Die Haltebögen

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HakoKlavo

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14. Juni 2015
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Abend zusammen,

bin neu im Forum und habe auch vor zukünftlich hier aktiv dabei zu sein :). Ich habe eigentlich gute Vorkenntnisse im Thema Klavier spielen gehabt. Ich habe jetzt bei einem Stück etwas bemerkt.
(Bild angehängt unten)
Kann mir einer erklären warum beim Bassschlüssel am Anfang bei den d-Noten ein Haltebogen ist? Ich meine ich drücke ja eh schon auf das Pedal beim Anschlag (wie die Noten es vorgeben). Der Ton wird also sowieso verlängert ,also warum muss ich die d Note da gedrückt halten?

Es ist meine erste Frage hier und würde mich daher über verständnisvolle Antworten freuen.
 

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Es ist meine erste Frage hier und würde mich daher über verständnisvolle Antworten freuen.
in den Noten ist die genaue Dauer dieses Tons notiert: er soll exakt eine Halbe plus ein punktiertes Viertel lang klingen (das macht insgesamt eine Dauer von sieben Achteln)
(man hätte diesen Ton auch als eine doppelt punktierte Halbe notieren können)

freilich hast du recht: die Pedalisierung lässt diesen Ton den ganzen Takt lang klingen - aber so, wie das alles hier notiert ist, wird beim Pedalwechsel zu Beginn des 2. Takts eine neue Harmonie (F-Dur) klingen, ohne dass am Taktanfang ihre Töne angeschlagen werden. Das ist auf diese Weise (der Bass ist d---f, überlappt klanglich aber kurz auf dem letzten Achtel) recht übersichtlich dargestellt.

Noten für Klavier sind nur selten eine Notation aller durchklingen Töne, sondern eher eine Art Gerüst oder Plan, welcher sinnvolle (absichtliche) Tonlinien und Zusammenhänge darstellt.
 
Bögen in der Notation haben mehrere Funktionen,

1. Tonlängen, die sich nicht durch die zur Verfügung stehenden Notenwerte durch eine Note ausdrücken lassen, z.B. ich will die Tonlänge von einer halben plus 1/8, also muss ich das als "Komposita" ausdrücken, ich schreibe also eine halbe und eine 1/8 Note gleicher Tonhöhe nebeneinander und verbinde sie mit einem Bogen, damit klar ist, das soll als ein Notenwert gelten und eben solange gehalten werden. Solche Bögen können wie in deinem Beispiel auch von Takt zu Takt reichen, da spielen dann nicht (nur) ungewöhnliche Tonlängen die ausschlaggebende Rolle, sondern durch den Taktstrich ist schlicht keine Tonlänge notierbar, die den angesagten Takt hier 4/4 (notiert auch als C) überschreitet: in deinem Beispiel 1/8 plus eine ganze Note.

2. Legato, Legato spielen heißt gebunden spielen im Gegensatz zu "abgehackt", die Noten können auch eine Tonhöhe haben, aber der Übergang von einem Anschlag zum nächsten soll so weich wie möglich sein, aber trotzdem ein neuer Anschlag zu hören sei-

Erkennen , welcher Bogen gemeint ist, ist meist im Zusammenhang. Im Legato sind meist Gruppen von Tönen, während eine so notierte außergewöhnliche Tonlänge eben aus 2 Tönen besteht.

Pedal ist dazu da die Dämpfung aufzuheben, die sonst den Klang nach Loslassen einer Taste stoppt. Dies ist einmal um die Musik voluminöser erscheinen zu lassen und anderseits um weit auseinanderliegende Töne trotzdem legato spielen zu können. Nichts desto trotz muss im Notentext trotzdem die richtige Notenlänge notiert sein, damit zur richtigen Zeit der nächste Ton angeschlagen wird.

Deine spezifische Pedalkennzeichnung zeigt, dass hier das Pedal eben nicht unbedingt den Notenwert des 1. Tones (zusammengesetzt aus Halbe+punktierte Viertel) nur unterstützen soll, sondern eben zum nächsten Ton legato binden soll.
 
Phrasierungsbögen nicht zu vergessen...
 
Vielen Dank für die hilfreichen Beiträge, ich denke ich habe soweit alles verstanden.
 
@tastenakrobat

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Danke.
 

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