orientiert.
Cindy und Bert kommen mit "Wenn die Rosen erblühen in Malaga" ins Spiel, das auf Chabriers "Espana" basiert, oder vielleicht, wie Marlene richtig anmerkt, auf Waldteufels Bearbeitung.



Dann warten wir mal auf das nächste Rätsel von Troubadix!
 
Da fällt mir noch etwas ein. Die Molldominante wird ja gerne genutzt, um eine antikisierendes Stimmung zu erzeugen.

Ich kenne aber im Moment kein einziges altes Stück, das die Molldominante prominent verwendet. Wüßte da jemand etwas?
 
Weil die Barocklaute in d-moll gestimmt ist. Wenn man die sieben diatonischen Baßchöre von AA bis G mal weg läßt, haben wir A-d-f-a-d'-f', darauf kriegt man die ganzen Bariolage-Effekte nicht ohne Verrenkungen hin. In F-dur ist es schwer genug. Oder man spielt es auf dem Arciliuto (G-c-f-a-d'-g' plus diatonische Bässe), aber dann muß es nach G-dur transponiert werden. In E-dur klappt es auf der Gitarre ziemlich gut.

Das hier ist mein Schätzchen, einmal von hinten vor meinem Klavier und einmal von vorne vor dem Flügel meiner Frau. Das ist ein Liuto Attiorbato, also ein Arciliuto mit relativ kurzen, doppelten Baßsaiten. 14 Chöre von FF bis g'. 27 Saiten, da hat man etwas zu stimmen.
liuto.jpgliuto2.jpg

@Troubadix: Nihil novum sub sole!


Edit:
Hier ganz nett auf der Barocklaute. Es klingt in E-dur, weil a=415
 
Zuletzt bearbeitet:

Ich habe mir vorgenommen, alle paar Monate ein Stück von einem Komponisten zu lernen, von dem ich noch nie etwas (oder zumindest möglichst wenig) gehört habe. So bin ich auf den gesuchten Komponisten gekommen und habe mir seine Werke angesehen. Den Namen des Komponisten kannte ich zwar, jedoch nur wegen einem sehr bekannten Schüler. Tatsächlich habe ich bis dahin noch nie eine Komposition von ihm gehört.

Beim Durchsehen der Noten bin ich dabei auf eine eigenartige Anweisung gestoßen, die ich so noch nie in einem Klavierstück gesehen habe.

upload_2015-2-13_16-15-2.png

Sollte die Anweisung "quasi tam-tam" entgegen meiner Kenntnis doch häufiger vorkommen und somit nicht wirklich signifikant sein, werde ich gerne weitere Tipps geben.

Das Stück entstand in der erste Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Wie heißt das Stück und wer schrieb es?

Viele Grüße!
 
hmm...ein Tam Tam ist ja ein im asiatischen Raum bekanntes Instrument, sowas wie ein Gong.

Welche Komponisten haben fremde, evtl. asiatische Einflüsse klaviermäßig verwendet...das ist ne größere Menge, glaub ich.

Von Busoni über Sorabji und z.B. Debussy ( der hier wohl ausfällt ), bis zu Penderecki und Gorecki und diesen neumodischen Leuten..auch Nielsen und Bentzon eventuell. Aber ich muss sagen: Ne harte Nuss. Also wirklich gute Ideen hab ich im Moment nicht. :denken:

LG, Olli!
 
Gesucht ist ein russischer Komponist. Er war der Onkel eines bedeutenden Musikpädagogen und auch mit einem meiner Lieblingskomponisten verwand. Der Schüler, den ich ansprach, war ein berühmter Virtuose.

Das gesuchte Stück ist das erste von zwei dem Titel nach dramatischen Stücken.

Viele Grüße!
 
Das das erste der Два драматических отрывка/Deux moments dramatiques op.50 von Felix Blumenfeld, Onkel von Heinrich Neuhaus.

Die Noten gibt es bei IMSLP. Ich habe eine Aufnahme bei YT gefunden, die ist hier.
Ich habe sie mir allerdings noch nicht anhören können, da auf der Arbeit.
 
Das das erste der Два драматических отрывка/Deux moments dramatiques op.50 von Felix Blumenfeld, Onkel von Heinrich Neuhaus.

Das ist richtig! Der Name dürfte deswegen einigen bekannt sein, weil er Lehrer von Horowitz war. Stilistisch orientiert er sich an Chopin, der frühen russischen Spätromantik (Tschaikowski) und seinen russischen Zeitgenossen. Mit zunehmendem Alter nähert sich sein Werk dem mittleren Skrjabin an, freilich ohne dessen Klasse zu erreichen. In Fachliteratur wie dem Handbuch von Klaus Wolters wird Blumenfeld mit nicht einem Satz erwähnt. Die heutige Pianisten-Elite ignoriert ihn völlig, weshalb es auch an guten Einspielungen seiner Werke mangelt. Trotzdem lohnt es sich, seine Werke mal durchzuhören.
Einiges ist durchaus charmant, wie z.B. das Stück, das hier von Pappnase erraten wurde. Neben Neuhaus war er auch mit Szymanowski verwand, da die jeweiligen Väter Cousins waren.

Viele Grüße!
 
Über Neuhaus habe ich den Herrn Blumenfeld auch gefunden. Nie gehört vorher!

Ich hätte da ein Problem. Für Euch, versteht sich.

Ich hoffe nur, daß ich richtig gesucht habe. Zu meiner großen Überraschung ist ein sehr bekanntes Stück eines sehr bekannten Komponisten noch nicht da gewesen, obwohl die musikalische Gattung schon öfter dran war.

Es ist ein frühes Werk. Der Komponist hat es mehrfach überarbeitet, trotzdem war er noch keine fünfundzwanzig, als die endgültige Fassung in Druck ging. Der Titel der fertigen Fassung hat gewissermaßen etwas Historisierendes, das war aber in der Entstehungszeit gerade en vogue.

Vermutlich verdanken wir unter anderem diesem Stück einige der schönsten Liederzyklen der Musikgeschichte.

Ich wüßte gerne Stück und Komponist.
 
Man könnte auch sagen, daß der Titel etwas Berührendes hat.
 

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