Blüthner-Flügel: Hammerköpfe

Ach geh her - oanen großen Riß siehst Du, und etliche kloane san noch vorhanden. Die müssen natürlich auch gerichtet werden, Wennst den Resonanzboden ordendlich auskeilst und dann spanst. hast scho wieder was drauf. Aber Du muß auch die kloanen Risse spanen. I nehm als Stegdruck so immer so 4mm ohne Spannung.
I versteh ja Deine Einstellung es dem Kunden immer Recht zu machen, des ist ja auch des liebenswerte an Dir - i wünscht, i hätt solche Ärzte. Aber i kann halt ned anders, i muß ja mitunter den Kunden auch mal ne grausige Nachricht überbringen....auch wenn es mir ned leicht fällt.

Voele Grüße

Styx
Du nimmst zuviel mit 4mm für einen Blüthner von 1875, aber mei ich muss Dir ja nicht Klavierbau beibringen. Und klar, ich hab Tomaten auf den Augen, deshalb sehe ich nur einen Riss, wenn viele kloane vorhanden sind.^^

LG
Michael
 
Du nimmst zuviel mit 4mm für einen Blüthner von 1875, aber mei ich muss Dir ja nicht Klavierbau beibringen. Und klar, ich hab Tomaten auf den Augen, deshalb sehe ich nur einen Riss, wenn viele kloane vorhanden sind.^^

l

Ja komm, die kloanen Risse siehst doch erst, wenn die Platte abgenommen wurde, Und 4 km ohne Spannung halte ich jetzt ned für arg zu viel

Viele Grüße

Styx
 
Naja, wenn der Anhang in Toulouse ist, der Steg am Mont Blanc und der Wirbel beim Wiener Riesenrad, dann passt der Stegdruck mit 4 km vielleicht wieder.
:-D :-D :-D
 
4mm sind selbst bei Steinway zuviel.
Damit machst ja den Boden im Diskant kaputt.

mm meint ich natürlich. Vorkriegsblüthner ist kein S&S. Ich nehm ja beim alten Blüthner auch koane Steighöhe von 47.
Und mal so als Beispiel; i hab n Altkunden in Berlin (Blüthner Aliquot) da hab i vor etwa 20 Jahr gut Druck gemacht, also besagte 4 mm. Seit dieser Zeit bin ich jährlich in Berlin den Flügel stimmen...der Boden ist immer noch heil, und der Flügel klingt nach wie vor hervorragend.

Viele Grüße

Styx
 
Hallo allerseits,

ich habe mich mittlerweile zu einem Vorgehen entschieden. Und zwar folgendes:

- Die Saiten und alles, was damit zusammenhängt (Wirbel, Resonanzboden, Gussplatte) lasse ich erstmal so. Falls nach den folgenden Punkten noch Bedarf besteht, würde ich im nächsten Jahr evtl. den kompletten Bezug wechseln lassen und alles, was in einem Zuge nötig bzw. sinnvoll ist. Dann sollte auch das nötige Kleingeld vorhanden sein :super:

- Den Lederbelag auf den Hammerköpfen im Diskant habe ich mittlerweile selber entfernt, das war nicht schwer und hat schon zu einem befriedigenden Resultat geführt. Danke für den Tipp! Der Flügel ist jetzt spielbar, allerdings klanglich immer noch recht unausgeglichen.

- Was ich auf jeden Fall einen Profi machen lassen will, ist die Regulierung der Mechanik, da die Repetition bei manchen Tasten nicht so funktioniert wie sie sollte und die eine oder andere Taste auch knirscht.

- Was noch bleibt, ist die Frage der Hammerköpfe. Ich würde mich tendenziell für eine Neubefilzung entscheiden. Vorher würde ich die alten Filze aber gerne abziehen, um zu sehen, was mit ihnen noch möglich ist. Dazu nun noch eine Frage: Ein Bekannter sagte mir, dass man das relativ schnell selber lernen kann. Eine Anleitung findet sich wohl in dem Buch über Klavierbau von Blüthner. Kann mir jemand sagen, ob es sinnvoll ist, das als (handwerklich talentierter) Laie selber zu versuchen? Tipps?

- Noch zwei weitere Fragen:
1. Was macht man gegen ein quietschendes rechtes Pedal?
2. Wenn man die Verschiebung betätigt, während Tasten gedrückt sind, bleiben manche Tasten hängen. Gibt es da vor der Regulierung der Mechanik Möglichkeiten, das zu verhindern?

Vielen Dank schonmal für alle Antworten und Anregungen, das hat mir sehr geholfen!
 
Wenn man etwas Geschick hat, kann man meiner Meinung nach das Abziehen erlernen. Aber es ist nicht ganz so einfach, wie es aussieht. Es ist zwar keine Geheimwissenschaft, aber das Abziehen ist schon der erste Schritt der Intonation. Je nach Form wird das Ergebnis anders klingen. Die Erfahrung bekommt man mit der Zeit.

Wenn Du denkst, dass Du eh nichts verlieren kannst, dann kannst Du es versuchen. Wenn Du auf Nummer sicher gehen willst, dann würde ich jemanden anstellen, der damit Erfahrung hat.

Quietschendes Pedal: Kannst Du lokalisieren, wo es quietscht?
Hängende Tasten: Bleiben die Fronten eventuell an der vorderen Leiste hängen?

Liebe Grüße
Mawima
 
Ich würde mich tendenziell für eine Neubefilzung entscheiden. Vorher würde ich die alten Filze aber gerne abziehen, um zu sehen, was mit ihnen noch möglich ist. Dazu nun noch eine Frage: Ein Bekannter sagte mir, dass man das relativ schnell selber lernen kann. Eine Anleitung findet sich wohl in dem Buch über Klavierbau von Blüthner. Kann mir jemand sagen, ob es sinnvoll ist, das als (handwerklich talentierter) Laie selber zu versuchen? Tipps?

- Noch zwei weitere Fragen:
1. Was macht man gegen ein quietschendes rechtes Pedal?
2. Wenn man die Verschiebung betätigt, während Tasten gedrückt sind, bleiben manche Tasten hängen. Gibt es da vor der Regulierung der Mechanik Möglichkeiten, das zu verhindern?

Freilich kannst Dir die auch als Laie selber abziehen, besorg Dir eine Hammerkopffeile, und schleife sie so in Form, daß die Spitze des Hammerkopfes anschlägt (ich denke nur, anschließend stellt sich die Frage nach Neubefilzung nimmer)

Beim quietschenden Pedal suchst einfach die Stelle wo es quietscht, nimmst einen Bleistift und malst diese Stelle mit Bleistift aus.

Zu 2. die Verschiebung verringern wäre eine Möglichkeit - nun müßt man allerdings erst einmal herausfinden was genau dies verursacht.


Viele Grüße

Styx
 
Ich schätze so 350-400 Eur Materialwert. Das Drehen kann was bringen, aber wahrscheinlich nicht auf Dauer.
Brrrrrrr......................... alte Bassaiten drehen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Bei der Aufnahmeprüfung zur Klavierstimmerausbildung sollte ein Schreckhafttest miteingebaut sein!
Klar neue Saiten!
Und wenn die Kohle nicht reicht warten bis sie´s tut. Nix ist schlimmer als zu einem "verbastelten" Instrument zu kommen!
Grüsse Hanna
 

Brrrrrrr......................... alte Bassaiten drehen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Im Außendienst hat man da primär erst ein mal keine anderen Möglichkeiten (gut, es gibt gewitzte Kollegen welche gleich ein Satz Abwickelsaiten vorrätig haben), jedoch macht man daß bei vielleicht ein oder zwei Saiten und nimmt dann die Maße für neue Baßsaiten. Ist aber ein großer Teil der Baßsaiten taub oder klirrig, kommt in der Tat nur ein vollständiger Neubezug in Betracht.

Aber mit dem verbastelten Instrumenten da sagst was, besonders wenn irgendwelche Schlaumöpse an Hobbybastlern andere Größen an Hammerköpfen auch noch falsch einleimten, und die Mechanik sonst noch wie verschlimmbesserten.....da find erst a mal die originalen Maße wieder raus :dizzy:

Viele Grüße

Styx
 
Hallo allerseits!
Mein Blüthner Flügel von 1874 ist zusammen mit mir nach Wien umgezogen (3. Bezirk). Jetzt braucht er dringend eine Stimmung. Wer kann mir jemanden empfehlen? Oder arbeitet jemand von euch zufällig selber in Wien?
Viele Grüße und Danke für alle Antworten!
 
Meine Empfehlung:

Christian Kern
(ich denke, mit dem gleichnamigen Bundeskanzler weder verwandt noch verschwägert :-D)
 

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