Bravourstücke

Mensch @rolf , da hast du mich schon zitiert, dann auch bitte Lesen. Nicht nur Zugaben ;-)
Caprice espagnol von Moszkowski wäre eigentlich auch so ein Stück. Ich gebe zu, es ist länger als meine Vorgabe. Soll auch eher eine Richtlinie sein ;-)
Naja - wenn eine Zugabe länger ist als ein regulärer Programmpunkt, stellt sich mir schon die Frage nach einer sinnvollen Gewichtung. Ich stelle mir vor meinem geistigen Auge Konzertbesucher vor, die sich nach dem offiziellen Programmende von ihren Sitzplätzen erhoben und womöglich schon den Weg in Richtung der Garderobe angetreten haben. Drei oder vier Minuten einer Zugabe lauschen, dazu sind wohl die meisten Gäste noch bereit. Aber bei einem regelrechten Zugabenmarathon in mehreren Etappen wird der Geräuschpegel merklich zunehmen und die allgemeine Aufnahmebereitschaft eher abnehmen. Zugaben abliefern, nur um sich länger auf dem Podium produzieren zu können - von so einem Ritual hat eigentlich keiner etwas.

LG von Rheinkultur
 
Hält auch nicht ganz die Zeitvorgabe ein aber hier sind Begeisterungsstürme des Publikums nicht nur durch den Bekanntheitsgrad der Melodien bei entsprechender pianistischer Umsetzung garantiert:-):

 
Habe ich ja heute schon eingestellt ;) im Sommer spiele ich die Fledermaus das erste mal selber, darauf freue ich mich!!
 
Liebe Blüte, ich bin mal zum Anfang zurück:
Ich möchte hier eine Sammlung von hübschen, kleinen Bravourstücken eröffnen, gerne auf hohem Niveau. Also Zugaben (...)

.. und erlaube mir, als Laie und gelegentlicher Konzertkonsument meinen Senf abzugeben: Als Zugabe wünsche ich mir Stücke, die NICHT angeben, nicht brillant sind. Ich wünsche mir Stücke, die mir etwas mitgeben, die mir Adieu sagen, mich in den normalen Abend hinausbegleiten. Im Idealfall wünsche ich mir Stücke, die eine Verbundenheit des Pianisten mit dem Publikum aufzeigen. Also übersetzt in Sprache: “Danke. Ihr wart ein gutes Publikum. Es war schön hier. Kommt gut nach Hause. Ich hab noch ein kleines, bescheidenes, sehr PERSÖNLICHES Abschiedslied für Euch!"...

Das hat mit Bravourstücken gar nichts zu tun.

Die Frage lautet: Wie möchte ich als Künstler in Erinnerung bleiben? Als Virtuose? Unnahbar, göttergleich? Oder lieber als ein (großer) Mensch, der auch kleinen, unscheinbaren Dingen seine Kunst angedeihen lässt und sie mit leichter Hand zu Preziosen erhebt.
 
Heiliger Strohsack, dann halt nicht als Zugabe! Ich möchte einfach Vorschläge von Stücken, auf die die beschriebenen Charakteristika zutreffen!

Fisherman, deine Einwände sind bedenkenswert und ich habe auch derartige Kracher bisher nicht als Zugabe gespielt. Wohl aber eher aus Respekt vor der technischen Schwierigkeit denn mangels Interesse. Stell dir vor, es gibt nicht nur eine Zugabe, sondern zwei oder drei - warum soll da nicht ein Knallbonbon dabei sein? Natürlich kommt es drauf an, was vorher gespielt wurde. Klavierabend, Klavierkonzert, [Beschaffnheit des Flügels...] und vor allem, welches Programm?

Ich finde virtuose Zugaben jedenfalls bewundernswert, weil Zugaben das schwierigste sind, was man überhaupt im Klavierabend spielt. Fast so schlimm wie Preisträgerkonzerte :D

Ist ja erstmal egal, wo die Stücke auftauchen. Ich hab ja nie gesagt, dass ich die überhaupt alle üben und im Konzert spielen will. Wie gesagt, warum auch nicht als Sträußchen im Klavierabend zwischen einer Sonate und einer Suite? "Zugabe" war eher ein beschreibendes Attribut, um genauer zu erklären, was für eine Art von Stück ich meine. Und Zugaben sind halt oft kleine, schmalzige Betthupferl oder knatternde Rausschmeißer.
 
Hehe, Blüte - das war doch keine Kritik! Eher so eine Art Rückmeldung aus dem Lager der Hörer...

Stell dir vor, es gibt nicht nur eine Zugabe, sondern zwei oder drei - warum soll da nicht ein Knallbonbon dabei sein?

Auch das ist ein Thema. Wenn ein Konzert eine ganz besondere "Aura" hatte, dann mag der Künstler aus Verbundenheit zu seinem Publikum gerne eine Reihe von Zugaben spielen - in jedem anderen Fall: EINE Zugabe.
 
Zugaben sind in der Tat unglaublich schwierig, machen aber auch wahnsinnig viel Spaß! In der Regel spiele ich gerne zuerst etwas ruhiges und wenn es das Publikum möchte, dann noch etwas anderes, Pfiffiges hinterher. Zum Beispiel die Kombination der Fledermaus Paraphrase mit "Alt Wien" von Godowsky, das wird meine Kombination demnächst!
 
unbedingt in diese Reihe gehört für mich Ligetis Teufelstreppe, z.B. . Manche Einspielung ist wenige Sekunden länger als die Vorgabe.
 

...wenn´s mal um irrwitzige Bravour geht...
 
Sehr bravourös auch der Vorgänger von Feux follets...



Die spätere Version ist ja auch nicht gerade leicht, aber wie man das hier spielen kann, wird mir stets ein Rätsel bleiben...

 
@Gernot : Nicht der Konzentrationsabfall ist das Problem, sondern die hohe Erwartungshaltung. Im Preisträgerkonzert muss man perfekt spielen, schließlich ist man Preisträger. Man hat zwar nichts mehr zu verlieren, wäre aber trotzdem schön blöd, als Jubilar sozusagen zu versagen.
Ähnlich mit Zugaben - eine versaute Zugabe geht einfach nicht. Deshalb ist der Anspruch bei diesen Situationen höher und damit auch die Ausführung.
 
Immer schön: Schumann/Liszt "Widmung"!

Oder wie wäre es hiermit:

 
Es gibt tolle CDs mit Stephen Hough und Marc André Hamelin mit wunderbaren Miniaturen.. "My favourite things", "Kaleidoskop" und wie sie alle heißen.... Eine wahre Fundgrube!
 

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