Ernsthaftes Erraten von Klavierwerken

Ich gebe zu, dass mich das bis jetzt noch vergebliche Raten freut. Das hier vorhandene enzyklopädische Wissen hilft im Moment noch nicht. Das wird sich sicher ändern.

über die Nöte und Probleme eines Kollegen des gesuchten Nichtnamensgebers gibt es in einem ganz anderen Zusammenhang ein etwa fünfunddreißig Jahre altes Bühnenstück eines noch lebenden frankophilen deutschen Autors. Es war ein Riesenerfolg und wird, so viel ich weiß, noch heute gespielt. Der Bruder des Autors war ein bekannter Journalist und ist kürzlich verstorben.

CW
 
Letzter Versuch von mir: nachdem ich glaube das Bühnenstück ist Süskinds Kontrabass, und ich nur ein Werk von JO mit einem Kontrabass finden konnte, tippe ich auf Oyayaye, den französischen Rest spar ich mir...

(edit).. und nachdem ich nun auch noch den Namen des Kontrabassissten, "Racle-a-mort", übersetzt: "Kratze zu Tode", gefunden habe bin ich mir sicher. Schönes Rätsel! :super:
 
Zuletzt bearbeitet:
KuR, Du hast gewonnen!

"Oyayaye Ou La Reine Des Iles" ist der Titel der Operette, die JO 1855 schrieb.

Und darum geht es:

"Der Kontrabaßvirtuose Racle-à-mort hat am Pariser Théâtre de l’Ambigu-Comique ein Solo verschlafen, wurde gefeuert, hat sich eingeschifft, ist mit seinem Instrument auf einer Südseeinsel gestrandet und wurde von Eingeborenen gefangen. Diese drohen, Suppe aus ihm zu machen, sofern er nicht zu ihrer Unterhaltung beitragen kann. Als Oyayaye, die Königin der Menschenfresser, mit ihrem Gefolge eintrifft, reicht er ihr zum Singen einen Zettel, der in seinem Stiefel steckte: ein von ihm vertontes Gedicht, wie er sagt – in Wirklichkeit die Rechnung seiner Wäscherin. Doch Oyayaye wird ungeduldig, und selbst ein von Racle-à-mort improvisiertes, auf dem Kontrabaß begleitetes Lied weckt nur ihre Lust, das rituelle Kochen zu beginnen. In höchster Not beginnt Racle-à-mort, die Zeremonie auf selbstgeschnitzten Rohrflöten zu begleiten. Die Kannibalen sind entzückt, werfen ihre Pfeile fort und greifen nach den Flöten, um ihren wilden Tanz zu begleiten. Der unbeobachtete Racle-à-mort sammelt die Pfeile ein und sticht rittlings auf seinem Baß und mit windgeblähtem Taschentuch in See."

Ich finde die Geschichte lustig und typisch für den Eotismus der damaligen Zeit. Wenn man schon Schiffbruch erleidet, muss man wenigstens auf einer Kannibaleninsel landen, sonst ist die ganze Sache nichts wert. Lustig ist auch der Untertitel: "Anthropophagie musicale".

Außerdem habe ich selbst eine Zeitlang auf dem Kontrabass herumgekratzt und schöne Töne kamen dabei nicht heraus. Wahrscheinlich waren keine drin - frei nach Süskind.

CW
 
Gut, dann stelle ich mal die nächste Aufgabe (mit google und Suchfunktion im Forum auf Neuheit geprüft ;-)). Ich lass diesmal die Hinweise auch nacheinander raus, bei einem flaschen Stichwort weiß eh sofort jeder Bescheid:

In dieser Kammermusiks-Auftragswerk (mit Klavier als tragender Komponente) geht es um verschiedene Aspekte aus der Heimat des/der Schöpfers/Schöpferin (zukünftig S. abgekürzt).

Gesucht ist Name von S. und Werktitel samt Benennung seiner Teile.

Weitere Tipps folgen abhängig von der Diskussion. Ich hoffe das ist in Ordnung, ich kann noch nicht so gut einschätzen wieviel Infos man rauslassen kann damits spannend bleibt :bye:ist ja erst mein zweiter Auftrag.

Viel Spaß beim Raten

KrautundRueben
 
"In dieser Kammermusiks-Auftragswerk (mit Klavier als tragender Komponente) geht es um verschiedene Aspekte aus der Heimat des/der Schöpfers"

Damit kommt man noch nicht allzu weit.

CW
 
Ein Tip zu S.:

Man sagt, dass S. ursprünglich nahegelegt wurde, aufgrund einer körperlichen Gegebenheit ein ganz anderes Instrument zu erlernen. S. wurde jedoch dann doch ein anerkannter Klaviervirtuose.

Zum Werk:
Den Auftrag zu dem Werk erteilte eine bedeutende europäische Rundfunkanstalt, in deren Land brandaktuell eine wichtige poitische Entscheidung ansteht.
 
Bei der Rundfunkanstalt tippe ich mal auf die BBC. Blöderweise hat diese Anstalt unzählige Werke jeglicher Art in Auftrag gegeben, so dass das erstmal nicht weiter hilft.

LG, Mick
 
Ein Schuss ins Blaue: Four Cities von Fazil Say

LG, Mick
 
Four cities...

Ja das hab ich dieses Jahr zum Kissinger Sommer vorgetragen von Say zusammen mit Nicholas Altstadt am Cello besucht, und es war grandios, mitreißend, fesselnd. Mir hat besonders gefallen, wie Say versteht die Tradition seiner Heimat mit der westlichen Musiktradition zu versöhnen.

Ich denke, @mick steht der Sieg zu, auch wenn die Aufgabe noch nicht 100%ig gelöst ist.

Viele Grüße

KrautundRueben
 

Auf ein Neues:

Gesucht wird ein Stück, das der Komponist ursprünglich als dreisätziges Konzert konzipiert hatte, letztendlich aber zu einem zweisätzigen Kammermusikwerk ausarbeitete.

Sowohl die Besetzung des ursprünglich geplanten Konzertes als auch die endgültige Kammerbesetzung sind ungewöhnlich. Aber selbstverständlich gehört ein Klavier dazu – so wie es der neue Fadentitel verlangt.

Eine ulkige Begebenheit ergab sich während der Proben zur Uraufführung: der Komponist wies einen der beteiligten Musiker an, eine absteigende große Septime mit "Sex-Appeal" zu spielen. Ein anwesender Komponisten-Kollege täuschte daraufhin einen Asthma-Anfall vor, verließ schnell den Saal und bekam einen hysterischen Lachanfall.

Nun die Fragen:

  1. Wer komponierte das gesuchte Werk?
  2. Wie lautet der Titel?
  3. Welche Besetzung hatte das ursprünglich geplante, dreisätzige Konzert?
  4. Welcher Kollege bekam den Lachanfall?
LG, Mick

PS: Wenn Gomez online ist, ist dieses Rätsel wohl in wenigen Minuten gelöst ...
 
Lieber Mick,

wenn Du mich so direkt ansprichst:

1. Anton Webern
2. Quartett op.22 für Violine, Klarinette, Saxophon und Klavier
3. ursprünglich geplant als dreisätziges Konzert für Violine, Klarinette, Horn, Klavier und Streichorchester
4. Alban Berg (der das op.22 aber sehr geschätzt hat)

Herzliche Grüße
Gomez
 
Lieber Gomez,

dem ist mal wieder nichts hinzuzufügen!

Hier ist eine Aufnahme des genialen Quartetts, das aufgrund der ungewöhnlichen Besetzung leider selten zu hören ist:



LG, Mick ...

... der sich auf eine neue Rätselaufgabe von Gomez freut!
 
Der Schöpfer des nachfolgend gesuchten Klavierwerks traf eine erstaunliche Unterscheidung. Sein Leben lang hätte er für andere komponiert - jetzt wollte er einmal etwas für sich schreiben, sagte er - und die Musik hebt sich tatsächlich von etwas vom Charakter seiner bekannteren, aber deshalb keineswegs schlechteren Werke ab. Die Seriosität dieses ernsthaft zu erratenden Klavierstücks macht sich sogar im Titel bemerkbar.

Um ernsthafte Antworten bittet

Gomez
 
Der Geburtsort des Philosophen liegt heute in demselben Land, zu dem auch der Geburtsort des Komponisten demnächst wieder gehören wird (?). Die Städte werden immer mobiler.
 
Ich tippe mal: Dinge an sich, op. 45 von Prokofjew?

LG, Mick
 

Zurück
Top Bottom