Bruckner Sinf. Nr4

R

Rudl

Guest
Hallo,

ich fahr grad ziemlich auf der Romantischen von Bruckner ab.

Weiss jemand, ob es einen Klavierauszug für 2 Hände gibt.

Bei IMSLP wurd ich leider nicht fündig.
 
Die 4. hat keine Tuben und lässt sich deshalb noch halbwegs stressfrei aus der Partitur spielen. Alternativ hätte ich hier eine Bearbeitung für zwei Klaviere zu acht Händen. Klingt bestimmt bombastisch!

LG, Mick
 
Das könnte stimmen.

Aber Arrangements basteln dauert mindestens so lange wie sie einzuüben, jedenfalls bei mir. Manchmal kann ich auch nicht immer zwischen beidem trennen.

Ist halt eine Heidenarbeit.

CW
Dieses Monsterstück dauert sicher ein Jahr; falls ich es in Angriff nehmen sollte.
Da ist mir diese Orgelfassung lieber und vor allem näher am Klang.
Vielleicht bekommt man die Noten beim Bearbeiter.
Grüße
Toni
Werde Ihn mal anschreiben.
 
Ein achtzig Seiten, bzw. vierzig Seiten für Einen, langes Stück würde ich nicht einüben. Das artet aus und wird zur Neverending Story. Und so etwas als Amateur ohne ausgeprägte professionelle Kenntnisse in Tonsatz und Theorie umzuarrangieren, damit kann man eigentlich nur scheitern.

Bleibt nur eine Auftragsvergabe an einen Profi. Und da gilt: ohne Moos nichts los.

CW
 
Lieber Rudl,

bei Bruckners Vierter ist die vierhändige Version das Äußerste, was man an reduziertem Tonsatz auf dem Klavier bisher gewagt hat. Für alles weitere - einen zweihändigen Klavierauszug nach der Version à 4 ms - bist Du zuständig. Das Original gibt's bei der UE (# 2882) für teures Geld: 42,95 €, erstellt von Ferdinand Loewe, der aus dem Bruckner-Umfeld kam, revidiert von Josef Woess, von dessen Herkunft ich nichts weiß.

Auf jeden Fall lernt man ein Werk nie besser kennen und verstehen, als wenn man es skelettiert.

Herzliche Grüße
Gomez
 
Lieber Rudl, [...]
Auf jeden Fall lernt man ein Werk nie besser kennen und verstehen, als wenn man es skelettiert.
Lieber Gomez,

wir sind hier bei der Musik, und nicht bei der Jagd (Skelettieren, Ausweiden, tsts...). Musik wurde - und wird - erschaffen nur aus einem Grund: um gehört zu werden. Und: ich habe noch niemals erlebt, nicht in dreißig Jahren Beschäftigung mit klassischer Musik, daß man die Schönheit einer Sinfonie oder eines Musikstückes nicht vollständig durch das Hören erfassen könnte.

Wer wirklich etwas für seine musikalische Entwicklung tun will, kann sich ein paar Einspielungen dieser Symphonie hörend vornehmen - und versuchen zu beurteilen, welcher der Dirigenten, Orchester, Konzertsäle usw. wirklich die schönste Musik aus der Vorgabe (Partitur) gemacht hat.

Solange man diesen Schritt noch nicht bewältigt hat, gilt mein klarer Rat: Finger weg von Partitur, und Partituranalyse.

Schönen Gruß
Dreiklang
 

Lieber Gomez,

wir sind hier bei der Musik, und nicht bei der Jagd (Skelettieren, Ausweiden, tsts...). Musik wurde - und wird - erschaffen nur aus einem Grund: um gehört zu werden. Und: ich habe noch niemals erlebt, nicht in dreißig Jahren Beschäftigung mit klassischer Musik, daß man die Schönheit einer Sinfonie oder eines Musikstückes nicht vollständig durch das Hören erfassen könnte.

Wer wirklich etwas für seine musikalische Entwicklung tun will, kann sich ein paar Einspielungen dieser Symphonie hörend vornehmen - und versuchen zu beurteilen, welcher der Dirigenten, Orchester, Konzertsäle usw. wirklich die schönste Musik aus der Vorgabe (Partitur) gemacht hat.

Solange man diesen Schritt noch nicht bewältigt hat, gilt mein klarer Rat: Finger weg von Partitur, und Partituranalyse.

Schönen Gruß
Dreiklang
Ich bevorzuge Celbidache.
 
wir sind hier bei der Musik, und nicht bei der Jagd (Skelettieren, Ausweiden, tsts...). Musik wurde - und wird - erschaffen nur aus einem Grund: um gehört zu werden
Und trotzdem wird das bei jedem halbwegs guten Unterricht gemacht, selbst bei meinem Niveau. Hören und Verstehen sind halt zweierlei. Versteht man die Musik, hört man mehr.
 
Hören und Verstehen sind halt zweierlei. Versteht man die Musik, hört man mehr.
Richtig - auch das Hören will gelernt sein. Niemand kommt auf die Welt mit der Fähigkeit, die Feinheiten, oder den Spannungsbogen, einer kompletten Sinfonie sofort zu hören. Oder Mehrstimmigkeit, oder die Schönheit und Logik von Modulationen oder Variationen...

Manches davon geht aber nur zu lernen über das Hören.
 
wir sind hier bei der Musik, und nicht bei der Jagd (Skelettieren, Ausweiden, tsts...).

Du weißt doch überhaupt nicht, worum es geht.

Klavierauszüge zu erstellen, ist ein Vorgang des Skelettierens: Man muß aus einem Orchestertonsatz, der von durchbrochener Arbeit, realer Polyphonie und Scheinpolyphonie, Stimmverdoppelungen, Füllstimmen, rein harmonisch gedachten Klangtexturen und rein klangfarblichen Wirkungen geprägt ist, das Substrat ermitteln, das auf einem Klavier (zu 2 oder 4 Händen) wiederum gut klingen soll - eine sehr anspruchsvolle Arbeit. Ich wiederhole mich: Bei keiner Gelegenheit lernt man ein Werk besser kennen. Es ist, als ob man ein Spielzeug in seine Einzelteile zerlegt, um es neu wieder zusammenzusetzen.

Es leuchtet mir auch völlig ein, daß Dich schon der Gedanke an so etwas überfordert, weil Du nicht damit zurechtkommst, daß Musik - wie alle Kunst - das Ergebnis geistiger und handwerklicher Arbeit ist, die man wiederum gedanklich nachvollziehen kann - weil Du in Musik nur Gefühle suchst, und zwar Deine Gefühle.

Musik wurde - und wird - erschaffen nur aus einem Grund: um gehört zu werden.

Auch das ist falsch. Musik ist - wie alle Kunst - aus der Kultpraxis entstanden. Wenn sie zu jemandes Ohr dringen sollte, dann zum Ohr einer den Menschen gewogenen Gottheit. Als weltliche Musik wurde und wird sie geschaffen, um gespielt zu werden, sodann, um gehört, aufgenommen und verstanden zu werden. Letzteres überfordert Dich natürlich, weil Du gar nicht weißt, daß es bei Musik etwas zu verstehen gibt.

Und: ich habe noch niemals erlebt, nicht in dreißig Jahren Beschäftigung mit klassischer Musik, daß man die Schönheit einer Sinfonie oder eines Musikstückes nicht vollständig durch das Hören erfassen könnte.

Dafür erlebt es hier praktisch jeder um Dich herum - anhand Deiner Fehlurteile über Musik - daß man dreißig Jahre lang am Wesentlichen vorbeihören kann. Wie willst Du ohne Werkkenntnis = Partiturkenntnis überhaupt feststellen, daß eine Interpretation nicht werkgetreu oder - bei fehlender Werktreue - trotzdem stimmig ist?

Du benimmst Dich wie der Fuchs aus der Fabel und setzt dabei noch eins drauf: Du verschmähst die Trauben, die Dir zu hoch hängen - und verlangst frecherweise von allen anderen, daß sie die Trauben verschmähen sollen, nur weil sie Dir zu hoch hängen. Das ist anmaßend. Weil Du einem Notentext keine Geheimnisse entlocken kannst, darf Musik nur als zu Hörende Existieren? Weil Dir Musik nur zur Steigerung Deiner narzißtischen Selbstbefriedigung dient, willst Du allen anderen absprechen, daß sie sich aus der vertiefenden, d.h. analytischen Beschäftigung mit Musik beschenken lassen? Weil Du Musik nur als Gefühlsreservoir kennst, glaubst Du, das Gefühl käme demjenigen abhanden, der sich mit dem kompositorischen Reichtum eines Werkes beschäftigt?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Gomez,
Du weißt doch überhaupt nicht, worum es geht.
Klavierauszüge zu erstellen, ist ein Vorgang des Skelettierens: (...)
Danke, ich weiß, was ein Klavierauszug ist.
Es leuchtet mir auch völlig ein, daß Dich schon der Gedanke an so etwas überfordert,
nein - solche Dinge interessieren mich bloß einfach nicht (oder nur am Rande. Klavierauszüge höre ich mir schon gern mal an, sie können auch recht gelungen sein)
weil Du nicht damit zurechtkommst, daß Musik - wie alle Kunst - das Ergebnis geistiger und handwerklicher Arbeit ist, die man wiederum gedanklich nachvollziehen kann
Falsch. Erstens, kann man nicht jede Kunst "gedanklich nachvollziehen" (denke mal an Skulpturen, oder Bilder - die kann man oft einfach nur auf sich wirken lassen). Daß Musik das Ergebnis eines kreativ-schöpferischen Prozesses (und weder Zufall noch Willkür) ist, ist mir ebenfalls schon lange bekannt. Und daß man Musikwerke analysieren kann, ebenfalls. Ich habe mich mit solchem auch schon beschäftigt. Nur, es ist für mich halt einfach uninteressant und reizlos.
weil Du in Musik nur Gefühle suchst, und zwar Deine Gefühle.
Unsinn. Musik enthält nun mal rationale Elemente, und Gefühlselemente. Und ich suche selbstverständlich nicht nach meinen subjektiven Gefühlen, sondern nach denen, die der Komponist ganz einfach verkomponiert hat.
Musik ist - wie alle Kunst - aus der Kultpraxis entstanden.
Das ist blanker Unfug - die Wissenschaft weiß bis heute nicht, warum Menschen anfingen zu musizieren, oder warum der Mensch seine angeborene Musikalität entwickelte. Bitte mache Dich besser mit Fakten vertraut, bevor Du irgendetwas öffentlich fabulierst.
Wenn sie zu jemandes Ohr dringen sollte, dann zum Ohr einer den Menschen gewogenen Gottheit.
Was soll dieses Esoterik-Bla Bla? Das Ohr ist das zentrale Sinnesorgan, wenn es um Musik geht, und kein anderes. Sei bitte nicht so extrem weltfremd.
Als weltliche Musik wurde und wird sie geschaffen, um gespielt zu werden, sodann, um gehört, aufgenommen und verstanden zu werden.
Musik wird zu dem Zweck geschaffen, um von Menschen gehört zu werden. Alles andere sind nachrangige Betrachtungen. Nochmal: sei nicht so weltfremd.
Letzteres überfordert Dich natürlich, weil Du gar nicht weißt, daß es bei Musik etwas zu verstehen gibt.
Ich weiß besser als Du, was es bei Musik zu verstehen gibt, da kannst Du sicher sein...
Dafür erlebt es hier praktisch jeder um Dich herum - anhand Deiner Fehlurteile über Musik - daß man dreißig Jahre lang am Wesentlichen vorbeihören kann.
Du produzierst hier öffentlich Fehlurteile über Musik am laufenden Band, in einem einzigen Post - und nicht ich. Und was das Wesentliche an Musik ist, hast Du doch gar nicht begriffen, und wirst das wohl auch nie...
Wie willst Du ohne Werkkenntnis = Partiturkenntnis überhaupt feststellen, daß eine Interpretation nicht werkgetreu oder - bei fehlender Werktreue - trotzdem stimmig ist?
Wen interessiert schon "Werktreue"? Schöne, und gelungene Musik sollen Instrumentalisten produzieren - und damit haben sie in der Regel schon genug zu tun, wie alle Erfahrung zeigt. Und wer Musik verstanden hat, hört, ob die Arbeit eines Instrumentalisten etwas taugt. Kein Mensch braucht Werktreue. Die Menschen brauchen schöne Musik.
Du benimmst Dich wie der Fuchs aus der Fabel und setzt dabei noch eins drauf: Du verschmähst die Trauben, die Dir zu hoch hängen - und verlangst frecherweise von allen anderen, daß sie die Trauben verschmähen sollen, nur weil sie Dir zu hoch hängen. Das ist anmaßend. Weil Du einem Notentext keine Geheimnisse entlocken kannst, darf Musik nur als zu Hörende Existieren? Weil Dir Musik nur zur Steigerung Deiner narzißtischen Selbstbefriedigung dient, willst Du allen anderen absprechen, daß sie sich aus der vertiefenden, d.h. analytischen Beschäftigung mit Musik beschenken lassen? Weil Du Musik nur als Gefühlsreservoir kennst, glaubst Du, das Gefühl käme demjenigen abhanden, der sich mit dem kompositorischen Reichtum eines Werkes beschäftigt?
Alles falsch, und Unsinn. Und nein: natürlich glaube ich nicht, daß man mit der analytischen Beschäftigung mit Musik zwangsläufig sein Gefühl verliert.
Aber es gibt nunmal Leute, die eine analytische Beschäftigung mit Musik nicht reizt. Das heißt keineswegs, daß man dazu geistig nicht in der Lage wäre; sondern nur, daß es einem nicht reizvoll erscheint. Es mag ja auch nicht jeder Stereoanlagen zerlegen und reparieren.

Viele Grüße.
 
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