Alles über den Online-Chang, Erfahrungen, Diskussion

In deinem letzten Absatz verwendest du wieder Begriff wie

"verwachsen mit der Klaviatur", die wir ja in anderen Fäden auch schon angesprochen hatten. Dazu gehört auch der schöne Begriff "Terrain erkunden" oder Tastenlandschaft erfühlen.

das Erkunden entspricht dem Notenlesen, das Erfühlen dem langsamen sich Entlangtasten - wenn man Glück hat, führt es dazu, dass man sich dem jeweiligen Terrain anpasst und es als selbstverständliche Weg entlangläuft :)
 
Mentales Spielen/Üben

Ich habe Probleme dabei, das Mentale Spielen/Üben nach Changs Beschreibungen zu verstehen und ausführen zu können.

Deswegen wollte ich fragen, wie genau ihr es nach seiner Beschreibung verstanden habt und macht?


Gruß,
Annette
 
Ich habe Probleme dabei, das Mentale Spielen/Üben nach Changs Beschreibungen zu verstehen und ausführen zu können.

Deswegen wollte ich fragen, wie genau ihr es nach seiner Beschreibung verstanden habt und macht?


Gruß,
Annette

Was genau verstehst du da nicht? Du sollst das Stück auswendig lernen und dann zunächst HS, dann HT spielen, aber nicht wirklich sondern nur in deiner Vorstellung. Das ist alles. Und wenn das Stück dafür zu lang ist, nimmst du eben erstmal nur einen überschaubaren Teil, im Zweifelsfalle nur einen Takt.
 

Also lernt man nach Chang erstmal das Stück spielen zu können, auch auswendig spielen zu können und dann erst soll das mentale Spielen einsetzen?
Von anderen Quellen her kannte ich es anders. Dass man es gleich von Anfang an nutzt, während man das Stück lernt. So konnte ich Stücke in wesentlich kürzerer Zeit auf Geschwindigkeit bringen und Fehler vermeiden.

Man muss auch zugeben, dass man unter "etwas in der Vorstellung spielen" verschiedenes verstehen kann. Wie genau Chang es aber meint ist mir aus seinem Buch nicht klar geworden.
 
Parallele Sets?

Hallo liebe Tastenfreaks,

ich spiele schon seit meiner Kindheit leidenschaftlich Klavier und habe nun das Bedürfniss mich mal etwas weiterzuentwickeln. Geübt habe ich in den letzten Jahren nicht wirklich, eher geklimpert und das soll sich jetzt ändern. So bin ich nun u.a. auch auf Mister Chang gestoßen und habe mich mal durch sein umfangreiches Buch gequält.

Ich bin ja nicht gerade auf den Kopf gefallen, aber was um Himmels willen sind Parallele Sets??? Dass es Akkorde sind, die mit den Fingern der Hand zeitgleich angeschlagen werden, habe ich ja noch kapiert, aber wie setze ich das bloß beim Üben um?? Ein Set kann dann ja immer nur max. 5 Töne beinhalten (5 Finger). Das heißt ich spiele die Noten nicht hintereinander sondern schlage sie als Akkord an??? Hääh??? Und was habe ich dann davon???

Vielleicht ist ja hier jemand etwas blickiger als ich und weiß was damit genau gemeint ist, wie man es umsetzt und ob und was für einen Nutzen es hat.

LG Silberauge
 
N'Abend Silberauge!

Ich bin ja nicht gerade auf den Kopf gefallen, aber was um Himmels willen sind Parallele Sets??? Dass es Akkorde sind, die mit den Fingern der Hand zeitgleich angeschlagen werden, habe ich ja noch kapiert, aber wie setze ich das bloß beim Üben um?? Ein Set kann dann ja immer nur max. 5 Töne beinhalten (5 Finger). Das heißt ich spiele die Noten nicht hintereinander sondern schlage sie als Akkord an??? Hääh??? Und was habe ich dann davon???

Vielleicht ist ja hier jemand etwas blickiger als ich und weiß was damit genau gemeint ist, wie man es umsetzt und ob und was für einen Nutzen es hat.

Obs nen "Nutzen" hat, wirst allein Du selbst beurteilen können.

Aber - wo Du jetzt fragst - Ich darf Dir sagen: für mich hat es keinen.
Weder "theoretisch", noch "praktisch".
Die "abstrakte Idee": "schneller als gleichzeitig geht nicht" - "also" brauchst
Du bloß langsamer werden, ist ja recht hübsch - für mich allerdings nichts
andres, als würd ich zum Metzger gehn und fragen: "Hammse heut n Sonder-
angebot in Brautkleidern???"

Wenns um "Schnelligkeit" allein ginge, wär ich eventuell ja noch dabei -
beim Musik-Machen gehts aber noch um so einiges Andres: nämlich ua.
darum, bei aller Schnelligkeit auf das, was grade geschah, adäquat zu reagieren.

Und das wußte bereits




Mithin darf ich Dich trösten: Daß Du mit Mr.Chang nix anfangen kannst, das
liegt in der Tat nicht an Deinen geistigen Fähigkeiten.


Herzliche Grüße

stephan
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
aber wie setze ich das bloß beim Üben um?? Ein Set kann dann ja immer nur max. 5 Töne beinhalten (5 Finger). Das heißt ich spiele die Noten nicht hintereinander sondern schlage sie als Akkord an??? Hääh??? Und was habe ich dann davon???

...eine scheußliche Tontraube von maximal 5 gleichzeitigen Tönen...

um es deutlich zu sagen:
4 oder 5 Tasten gleichzeitig runterzudrücken und diese Maßnahme dann paralleles Set zu nennen, nützt gar nichts für das Problem, 4 oder 5 Tasten in einer bestimmten Reihenfolge schnell zu spielen.
denn: schlägt man gleichzeitig an, so befinden sich Hand und Finger in einer statischen ruhenden Lage - tja und das ist nun mal das genaue Gegenteil von beweglich schnell spielen.

unten angehängt eine flinke Passage von Liszt; würde man für diese Passage die einzelnen Gruppen (534231 und 4231) wie Cluster anschlagen, lernte man nicht, wie man sie sehr schnell und flüssig spielt, denn weder Arm noch Hand verbleibt starr ruhig, während man z.B. 5-3-4-2-3-1 - also ein angebliches "Set" - spielt!! Im Gegenteil ist hier alles in Bewegung, und zwar in einer kontinuierlichen Abwärtsbewegung.

um diese Passage zu lernen wäre empfehlenswert, jeweils bei A und B auf dem 5. oder 4. Finger eine Fermate zu machen, aber immer zu so einer Fermate hin sehr schnell spielen.

Gruß, Rolf
 

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Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Mithin darf ich Dich trösten: Daß Du mit Mr.Chang nix anfangen kannst, das
liegt in der Tat nicht an Deinen geistigen Fähigkeiten.

Hallo Stephan,

danke für den Trost! :) Werde mich nun mal durch die Bach'chen Inventionen ganz ohne "parallele Sets" durchüben, wie gehabt, ganz altmodisch und induktiv. Und Bach mag es auch gar nicht so gerne, wenn man seine Sachen so schnell spielt, gaub ich :)
So gaaaanz unbrauchbar finde ich den Chang jetzt allerdings nicht. Sind schon paar interessante Aspekte dabei. (Wobei nichts wirklich neues) Zumindest regt's mich gerade dazu an, meine Übetechniken mal auf Sinn und Unsinn zu überprüfen.

LG Silberauge
 
Ich spiele seit ich 25 bin und damit jetzt seit etwa 3 Jahren "richtig" Klavier (seit 3 Jahren habe ich auch Unterricht, in dem Jahr davor habe ich ein bißchen für mich selbst herumgeklimpert). Seit dieser Zeit übe und spiele ich im Schnitt etwa 2 Stunden am Tag. Von Anfang an habe ich mir darüber Gedanken gemacht, wie man effizient übt, und als ich kurz darauf das Buch von Herrn Chang im Internet entdeckt habe, fand ich darin etliche meiner eigenen Ideen (abgeleitet aus den Theorien, die ich aus meinen Lern- und Gedächtnispsychologie-Vorlesungen kannte) wieder. Ich übe seitdem ziemlich konsequent nach diesen Methoden, vor allem mit getrennten Händen und in kleinen Portionen (parallele Sets dagegen nicht so viel - ich frage mich übrigens, was "parallel" genau bedeutet).

Insegsamt habe ich, durch die Unterstützung meines sehr guten Klavierlehrers und auch durch das Üben mit getrennten Händen, sehr schnell gelernt. Mittlerweile habe ich einen Flügel (seit einem Jahr), und dadurch habe ich mich technisch noch einmal sehr verbessert. Die meisten Leute, die mich spielen hören, denken, ich würde jetzt seit etwa 10 Jahren Klavier spielen.

Das habe ich bisher gespielt (so ziemlich in chronologischer Reihenfolge)

- einige leichte Preludien von Bach
- einige Amélie-Stücke
- Goldberg-Aria, Invention 1 und die Courante aus der Französischen Suite in es-moll von Bach
- "The Heart Asks Pleasure First" von Michael Nyman
- Chopins Fantaisie Impromptu (das konnte ich nach etwa einem Jahr spielen, allerdings nicht ganz so schnell, mittlerweile geht es mit Tempo 160, und ich habe es gerade beim letzten Vorspiel im November gespielt)
- Walzer in cis-moll von Chopin
- Nocturnes in e-moll, cis-moll (posthum) und Des-Dur von Chopin
- 1. Satz (zur Hälfte) von Schumanns Klavierkonzert in a-moll
- 3. Satz (Rondo Allegro) aus Beethovens Pathétique

Aktuell:

- Nocturne in c-moll (Op. 48/1) von Chopin (fast fertig :D)
- 1. Satz aus Chopins Klavierkonzert Nr. 2 in f-moll (halb durch bis jetzt)

Seit einem halben Jahr gebe ich selber Unterricht, und meinen (mittlerweile 4) Schülern macht das Spielen Spaß und sie lernen gut. Ich unterrichte neben den musikalischen Techniken, die ich selber lerne und gelernt habe, auch einige der Übetechniken aus dem Buch von Herrn Chang, und es funktioniert prima.

Insgesamt also finde ich das Buch sehr empfehlenswert, und ich denke, daß viele Klavierspieler davon profitieren können wenn sie es (zumindest in Auszügen) lesen. Man muß ja nicht alles anwenden, aber zumindest die Passagen über das Üben mit getrennten Händen und in kleinen, sich überlappenden Abschnitten, das Spielen mit relativ flacher Fingerhaltung, die Abschnitte über Entspannung beim Spielen und über automatische Verbesserung nach dem Üben "über Nacht" finde ich sehr wertvoll. Das Besondere an diesem Buch ist wirklich, daß man dort vieles darüber finden kann, wie man gut übt, und nicht nur, was man alles können sollte (ohne daß gesagt wird, wie man es schafft, das zu können).
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
@midori:
alter schwede, nach 3 Jahren Klavierspiel chopin und schumann Klavierkonzert, das ist echt der Hammer. Ich spiel seit 13 Jahren und mein lehrer hat mir neulich erst vom Chopin-Konzert abgeraten da das nochmal um einiges schwerer sei als die Balladen/scherzi(oder scherzos??). Und es gab auch Phasen in diesen 13 Jahren in denen ich 2h/d geübt habe.Das

Also entweder du bist saumäßig begabt oder dieser chang bringt echt megaviel.
Ich hab mal einige teile überflogen. Finde ihn ganz gut und bringt bestimmt schneller gute resultate als normales(intuitives üben). ich denke es ist aber halt immer besser nach system zu üben(vgl. Suzuki-Methode für geigen-Schüler)Mir macht es halt weniger spass.

Naja aber ich hab leider nicht die disziplin mich strickt an irgendwelche spielanweisungen zu halten:).
 
Ich habe mir auch sowohl diesen Faden als auch das Wunderbuch mal angesehen. Das Üben mit getrennten Händen und in kleinen Einheiten hat mir schon mein Lehrer vor 15 Jahren empfohlen, es scheint also, wie ja andere schon schrieben, keine Erfindung Changs zu sein. Seine Zeitangaben zum Auswendiglernen halte ich für stark untertrieben, ich brauche wesentlich länger, um mir die angegebenen Passagen z.B. aus der Inventio VIII einzuprägen. Was "parallele Sets" sind und wozu diese Technik nützen soll, ist schleierhaft geblieben. Das Buch liest sich aufgrund der Redundanz und der permanenten Selbstbeweihräucherung zäh. Fazit: Nichts, was einem ein guter KL nicht auch beibringen könnte, aber für den Laien ganz gut, um die Qualität des KL abzuklopfen. Wenn man nicht auf dieses Forum hier gestoßen ist...
Gruß,
Cem.
 

Hallo allerseits,

Im englischen gibt es das Buch als PDF.
In deutsch finde ich es leider nicht.
Hat es jemand als PDF?
Gruß
Dennis
 
Hallo Dennis,

Vielleicht hilft dir das weiter: http://www.awm-korntal.de/download/medien/hb_klavier.pdf. Weiß nicht, ob das jetzt eine 1:1 Übersetzung ist, da ich den Chang vor langer Zeit nur mal überflogen habe, aber es liest sich schon mal sehr ähnlich. ;)

Nachtrag: Es ist eine Übersetzung, habe erst jetzt den Vermerk gesehen:

- Grundlagen, Übungen, Praxistips - von Chuan C. Chang (2. Ausgabe) Übersetzung: Edgar Lins Letzte Änderung: 17. August 2007 http://foppde.uteedgar- lins.de/foppdekomplett.html#copy © Copyright 1991-2007. Kein Teil dieses Dokuments darf ohne die Namen des Autors, Chuan C. Chang, und des Übersetzers, Edgar Lins, sowie dieses Copyrightvermerks heruntergeladenoderkopiertwerden.DieVervielfältigunginjeglicherFormistnurfürdenpersönlichenGebrauchzulässig.ZurHomepagevonwww.uteedgar-lins.de ZurHome- pagevonFOPPDEZurHomepagevonChuanC.Chang DasBuchistnuninEnglisch(extern;dasOriginal),Chinesisch(extern),Deutsch,Französisch(extern),Italienisch(ex- tern),Polnisch(extern)undSpanisch(extern)verfügbar. IchsucheFreiwillige,diedasBuchinjedeandereSpracheübersetzen-s.HinweisefürÜbersetzeramEndediesesBuchs. Senden Sie bitte eine E-Mail an cc88m@aol.com, um die Einzelheiten zu besprechen. [Wenn diese Website neu für Sie ist, sollten Sie zunächst die ersten beiden Abschnitte der Anmerkungen lesen. Das Dateiverzeichnis ist durch die Aufteilung der Seiten relativ umfangreich geworden. Sie finden es deshalb seit dem 29.11.2004 hier.]

Viel Spaß damit. :D

LG, PP
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Super,

Vielen Dank.
Finde es sehr interessant das Buch.
Generell versuche ich so viele Idden wie möglich zu erfahren.
Am Ende werde ich sowieso eine Methode entwickeln mit der ich am besten lerne.

Nochmal herzlichen Dank.
 
man braucht sich nur mal die Demovideos von Guru Chang anzusehen, dann weiß man, wer hier schreibt: ein Laie.
 
du traust dich ja nichtmal, zu deinen Behauptungen konkret Stellung zu nehmen - siehe Android-App. Also schön den Ball flach halten.
 
Schön, liebe(r) Barbie, dass Du nun auch in diesem Faden angekommen bist. Der war ja auch schon zu lange in der Versenkung verschwunden ...

Du könntest ja vielleicht zwei, drei zentrale Punkte herausgreifen, an denen Chang Deiner Meinung nach Unsinn erzählt, und uns Deine eigene Sicht auf diese Themen darlegen. Das würde mich, und das meine ich wirklich ernst, interessieren.

Nicht, dass jetzt der Eindruck entsteht, ich würde den Chang verteidigen wollen. Ich denke, aus der (inhaltlichen) Auseinandersetzung mit seinen Thesen kann für uns alle ein echter Erkenntnisgewinn resultieren. Jeder mag dann für sich selbst entscheiden, welcher Sichtweise er folgen mag. Die Pauschalaussage, Chang sei ganz offensichtlich ein Laie, hat in etwa den gleichen Wert wie die Pauschalaussage, Barbie sei ein Troll.
 
wie Barbie schon schrob: sieh dir seine Videos an. Mit seinen Schriften hat das nix zu tun. Aber wenn man nach dieser Anleitung derart scheiße spielt, dann ist er als Anleiter eben Laie.

Aber meinetwegen auch zwei Beispiele aus seinen Schriften: an einer Stelle schreibselt er, die Aufschlagenergie des freifallenden Arms eines unterernährten Kindes und die eines Sumo-Ringers seien gleich und würden deshalb den gleichen Ton produzieren. Ich muss sagen: ab in die Physikstunde - Mittelstufe etwa. An zweiter Stelle schreibselt er, man müsse sich nur die 1. Invention Bachs vorstellen und hätte dann ein fertig ausgebildetes relatives Gehör. Der Mann hat schwer Gehörbildung studiert, sach ich mal dazu. Einfach nur Invention Nr. 1 vorstellen und dann lecker Tristan nach Gehör aufschreiben...
 
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