Ernsthaftes Erraten von Klavierwerken

Ach, ich kann's derzeit wohl nicht lassen. Frank Zappa, Ruth is Sleeping, Jeffrey Burns?
 
Ach, ich kann's derzeit wohl nicht lassen. Frank Zappa, Ruth is Sleeping, Jeffrey Burns?
Genau das habe ich gemeint:

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Damals hatte ich selbst in Berlin zu konzertieren und habe die Uraufführung miterlebt. Zappa hatte immer Überraschungen auf Lager, unter anderem dieses Stück. Burns pflegte stets auswendig zu konzertieren, was selbst unter Neue-Musik-Spezialisten selten anzutreffen ist. Stuckenschmidt verglich ihn mit Eduard Steuermann, der seinerseits als Spezialist für das Klavierwerk von Schönberg galt. Auch das Kolisch-Quartett, das eine vom Komponisten editierte Gesamteinspielung aller Streichquartette übernahm, spielte diese Werke grundsätzlich auswendig. Das Stück zum Anhören und Anschauen:



Da ahc die gewünschten Stichworte auf den Punkt gebracht hat, lassen wir ihn gerne weitermachen, nachdem einige Vorlagengeber sehr nah dran waren.

LG von Rheinkultur
 
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Reaktionen: ahc
Interessante Hintergrundinformationen, danke!

Jetzt wird's wieder kurz:
Im Titel eines Stücks dieser von Spaziergängen inspierierten Suite kommt ein Pferd vor.
 
Ich war beim Pianisten auf dem falschen Dampfer. Ich hatte George Duke im Kopf, der ja letztes Jahr auch vorzeitig gestorben ist.
 
Das Pferd erscheint unter der Nummer III (3'10"). Ja oder ja?

Ups :girl:

Da merkt man wieder den Anfänger - ich hatte schon befürchtet, dass es noch ein zweites passendes Stück gibt und gegoogelt, die Promenades aber nicht gefunden. Insofern erkenne ich die Lösung voll und ganz an, obwohl es nicht das Stück ist, das ich im Kopf hatte.

Du darfst also gerne ein neues Rätsel stellen. Falls Du magst, darfst Du aber natürlich auch noch eine weitere Runde raten, an welches Stück ich gedacht hatte. Ein weiterer Tipp: Die Stücke sind in der Sprache einer europäischen Minderheit betitelt. Zigeunerinnen kommen auch vor.

P.S. Ich hoffe, dass das jetzt nicht gegen die Regeln dieses Fadens ist, ich bin ja noch neu hier.
 
Zuletzt bearbeitet:
Falls Du magst, darfst Du aber natürlich auch noch eine weitere Runde raten, an welches Stück ich gedacht hatte. Ein weiterer Tipp: Die Stücke sind in der Sprache einer europäischen Minderheit betitelt. Zigeunerinnen kommen auch vor.
Jetzt wollte ich's dann doch genauer wissen und bin im südlichen Nachbarland fündig geworden:



Dass manche Wendung Assoziationen an Ravels Klavierwerk zulässt, mag auch mit dessen baskischen Wurzeln zusammenhängen. Das Pferd verbirgt sich im Finalsatz - aber da musste ich mich doch nochmal durch Befragen von Onkel Google absichern.

Übrigens ist das hier nicht das erste Rätsel, auf das man eine hundertprozentig zutreffende Alternativlösung anbieten kann. Das macht übrigens den Faden auch für Experten spannend - hier lernt wirklich jeder noch irgendetwas dazu.

Morgen früh habe ich erst mal wieder drei Beerdigungen zu orgeln und es ist Zeit für's Bett. Nach erfolgter Bestätigung könnte ich morgen im Laufe des Tages etwas Neues zum Raten ausfindig machen und präsentieren.

In diesem Sinne gute Nacht und bis demnächst wieder,
mit LG Rheinkultur
 
Jawoll, bravourös doppelt gelöst! Laut Internetquellen entstanden die Stücke nach Spaziergängen durch Vororte von Barcelona. Ich mag die Musik und finde auch den Klang der katalanischen Titel interessant: "El carrer, el guitarrista i el vell cavall" :) Hach, wenn ich doch nur Urlaub hätte und dort mal hinfahren könnte.

Übrigens ist das hier nicht das erste Rätsel, auf das man eine hundertprozentig zutreffende Alternativlösung anbieten kann.

Uff, da bin ich aber erleichtert. Freue mich schon auf Dein nächstes Rätsel!
 
Freue mich schon auf Dein nächstes Rätsel!
Dieses bringe ich gerne zwischen Tür und Angel auf den Weg.

Gesucht wird ein Klavierzyklus, der inzwischen meist von Organisten interpretiert wird - so weit er überhaupt zur Aufführung gelangt, zumal viele Werke des Komponisten als technisch heikel bis exorbitant schwierig gelten. Der Werktitel hört sich überaus fromm an, die Anzahl der Sätze lässt eher das Gegenteil erwarten.

Insider kennen eine erste Einspielung eines Satzes aus der Steinzeit der Schallaufzeichnung mit einem nicht mehr namentlich bekannten Pianisten. Es hält sich das Gerücht, der Komponist selbst hätte seinerzeit kurz vor seinem Tode auf dieser Aufnahme noch am Instrument agiert.

Wen und was suche ich?

LG von Rheinkultur
 
Mal ein Schuss ins Blaue: 11 Pièces dans le style religieux, op.72 von Charles Valentin Alkan? Ich muss allerdings zugeben, dass ich die Stücke nicht kenne, ich hatte nur die leise Ahnung, dass aufgrund deiner Beschreibung Alkan der Komponist sein könnte. Und das war der einzige "fromme" Zyklus, den ich von ihm gefunden habe.

LG, Mick
 
Vermutlich war dieser Schuss ins Blaue eine Treffer ins Schwarze.
Es trifft jedenfalls alles zu. Ich war mir erst nicht sicher, ob es vor Alkans Tod schon Schallplattenaufnahmen gab, aber da er 1888 gestorben ist, könnte es gerade hinhauen. (Ich wusste nurnoch, dass die vier großen Virtuosen Liszt, Chopin,Thalberg und Alkan in vier aufeinanderfolgenden Jahren geboren wurden, nicht aber wann Alkan gestorben ist.)
 

Mal ein Schuss ins Blaue: 11 Pièces dans le style religieux, op.72 von Charles Valentin Alkan? Ich muss allerdings zugeben, dass ich die Stücke nicht kenne, ich hatte nur die leise Ahnung, dass aufgrund deiner Beschreibung Alkan der Komponist sein könnte. Und das war der einzige "fromme" Zyklus, den ich von ihm gefunden habe.

LG, Mick
Hallo Mick,

komme endlich nach der Rückkehr von meiner Chorprobe zur fälligen Rückmeldung. Fast richtig, aber eben nur fast. Komponist und Genre sind korrekt, es gibt aber einen ein paar Jahre früher entstandenen zweiten Zyklus mit "frommen" Stücken kürzeren Namens aus seiner Feder. Jetzt ist es aber nicht mehr schwer, diesen zu finden - und die Aufnahme des Wachszylinders aus dem Jahre 1888 befindet sich auf YouTube. Alles klar?

LG von Rheinkultur
 
Das ist ja wirklich die Steinzeit. Vor lauter Rauschen kann man mit Mühe erkennen, daß ein Klavier spielt.
 
Nachdem ich heute mein Halbjahresvorspiel in der Schule mit Bachs 2-stimmiger Invention Nr. 11 (Pflichtstück) und Berios Sequenza IV hinter mich gebracht habe, kann ich endlich die hoffentlich richtige Lösung vermelden. Es müsste diese Aufnahme gemeint sein:



und der Zyklus heißt „Treize prières pour orgue, avec pédale obligée, ou Piano à Clavier de Pédales, ou Piano à 3 mains“, op. 64

LG, Mick
 
„Treize prières pour orgue, avec pédale obligée, ou Piano à Clavier de Pédales, ou Piano à 3 mains“, op. 64
Genauso heißt der Zyklus. Bemerkenswert erscheint mir der Umstand, dass dreiarmige Pianisten auf das Pedal verzichten dürfen... .
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Dann kröne mal den erfolgreich absolvierten eigenen Prüfungstag mit einer Prüfung der claviotischen Rätsellösungskompetenz - wir freuen uns auf die nächste Aufgabe.

LG von Rheinkultur
 
Heute bin ich mal zu einem kleinen Scherz aufgelegt. :lol:
Genauer gesagt, suche ich ein Scherzo. Ein Scherzo ist ja bereits dem Namen nach ein "Scherz". Aber das gesuchte Scherzo ist sozusagen ein mehrfacher Scherz, quasi eine Tautologie des Scherzes. Alles klar?

LG, Mick
 
Wow! Hätte ich nicht gedacht, dass dieses Rätsel ohne weitere Hilfen so schnell gelöst wird. Ich hatte noch eine andere Idee, die habe ich aber verworfen, weil sie mir zu schwierig vorkam. Beim nächsten mal nehme ich keine Rücksicht mehr! :-D:-D:-D



Ulkigerweise konnte sich der alte Charles Ives bei der Uraufführung nicht mehr daran erinnern, was die Satzüberschrift TSIAJ bedeutete (das Trio stammt aus seiner Studentenzeit und beschreibt Szenen an der Yale University; die Uraufführung fand aber erst Jahrzehnte später statt). Glücklicherweise wusste seine Frau noch, dass es eine Abkürzung für "This Scherzo is a joke" ist. Das Scherzo selbst besteht im Wesentlichen aus einer Aneinanderreihung von Studentenliedern, die sich alle paar Takte ablösen.

Damit bist du dran mit einer neuen Aufgabe, @Rondo!

LG, Mick
 
Ich hatte noch eine andere Idee, die habe ich aber verworfen, weil sie mir zu schwierig vorkam. Beim nächsten mal nehme ich keine Rücksicht mehr! :-D:-D:-D

Gnade! :angst:

Ich habe das wirklich rein zufällig gewusst. Ich habe das Trio zu Studentenzeiten mal in einem Konzert gehört und fand diesen Satz mitsamt seinem Titel sehr witzig... Also, Du darfst gern weiter bei lösbaren Rätseln bleiben.:-)

Aber jetzt erstmal zu meinem Rätsel: Ich bleibe mal bei der Kammermusik mit Klavier.
Das gesuchte Werk ist einem Pianisten gewidmet, das Klavier spielt auch eine entsprechend wichtige Rolle. Die Durchführung des ersten Satzes ist ziemlich ungewöhnlich.
 

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