Ein Flügel für mein Kind?

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Quartermum

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24. Nov. 2015
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Hallo ihr Lieben,

seit ein paar Jahren besuche ich immer wieder gerne dieses Forum um mich klaviertechnisch zu informieren. Dabei habe den Eindruck gewonnen, dass sich hier einige Spezialisten tummeln
:-)

Nun habe ich eine Frage zum "Upgrading" unseres Klaviers,
bei der ich aktuell noch ziemlich ratlos bin.

Meine neunjährige Tochter bekommt seit vier Jahren Klavierunterricht und zeigt sich
( nach wie vor ;-) ) sehr ambitioniert und begeistert.
Sie hat in den letzten Jahren drei erste Preise bei nationalen Wettbewerben gewonnen und bekommt, im Rahmen des Begabtenförderungsprogramms der örtlichen Musikschule, Unterricht bei einem sehr guten Lehrer.

Bis vor einem halben Jahr lief alles sehr spielerisch und ohne viel Üben.

Mittlerweile hat sich ( auf Wunsch aller Beteiligten, sprich Eltern -Kind- Lehrer :-) ) die tägliche Spielzeit auf 2,5h erhöht und wir haben eine zusätzliche Klavierunterrichtsstunde wöchentlich etabliert.
Tochterkind entwickelt sich super am Instrument und das Niveau der Stücke, sowie ihre technischen und gestalterischen Möglichkeiten steigen...nur unser 35 Jahre altes super basic Pianino kommt da einfach nicht mit.

Ihr Klavierlehrer drängt mittlerweile auf einen Flügel...quasi Nägel mit Köpfen... und wir Eltern möchten unsere Tochter natürlich bestmöglich unterstützen (abgesehen davon, dass natürlich die gesamte Familie von einem schönen Instrument profitieren würde).

Was für ein Instrument würdet Ihr uns empfehlen?

(Neu, gebraucht, groß, klein....Hersteller?)

Wo sollen wir suchen und wieviel müssen wir investieren?

Platz und Lautstärke sind nicht das Problem, die Finanzierung schon eher...


GLG
Quartermum
 
Zuletzt bearbeitet:
Was für ein Klavier habt ihr denn jetzt? Und inwiefern stößt es an Grenzen, bzw. was kann ein neunjähriges Kind darauf nicht spielen?
Demgegenüber stünde dann das verfügbare Budget für einen Flügel. Bei welchem Betrag liegt das?
Spielen noch andere Familienmitglieder auf dem Flügel oder ist der nur für die Tochter?
Wenn der Flügel einen nennenswerten Vorteil bringen soll, dann müsste er qualitativ schon deutlich hochwertiger sein als das jetzige Klavier. Daraus ergibt sich dann folglich, das benötigte Budget.

Ich würde die Anschaffung gut überlegen bei einem noch so kleinen Kind, auch wenn es talentiert sein mag. Insbesondere dann, wenn ich nicht mal eben 10.000 Euro oder mehr locker machen könnte. Am Ende verliert das Kind mit Beginn der Pubertät (das kann heute auch gerne schon mit 11 oder 12 sein) die Lust am Klavierspielen und dann zahlt man u.U. ein Instrument weiter ab, das niemand mehr spielt.

Ich kenne genug Leute, die mit einem Durchschnittsklavier daheim bis zum Musikstudium gekommen sind. Einen Flügel zum Üben hatten sie nur in der Musikschule und in der Schule, wenn Schulaufführungen anstanden. Es ist also durchaus möglich auch auf einem Klavier hervorragende Leistungen zu erbringen.
Es ist für den Klavierlehrer ein Leichtes die Anschaffung eines Flügels zu fordern - er muss ihn ja nicht bezahlen. Für ein neunjähriges Kind finde ich (ganz persönlich) das eine ziemlich überzogene Forderung, Talent hin oder her, und zwar ganz einfach deshalb, weil ich mich dafür verschulden müsste (was nicht so mein Ding ist).

Letzten Endes musst du selbst wissen, ob du das Geld investieren möchtest und kannst.
Wenn du weißt ob und wieviel du investieren willst, kann man auch konkretere Vorschläge machen.
 
Wenn es im Budget ist, ist ein Flügel in jedem Fall zu empfehlen. Besonders talentierte Kinder sollten ein bestmögliches Instrument zur Verfügung haben. Letzten Endes ist die Freude am Instrument ein wesentlicher Motivationsfaktor um auch durch die schwierige Zeit der Pubertät zu steuern. Das Preis/Leistungsverhältnis ist bei Yamaha bekanntermaßen gut. Wie wäre es mit einem C3X? (Mein Kind ist glücklich mit der Wahl, die Mama auch ;-)).

Gruß Ute
 
Hallo "Viertelmutter";-)!

Wenn Ihr einen Flügel einfach so kaufen könnt - macht das gerne sofort.

Wenn Ihr fianzieren müsst, lasst die Finger davon. Ein 9-jähriges Kind sollte nicht damit aufwachsen, dass sich die Familie für das Kind verschulden muss. Egal was Ihr zu Eurem Kind sagt - der Druck wird da sein. Und ab der Pubertät wird er mit Sicherheit zum Problem.
Lösungsvorschlag: Das Kind am Invest beteiligen "lassen" - egal wie wenig, es wird immer das Gefühl haben, seinen Teil beigetragen zu haben. Ist aber mit 9 Jahren eher noch schwierig.
 
Was wäre mit einer Mietkaufoption? Ein Flügel ist schon eine Investition. Ich vermute eine 9-jährige wird jetzt noch nicht ihr Wunschinstrument herausfinden, das entwickelt sich sicher noch.
Ich glaube alle wissen, das ein Klavier niemals vom Spielgefühl der Mechanik an ein Klavier herankommt. Aber muss das eine 9-jährige schon haben?
Und lieber ein gutes Klavier als einen schlechten Flügel.

Wenn ich das mit meiner Tochter vergleiche, auch wenn das Invest viel kleiner war.... 5 Jahre Oboe und mit 17 hörte sie plötzlich auf. Andere Interessen, Abi, Freunde....etc.
 
Wer sich einen schönen Flügel leisten kann, sollte sich sofort einen kaufen.

Dass aber ein neunjähriges talentiertes Mädchen mit vier Jahren Klavierunterricht hinter sich in seiner musikalischen Weiterentwicklung durch ein stinknormales Klavier ausgebremst wird, gehört in die Abteilung "Mythen und Märchen".

CW
 
@joeach - die TE spricht von Finanzierung. Da kann man schwerlich S&S-B empfehlen;-). ICH würde für meine Kinder nie etwas finanzieren, zumindest nicht so, dass sie es während ihrer Kindheit erfahren. Unterschätz den Druck bei sensiblen Kindern nicht - sehr musische Kids gehören in der Regel zu den Sensiblen!

@Quartermum : Gibt es eine Grenze, wo Ihr ohne Finanzierung (oder mit einer völlig unbedeutenden) auskommt? Es ist nämlich durchaus möglich, auch genrauchte Flügel im Bereich ab 3.000 zu bekommen, die ordentlich reguliert sind oder ordentlich reguliert werden können (siehe Schnäppchen-Faden). M.E. geht es nämlich in erster Linie um die Tastaturansprache des Flügels und nur sekundär um den Klang des Flügels, was der KL anspricht.

Du sprichst von einem "super basic Piano". Ich kann mir schon gut vorstellen, dass da eine Grenze erreicht sein kann. Möglicherweise aber liese sich auch dieses Piano in einen Zustand versetzen, der es tauglich macht. Wenn Du magst, kannst Du das hier gerne mal beschreiben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch mal die Anschaffung eines Digital-Hybrid-Pianos zusätzlich zum akustischen Klavier prüfen. Da muß man sich nämlich nicht verschulden für und die Flügelmechanik, die der Klavierlehrer zu Übezwecken fordert, ist da schon drin. Auch die Übezeit kann unbegrenzt raufgeschraubt werden, da Kopfhörer möglich.
 
@fisherman : Die Viertelmama spricht von "die Finanzierung ist evtl. ein Problem". Das muss jetzt nicht bedeuten, dass sie den Flügel auf Kredit kaufen will.

@Quartermum : Ich geh mal davon aus, dass Ihr Euch sicher seid, dass die Tochter wirklich die Wettbewerbskarriere will, und nicht nur glaubt, sie zu wollen, weil der Klavierlehrer und die Eltern es sagen oder weil sie ja ach so talentiert ist.

Dann wird ihr ein vernünftiges Instrument sicher gut tun und sie weiter motivieren. Wenn Euer jetziges Klavier wirklich "super basic" ist, mag ein Upgrade sogar empfehlenswert sein.

Wenn es dann wirklich ein Flügel sein soll, so würde ich einen max. 20 Jahre alter Markenflügel zwischen 170 cm und 200 cm anpeilen.
  • max. 20 Jahre, weil ich glaube, dass ein junges Instrument in der heutigen Zeit und zur Vorbereitung auf Wettbewerbe besser geeignet ist als ein altes. Ich liebe meinen 70 Jahre alten Blüthner, weil ich auf einem noch älteren Klavier das Spielen gelernt habe und weil er wirklich Charme hat. Moderne Instrumente spielen sich aber ganz anders, und wer heute das Klavierspiel erlernt und auf Wettbewerben spielt, ist mit einem modernen Instrument nach meinem Empfinden besser bedient.
  • 170 cm - 200 cm, weil Du sagst, Platz spiele keine Rolle. Alles unter 170 cm hat gravierende Nachteile im Klang, oft auch in der Spielbarkeit wegen der kürzeren Mechanik. Zudem kosten Flügel unter 170 cm nicht mal weniger, und wenn doch, dann nicht wegen der Größe, sondern allgemein wegen schlechterer Qualität. Über 200 cm ist nicht erforderlich und kann in einem Wohnzimmer doch schon ziemlich laut werden. Wobei man bei ausreichendem Platz auch die Flügel bis 220 cm einbeziehen sollte. Die sind nämlich den meisten schon deutlich zu groß und daher schlecht zu verkaufen. Das kann sich auf den Preis auswirken (meist wird der Händler den Flügel aber eher lange stehen lassen, als dass er mit dem Preis zu sehr nachgibt).
  • Der Klang ist meiner Meinung nach zweitrangig, wenn man nur die Entwicklungsmöglichkeiten betrachtet. Der Klang muss formbar sein, aber nicht unbedingt "schön".
  • Mit diesen Prämissen werdet Ihr vermutlich deutlich über 10.000 Euro ausgeben müssen (für einen gebrauchten). Mehr Möglichkeiten habt Ihr bis 20.000 Euro. An Marken würden mir die üblichen Verdächtigen Yamaha (C3) einfallen, oder die Kawai-Mittelklasse, vielleicht Schimmel? Die Bechstein-Academy-Serie könnte in Frage kommen. Ehrlich gesagt glaube ich sogar, dass auch Hoffmann von der Spielbarkeit her gar nicht so schlecht ist. Ich glaube, dass man auch mit einem gebrauchten Boston durchaus Freude haben kann (muss dann aber wirklich mit deutlichem Preisabschlag sein). Ein Shigeru Kawai wäre toll, hab ich aber noch nie gebraucht gesehen, neu glaub ich deutlich über 20.000 Euro. Alles andere (Grotrian-Steinweg, Steingräber, Steinway, ...) dürfte wohl zu teuer sein, oder hab ich was vergessen?
Damit die Foristi jetzt keinen Shitstorm über mich senden: Grundsätzlich kostet ein Flügel so viel, wie ein Auto, so zwischen 1000 und 150.000 Euro. Der für 1000 Euro spielt leidlich, der für 150.000 Euro kann alles. Es gibt hier im Forum Leute, die um die 3000 Euro einen Flügel gefunden haben und sehr zufrieden sind. Es gibt auch welche mit neuen Markenfabrikaten, Preise weiß ich nicht, vermutlich deutlich oberhalb 60.000 Euro.

Wenn Euch also so um die 15.000 Euro nicht schrecken und Ihr keine Bedenken habt, Euer Kind zu sehr zu verwöhnen, dann los. Aber wenn sie wirklich gerne spielt, dann wird sie das auch an einem weit günstigeren Klavier tun.

Just my 42 ct.
 
Nachtrag: Hab grade die letzten beiden Einträge im Schnäppchenfaden gesehen und frage mich, warum ich meine, man müsse 10.000 Minimum investieren ...

Also der Schimmel könnte echt in die Kategorie "schwer verkäuflich, weil zu groß" fallen. Sieht ja aus wie ein Semikonzerter. Wenn der von den Musikereltern nicht totgespielt wurde, kann das ein tolles Instrument sein.
 

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