Ernsthaftes Erraten von Klavierwerken

@abschweb :

[ dazwischenrufe ] :
Manfred, und ich sitz hier wie der Ochs vorm Berge, und wühle die wildesten Gestalten durch :lol:, und hab den Koechlin irgendwie VOLLKOMMEN MISSACHTET...:-D...aber ich hab Leute kennengelernt, man glaubt es kaum:

Florent Schmitt, George Enescu, Paul Ladmirault,....wenn die hier bei mir ab heute ein- und ausgehen, ne, dann ist das so normal- das merk ich gar nicht mehr :-Ddie gehörn ab jetzt schon zur Familie..oahhhhhhaaahhrgh :super:

LG und n8iii - Olli!
 
Mick, dein letzter Hinweis bringt mich durch Googeln auf Charles Koechlin Op. 19, da hat der 1. Satz die Bezeichnung "Canon". Und es findet sich auch das Münchener Klavierduo (Tal & Groethuysen), das es eingespielt hat.

Grüße
Manfred

Die Suite op. 19 von Charles Koechlin ist die richtige Lösung! Und richtig ist auch das Duo Yaara Tal & Andreas Groethuysen – die haben eine ganze CD mit Klavierduos von Koechlin aufgenommen. Selten gespielte, aber sehr interessante Musik.

Bei Amazon kann man jeweils ein paar Minuten probehören – der Canon ist gleich das erste Stück:

http://www.amazon.de/dp/B001UOI7D2/ref=dm_cd_album_lnk

Damit bist du wieder an der Reihe, @abschweb!

LG, Mick
 
Okay, dann pack ichs mal an!
Gesucht ist ein kleines Klavierstück eines zeitgenössischen Autors, welches auch von Anfängern gut zu bewältigen ist. Die Musik war ursprünglich für eine kammermusikalische Besetzung mit anderen Instrumenten konzipiert. Es ist in klassischer A-B-A-Form angelegt. Im A-Teil fallen mixolydische Wendungen auf. Im B-Teil gibt es einen Kanon zu 2 Stimmen in der Unterquint. Das Stück findet sich in den Clavio-Fäden, die sich mit empfehlenswerter Anfängerliteratur beschäftigen. Viel Spaß!

Grüße
Manfred
 
Seit einer Woche kein Lösungsversuch, niemand eine Idee? Oder magst Du noch weitere Hinweise geben, @abschweb Manfred?
 
Ich gebe zu, dass das Rätsel von den nötigen Fertigkeiten etwas anders ist.
Bei den meisten bisherigen konntest du mit großem musikhistorischem Wissen punkten, einiges ließ sich auch googeln. Das führt hier nicht weiter. Der Kreis der möglichen Stücke ist ja klar eingegrenzt.
Aber schließlich kommst du nicht umhin, dich mit den Noten zu befassen, mit dem Kopf oder noch besser mit dem Klavier. Die anfängertauglichen Stücke lassen sich von geübten Spielern mehr oder weniger vom Blatt spielen. Das erweitert auf jeden Fall den Horizont.
Das ist eine der Grundideen hinter diesem Rätsel.
Die zweite ist, etwas das Tempo aus dem Faden rauszunehmen. Teilweise wurden die Rätsel im Stundenrhythmus gestellt und gelöst. Ich habe viel Spaß am Thema, möchte aber nicht permanent vor dem Rechner hängen.
Es kommen nur Stücke in Frage, deren Noten in den genannten Fäden verlinkt, also gut zugänglich sind.
Dann musst du natürlich noch wissen, was mixolydisch und was ein Kanon ist.
Viel Spaß!

Grüße
Manfred
 
Zuletzt bearbeitet:
OK, dann bin ich bei diesem Rätsel raus:cry:. Jetzt hunderte von Noten durchzuschauen, die im Faden Anfängerliteratur verlinkt sind, von denen ich vor zig Jahren nur einen minimalen Bruchteil selber gespielt habe, übersteigt meine Geduld;-). Mal schauen, wer hier des Rätsels Lösung nennen wird weil er/sie dieses Stück gerade spielt, gespielt hat oder unterrichtet.

Grüße an die Rätselgemeinde
Christian
 
Hallo Christian,

schau mal, ich hab "zeitgenössisch" geschrieben. Damit fallen über 90% der vorgeschlagenen Literatur schon heraus. Dann fallen alle Stücke raus, deren Noten man sich erst beschaffen muss. Es sind nur ganz wenige Stücke, die dann noch übrig bleiben.
Könnte es sich um ein eigenes Stück ("Wohlig") des Fragestellers handeln, das es auch für Xylophon und Violoncello gibt und die erwähnten modalen Wendungen plus Kanon aufweist? Habe mir vorhin im "Klaviernoten für Anfänger"-Faden dieses Opus angesehen, da mir von anderen lebenden Autoren entsprechender Literatur (Kurtág, Lachenmann) kein Stück bekannt ist, das mit diesen satztechnischen Vorgaben konform geht. Bremsen wir also auf diesem Wege alle Miträtselnden aus, die gerade dabei sind, sämtliche Mikrokosmos-Notenbände nach dem richtigen Stück abzusuchen... .

LG von Rheinkultur
 
Hallo Rheinkultur,

gratuliere, du hast natürlich hundertprozentig recht!
War doch nicht so schwer! Und war doch mal was andres!
Du bist dran!

Kleine Anmerkung zu Bartok:
Der ist etwa die Generation meiner Urgroßeltern.
Zeitgenössisch ist was anderes!

Grüße
Manfred
 
Zuletzt bearbeitet:
Kleine Anmerkung zu Bartok:
Der ist etwa die Generation meiner Urgroßeltern.
Zeitgenössisch ist was anderes!
Natürlich war die Formulierung, den kompletten "Mikrokosmos" solange nach Stücken mit kanonischem Mittelteil abzusuchen, bis das Rätsel gelöst ist, humoristisch gemeint. Die Zeitgenossenschaft ist inzwischen so lange her, dass die Werke Bartóks im EU-Raum bald gemeinfrei sind - was der noch lebende jüngste Sohn vermutlich liebend gerne anders hätte, für dessen pianistische Ausbildung dieses umfängliche Werk konzipiert wurde. Freilich betätigte sich der Sohn auch als Tonmeister und Bearbeiter und beschränkte sich dabei keineswegs auf die Verwaltung des väterlichen Lebenswerks.

Nun aber führt uns der Weg von den Lebenden zu den Toten. Einleiten möchte ich diesen mit einem passenden Lied:



Herausgreifen möchte ich die Wendung:
"Spiel'n Trauermarsch
Auf deinem Klimperkasten,
Doch spiele ernst:
Nur auf den schwarzen Tasten"...

Bei Chopins bekanntem Trauermarsch werden mehr schwarze als weiße Tasten bespielt, bei einer populären Etüde aus seiner Feder bleibt die rechte Hand durchgängig auf den Obertasten - aber der vereinzelte Gebrauch weißer (Unter-)Tasten erweitert den Tonvorrat über den pentatonischen Rahmen hinaus.

Nun die Rätselfrage: Wer kennt das erste Klavierstück in der Literatur, dessen Tonvorrat - wie von Otto Reutter gefordert - konsequent auf die schwarzen Tasten beschränkt ist?

Der oft erwähnte Floh-Walzer, der gar kein Walzer ist, kommt definitiv nicht in Frage - das gesuchte Stück ist schon ein wenig älter...!

Viel Spaß beim Überlegen und Recherchieren wünscht
mit LG Rheinkultur
 
Der gute Abbé Vogler hat so eins produziert. Ob das aber das erste dieser Art ist, weiß ich nicht.

Hier sind die Noten des Meisterwerks.
 

Cooles Stück. Bis auf das etwas merkwürdige Ende der ersten Zeile fällt kaum auf, dass die weißen Tasten fehlen.

LG, Mick
 
Der gute Abbé Vogler hat so eins produziert. Ob das aber das erste dieser Art ist, weiß ich nicht.

Hier sind die Noten des Meisterwerks.
Exakt das ist es auch. Bitte um Nachsicht für den Umstand, dass ich erst jetzt die Richtigkeit bestätige - ich hatte mit einem meiner Männerchöre zwei komplette Karnevalssitzungen vor vollem Haus zu gestalten und mir blieb nichts anderes übrig, als auswärts zu übernachten. Die fünfte Jahreszeit ist auch manchen meiner Chöre heilig - der Karneval ist in rheinischen Landen eine ganz außerordentlich ernste Angelegenheit. Ich würde sogar sagen: Ernster als tausend verminderte Primen zusammen; darauf ein donnerndes

Pentatonik helau! Clavio helau! Abbé Vogler helau! Als nächstes in der Bütt steht Pappnase! In diesem Sinne Klatschmarsch!!!

LG von Rheinkultur
 
Was soll denn "helau" heißen ;)

OK. Beim Suchen nach dem Stückchen für die schwarzen Tasten bin ich über weitere Kuriositäten gestolpert.

Ein Ausschnitt einer davon ist angehängt. Da hat jemand neun Balken an den unschuldigen Noten angebracht. Das soll Rekord sein.

Wer ist es und wie heißt das Stück?
 

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Wenn ich bei uns Helau rufen würde, liefe ich in Gefahr, eine Bierflasche über den Kopf gezogen zu bekommen. Wie gesagt, Karneval ist eine ernste Sache.
 
Was soll denn "helau" heißen ;)

OK. Beim Suchen nach dem Stückchen für die schwarzen Tasten bin ich über weitere Kuriositäten gestolpert.

Ein Ausschnitt einer davon ist angehängt. Da hat jemand neun Balken an den unschuldigen Noten angebracht. Das soll Rekord sein.

Wer ist es und wie heißt das Stück?

Ich gebe es gleich zu: ich hab's gegoogelt. Meine intellektuelle Leistung (falls meine Lösung stimmen sollte) beschränkt sich also auf das Berechnen von 2 hoch 11 ...

Wikipedia spuckt aus: Anthony Philip Heinrich, Toccata Grande Cromatica aus The Sylviad
 
Richtig, das hat mir Google auch gesagt.
Angeblich sollen die neun Balken einer zu viel sein, also ein Schreibfehler, so daß man keinen 2048tel hat sondern "nur" 1024tel. Das habe ich aber nicht nachgerechnet.

Dann mal weiter im Text!
 

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