Bei der Suche nach einem Klavier wurde von Yamaha aberaten

Vielen Dank erst einmal für die schnellen zahlreichen Antworten und das Willkommenheißen hier im Forum.
Namen von Fachgeschäften werde ich hier nicht nennen, möchte keinen an den Pranger stellen.
Was den Preis des gepimpten China Klavieres angeht, liegt er mit einem Barkauf Angebot des anderen Händlers für das Yamaha B3 gleich auf. Also kein 2000 und.... Preis.
Ja, ich bin vom Digi versaut, habe aber glücklicherweise lange Jahre auf einem richtigen Klavier gelernt und geübt. Meinen Eltern rechne ich heute noch hoch an, dass sie vor meiner ersten Klavierstunde ein gutes, gebrauchtes Klavier (auch mit Unterstützung einer klavierspielenden Bekannten) gekauft haben.
Heute Nachmittag geht die Suche weiter. Ich gebe mein Bestes, werde viele anspielen und viele weitere Fachleute anhören.
Halte euch auf dem Laufenden.

Grüße
Nepomuk21
 
Vielleicht kann mir hier ja jemand helfen.

Vielen Dank dafür.

Yamaha ist eine Marke und man kann da nicht pauschal sagen "taugt nicht".

Die wichtigen Sachen hast Du gar nicht angesprochen. Was für einen Stil wird die Dame voraussichtlich spielen? Ein teurers Jazz-Klavier nützt einer Klassik-Liebhaberin herzlich wenig.

In unserer Musikschule ist stehen Flügel von Yamaha, Steinway und IBach. Der Yamaha ist eher für Jazz/Pop/Rock tauglich weil das Klangbild sehr brillant, perkussiv, eher kühl mit vergleichsweise wenig Volumen im Bass. Der IBach ist der Klassiker. Und Steinway ist für beides zu gebrauchen. Ich denke, daß Yamaha tatsächlich nicht unbedingt seine Stärken bei Klassik-Fans entfaltet. Das zieht sich ja i.dR. durch die ganzen Produktlinien. Selbst die Digitalpianos von Yamaha gehen in die Richtung.

Wie ist sind die räumlichen Gegebenheiten hinsichtlich Akustik am Aufstellort?
Es hat schon Leute gegeben, die Unsummen für einen Flügel ausgegeben haben, total begeistert vom Klang waren und dann nach der Lieferung und Aufstellen im Wohnzimmer den Schock ihres Lebens bekamen - weil das gute Stück eben akustisch nicht in dieses Zimmer passte. Und da kann man dann nichts mehr machen ausser austauschen. Was Du beim Händler hörst, wird in der Wohnung komplett anders sein!

Und damit wäre ich auch bei meinem Tip: Gehe zu einem Händler, der Dir bei Nichtgefallen ein anderes Klavier reinstellt. Oder überlege einen Mietkauf.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was ich aber auch beim Händler immer tun würde: Klavierspieler rekrutieren, notfalls den/die Lehrer/in.

Der Gedanke liegt natürlich nahe. Aber: was ist dabei denn die Aufgabe des Klavierlehrers?

Meine Erfahrung als Händler mit Klavierlehrern (oder guten Klavierspielern, die mit dem potentiellen Käufer befreundet sind und diesen begleiten), ist nicht immer positiv. Das ist fast schon eine Standard-Situation: Interessierter Kunde kommt, lässt sich beraten und probiert vieles aus. Das macht er sogar 2 oder 3 mal, bis sich sein Favorit herausgestellt hat. Kunde ist begeistert, es passt für ihn alles. Aber er will nochmal mit Klavierlehrer wiederkommen. Der Klavierlehrer spielt dann das ausgewählte Instrument an und befindet es für nicht gut. Was er aber eigentlich damit meint: es gefällt ihm persönlich nicht so gut! Dafür fängt er dann an, den Suchradius wieder zu erweitern um die Instrumente, die der Kunde für sich selber bereits ausgeschlossen hatte (aus welchen Gründen auch immer).

Das ist ein Problem: beim Klavierkauf geht es sehr viel um persönlichen Geschmack. Und der ist nun mal unterschiedlich. Was dem Klavierlehrer gefällt, muss nicht dem Kunden gefallen und umgekehrt.
 
Das ist mein Blüthner Digi

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Und es ist was ein Digi angeht das beste, was ich je gespielt habe ;)
 
Beim Kauf vom Händler sollte man eigentlich erstmal grundsätzlich annehmen, dass man meistens mit seriösen Unternehmern zu tun hat...
wenn man glaubt, daß Schlips und Kragen "seriös" machen, dann ja...
Dann sind halt auch Banker, Versicherungsvertreter und Bestattungsunternehmer seriös, und beraten immer neutral und im Interesse des Kunden. Verbraucherzentralen und Gerichte sehen das allerdings anders.
 
Hi Nepomuk,

Auch bei einem unabhängigen Fachmann gibt es keine neutrale Information. Ein Klavierbauer, der hauptsächlich repariert, findet alte Klaviere besser als Neuinstrumente ;-)

Im nächsten Fachgeschäft wurde uns von Yamaha abgeraten. Die Resonanzböden würden nicht unter Spannung eingesetzt, der Klang wäre somit nicht wirklich gut und das dort angebotene China Klavier, das vor Ort noch einmal in der hauseigenen Werkstatt "gepimpt" wird sei viel besser.

Neue Yamaha Klaviere dürfen nur Vertragshändler verkaufen. (Auch bei anderen Markenklavieren ist das so.)
Kleine Gebrauchtklavierhändler, die auch Neuklaviere anbieten, greifen deshalb gerne zu China-Klavieren.

China-Klaviere sieht man in Europa in mehreren Varianten:

1) Drittmarken renommierter Hersteller z.B. Essex (Steinway), Zimmermann (Bechstein), Irmler (Blüthner)

2) Marken von 'neuen' Klavierfirmen oft entstanden aus Übernahmen z.B. Feurich

3) Hausmarken kleinerer Klavierbauer bzw. Händler. (Die Zulieferer, die die Drittmarken bauen, bauen auch Massenwaren. Händler können diese containerweise bestellen und können dabei bis zu einem gewissen Grad die Teile nach Baukastensystem selbst aussuchen, z.b. kann er Billgstsaiten nehmen oder etwas teurere Saiten, und bekommt Klaviere mit seinem Logo drauf.)

Ein seriöser Klavierhändler "pimpt" jedes neues Klavier selbst vor dem Verkauf, indem er es stimmt und reguliert.

Vielleicht meint der Verkäufer mit "Pimpen" in diesem Falle aber auch, dass er an den China Klavieren mehr gemacht hat, z.B. selbst bessere Saiten und Hammerköpfe eingebaut. Jedenfalls klingt die Beschreibung nach Variante 3. Dann kann man das Klavier nur nach eigenem Empfinden beurteilen, weil man vor allem als Laie nicht weiß, was im Klavier drin ist. (Bei neuen Yamaha Klavieren hingegen weiß man, dass wo Yamaha drauf steht, auch Yamaha drin ist, deshalb werden sie auch gern weiterempfohlen.)
 
Der Gedanke liegt natürlich nahe. Aber: was ist dabei denn die Aufgabe des Klavierlehrers?
Ich sehe da die Aufgabe wenn dann eher in der Anfangsphase, wenn man noch kein eigenes "Ohr" dafür hat. Und dann idealerweise sollte diese Person natürlich nicht einfach den eigenen Geschmack durchsetzen wollen. Ich habe, als ich komplett blutiger Anfänger war, auch zum Digi-Kauf einen Bekannten eingepackt, der langjähriger Klavierspieler ist. Und der hat mir nicht gesagt "kauf X", sondern hat sich die Modelle und Marken angesehen und mir gesagt, warum seiner Meinung nach bestimmte Tastaturen schwächer oder besser waren, und wo Klangdetails wie Resonanzen etc. fehlten. Was mir vom Gesamtpaket her am meisten zusagte, habe ich selbst entschieden.
 
. Als Anfänger würde ich von einem Digi eh abraten.

Mein Favorit unter den reinen digitalen ist mein Blüthner 2,

:lol: deine Bescheidenheit ehrt dich, aber dass du dich als Anfänger bezeichnet ist jetzt schon ein bisschen zu viel.....

Ich hab Blüthner und Yamaha : also das muss man schon probieren, Blüthner ist interessant, klingt anders, aber gewöhungsbedürftiger wegen anders reagierender Mechanik, lauter Gründe WESWEGEN ich mir eins zum Üben gekauft habe, aber generell wäre ich da vorsichtig.
 
Obwohl auch ich lieber auf einem Steinwayklavier spiele, werde ich morgen wohl einen Kaufvertrag über ein Yamaha P121 mit SH-Silentsystem unterschreiben. Ich habe mich zwar ausschließlich wegen der Silentfunktion dafür entschieden, aber es klingt auch akustisch allemal deutlich ausgereifter und voller als mein altes Kawai aus den Achzigern, das ich vor ein paar Jahren einer Freundin abgekauft hatte, die plötzlich ein paar Klaviere zu viel in der Wohnung hatte. Das Pianohaus nimmt mein altes Klavier in Zahlung, wodurch sich der Kaufpreis für das Silent zusammen mit dem Yamaha Upgrade-Bonus um fast 1500 Euro reduziert.

Niemals hätte ich so viel für das nur 104 cm hohe Kleinklavier erwartet; die Gewinnspanne für Yamaha-Klaviere scheint also doch nicht gar so gering zu sein.
 

Hast Du Dir auch Kawai Silent Klaviere angeschaut? Die Sensortechnik soll da sehr gut sein.
 

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