Einstieg in das Skrjabin'sche Spätwerk?

seid ihr Spezialisten zu dem Thema grad alle im Urlaub?!? :party::drink:
:cry:
 
Ich bin zwar kein Spezialist für Pedalisierung, aber einfach einmal ein paar Gedanken dazu...


Bei der Pedalisierung bin ich mir nicht sicher. Op.63 gehört im Gegensatz zu zum Beispiel Skrjabins 7.Sonate zu den Stücken, für die Skrjabin selbst kein Pedal notiert hat. Seine Angaben in der 7. Sonate sorgen für Uneinigkeit in der Fachwelt, da er dort das Pedal sehr oft so lange gehalten haben will, dass die Klänge zwangsläufig ziemlich stark verschwimmen. Manche sind nun der Ansicht, dass Skrjabin eben genau diesen Effekt gewollt hat, andere sind der Meinung, dass man diese Anweisung nicht so genau nehmen sollte.

Was hilft einem das nun? Sollte man annehmen, Skrjabin hätte seine 7. Sonate bewusst "verschwimmend" pedalisiert, so hat er das eben notieren müssen, weil das keiner intuitiv tun würde. Das könnte wiederum bedeuten, dass er bei op.63 kein Pedal notiert hat, weil es dort klarer ist, wie pedalisiert wird. In diesem Fall würde ich so pedalisieren, wie du es notiert hast, zumindest fast.

Wo wechseln die Klangzentren? Das Klangzentrum wechselt zum ersten Mal von c auf es in Takt 2, allerdings bereits beim c (also mit der Sexte, genau wie zu Beginn des Stückes) während der Pause im Bass. Hält man nun das c mit ins Pedal hinein? Ich würde das tun, ich würde das Pedal also bereits auf der Pause im Bass wieder betätigen, also nur kurz wechseln. Deshalb würde ich auch das a im Auftakt mit ins Pedal nehmen.

Äußerst interessant und lehrreich ist es, sich mit dem Stück analytisch auseinanderzusetzen. Sehr schön ist gleich im zweiten Takt die Variante des Preometheusakkordes mit kleiner None (des statt d). Sehr interessant ist dann auch die Variante, die ab Takt 12 eingefügt wird. Obwohl das Klangzentrum auf des vorliegt, beginnt der Takt mit einem a. Das wäre eine übermäßige Quinte und hätte eigentlich im Promehteusakkord nichts zu suchen. Skrjabin verwendet das System also nicht stoisch, ohne flexibel mit Varianten zu experimentieren.

Kurz gesagt: Ich würde mit jedem Wechsel des Klangzentrums das Pedal wechseln.

dabei den Prometheus-Akkord unter enigmatique so spielen, dass die später erklingenden Töne von der Lautstärke her ca. den bereits vorher gespielten Tönen, die schon am Verklingen sind, entsprechen? Wenn man den Akkord einfärben wollte, welche Töne sollten dann Eurer Ansicht nach hervortreten

Die gesamte Konstellation an der Stelle ist ja schon ziemlich farbig. Im Bass ist bereits das Klangzentrum a mit Beginn der fallenden 16tel-Sequenz erreicht, in der Melodie überlagern sich zu Beginn noch es und a als Klangzentrum. Die Zieltöne sind a im Bass und h in der Melodie. Zur Einfärbung eignen sich im Prometheus-Akkord zum Beispiel die Tritonus-Intervalle. Das ergibt sich in der Melodie ganz automatisch im Bogen von f nach h. Da kann man auch schön sehen, wie konsonant dieses Intervall bei Skrjabins Harmonik wirkt. Im Bass fehlt leider das es, aber zumindest g-cis kommt vor, womit man arbeiten kann, wenn man möchte. Ich würde allerdings einfach ein ganz leichtes Crescendo über die gesamte Gruppe spielen. Das ist natürlich keine Lehrmeinung, sondern nur meine eigene.

Viele Grüße!
 

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